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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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hier.«
    »Sie bleiben hier«, sagte Thro.
    Drei Anhöhen weiter, ungefähr fünf Ayas östlich, verloren die Reiter der Emeri in der Dunkelheit die Spur. »Hier«, sagte der Kundschafter. »Das ist ein guter Platz für ein Nachtlager. Morgen früh finden wir sie ganz leicht wieder. Wir haben deutlich aufge-holt.«
    Der Krugistoran erwachte, aber es war noch dunkel.
    Die Lampe an der gegenüberliegenden Wand war ausgegangen. Er streckte einen Fuß aus. Wo war Ac-co? Er rollte seinen Wanst über den Bettrand und brüllte: »Wache! Wache!« Es kam keine Antwort. Er ging in der Dunkelheit schwankend durch den Raum.
    Als er die Hand ausstreckte, stieß er an die Türen, erwartete, daß sie klirrend aufglitten und schlafende Wächter freilegten. Er würde es ihnen schon zeigen.
    Die Türen bewegten sich nicht. Er stemmte sich mit der Schulter dagegen und schob. Sie gaben ein wenig nach. Er ging drei Schritte zurück, lief auf sie zu und rammte seine massige Schulter dagegen. Sie brachen auf, und er stürzte in einen leeren Korridor. »Wache!
    Wache!« schrie er wieder. Bald hörte er laufende Schritte. Ein Tenoran und drei Soldaten erschienen.
    »Wo sind die Wachen?«
    Der Tenoran breitete die Arme aus. »Ich weiß es nicht, Krugistoran.«
    »Sucht sie! Sucht sie sofort, sonst geht es euch schlecht! Laßt zwei Männer zurück, um die Türen zu bewachen! Jetzt geht!«
    »Du und du«, sagte der Tenoran. Die beiden standen neben der großen Tür habacht, während der Tenoran und der andere Mann den Korridor hinunter-liefen. Schweratmend schleppte sich der Krugistoran ins Zimmer zurück.
    Er drehte sich um. »Schließt die Türen, ihr Tölpel!«
    schrie er. Hinter ihm gingen die Türen zu. Noch ehe er sein Bett erreicht hatte, waren die beiden Zurück-gebliebenen leise weggegangen.
    Der Kundschafter führte die Reiter in eine Schlucht.
    »Seht ihr«, sagte er. »Sie sind hier heraufgekommen und folgen dieser Schlucht den Berg hinauf.«
    »Wann?«
    »Gestern nacht. Sie hoffen anscheinend, über den Paß ins Attenland zu kommen. Narren. Sie müssen Rast gemacht haben. Heute werden wir sie einholen.
    Zu weit können sie nicht gekommen sein. Man sieht, wo die Sklaven nachgehinkt und gestürzt sind.«
    Der Hunneran blickte die Schlucht hinauf. Er hatte wenig Lust zu tun, was man ihm befohlen hatte – hier in den hohen Bergen, wo die Pferde sich nicht bewegen konnten, hinter einem Haufen Vogelscheuchen, angeführt von wilden Shumai, herzujagen. »Achtet genau auf eure Waffen, Leute«, sagte er über die Schulter hinweg.
    Beim ersten Halbviertel der Sonne waren sie tief in der Schlucht. Die Seitenwände waren steil, und die Männer wurden unruhig. Vor ihnen ertönte ein langer, zittriger Schrei. Der Kundschafter blieb stehen, hob die Hand. Dann hörte man ein sonderbares, fernes Rauschen, das sich zu einem Poltern steigerte.
    »Waffen bereithalten«, schrie der Hunneran. »Alle ungeraden Zahlen nehmen die Schwerter und sitzen ab. Alle geraden legen Pfeile auf.« Dann drehte er sich um und sah eine Wassersäule um die vor ihnen liegende Biegung der Schlucht auf sie zustürzen. Ein Mann schrie auf und rannte auf das steile Ufer zu.
    Ein paar Minuten später stand die ganze Shumaigruppe oben auf dem Berg und schaute hinunter. »Es waren nur fünfzig«, sagte Olor. »Warum? Waren sie sich so sicher?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Thro. »Wir wollen nach Hause gehen. Jestak?«
    »Geht ihr nur! Ich werde Tia suchen.« Thro wollte ihm das ausreden, überlegte es sich dann aber anders.
    Jestak und Thro tauschten einen formellen Shumai-Abschiedsgruß, dann umarmte Thro den Pelbar wie ein Familienmitglied, und danach umarmte ihn auch Stantu kurz.
    »Gute Reise«, sagte er. »Wir sehen euch bei Ottan.
    Wenn wir das Lager verlegen müssen oder nach Osten aufbrechen, hinterlassen wir ein Zeichen – einen Innanigani-Wegweiser. Den wird eine Emeri-Patrouille nicht deuten können.«
    Jestak lachte. Dann drehte er sich um und lief im langsamen Sentanitrab nach Süden. Thro sah ihm nach. »Wir sehen euch bei Ottan. Hm. Nun, vielleicht.
    Da, schaut!« fügte er hinzu und deutete in die zerstörte Schlucht hinunter, die voller Leichen von Pferden und Menschen war.
    Immer wieder blies der Tenoran sein Horn nach Sü-
    den und Westen. Als die neun Reiter hereinkamen, hatten sie alle die gleiche Antwort. Keine Farmer. Sie hatten sich zerstreut und waren, da sie das Land kannten, darin verschwunden.
    »Was nun, Tenoran?«
    »Ich weiß es nicht. Die

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