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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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machten sie sich auf den Weg flußaufwärts, ein ungewöhnlicher Anblick für die Eisschneider, die selten eine Pelbarfrau außerhalb der Mauer gesehen hatten und sicher noch nie in Begleitung eines Sentani.
    »Sieh dir das an, Orge!« sagte Aten. »Sie, die so vertieft in ihre Vögel und Blumen ist, daß sie nie einen Mann angesehen hat, zieht mit Jestaks Hausbarbaren los.« Er stützte sich auf einen Eisblock und deutete auf die beiden Gestalten.
    »Genau deshalb. Kein Grund zur Eifersucht. Sie sieht ihn nur als Informationsquelle. Für sie ist er ein wandernder Mund. Mach dir keine Sorgen. Ich wußte gar nicht, daß du ihr dienen willst.«
    »Pfaff. Hör auf damit! Sie stellt sich das vielleicht so vor, natürlich, aber was ist mit ihm?«
    »Er ist noch nicht kräftig genug, um zu verschwinden. Er muß zurückkehren. Außerdem schien er mir ein Mann von Ehre. Ich habe einmal Tati mit ihm gespielt, obwohl es nicht so einfach war, weil jede Frau in Nordwall ständig in seinem Zimmer aus-und ein-zugehen scheint. Es war eigentlich ganz lustig, besonders wegen der Wirkung, die es auf ihn hatte. Er ist entsetzt über unsere Frauen. Die Frauen der Sentani, so sagte er mir, sind ihren Männern nur gleich-gestellt und sind nicht häufiger in der Regierung als Männer. Sie fragen, wenn sie ein Zimmer betreten wollen. Ich glaube, bei den Jägern herrschen die Männer selbst, weil die Frauen nicht mithalten können. Er sagt, ein paar junge gehen mit auf die Jagden, aber nicht auf die Winterjagd.«
    »Ich habe sie auf dem Fluß vorbeifahren sehen«, sagte Aten. »Sie ruderten mit den Männern. Sie müssen nur aus Muskeln und Knochen bestehen.«
    »Offenbar. Winnt macht ständig Bemerkungen über die Weichheit und das Gewicht unserer Frauen.«
    »Hat ein Auge auf sie, wie?«
    »Ich bin nicht sicher. Anscheinend verwirren sie ihn, und doch zieht ihn ihre Autorität an. Anscheinend haben die Sentani starre Organisationsmuster, und er reagiert auf Befehle.«
    »Tja. Wir sollten jetzt besser das Eis wegbringen.
    Jos wird uns gleich anbrüllen.«
    Winnt wurde schon müde, obwohl sie erst ungefähr sieben Ayas westlich von Nordwall auf der anderen Seite des Flusses waren. Sie folgten einer Fuchsspur.
    Er war froh, als sie ein Beutetier gefunden hatten und er stehenbleiben konnte, während Ursa aufschrie und es untersuchte. Winnt hatte die Spuren für sie gelesen, so leicht, als wäre sie eine Sprache. »Nein«, sagte er, »zum erstenmal hat er den Hasen dort drüben ge-rochen, hinter dem Abhang.«
    »Woher weißt du das?«
    »Hast du nicht gesehen, wo er stehengeblieben ist?
    Dann ist er nicht mehr getrabt. Die Abdrücke liegen dichter beieinander, und es ist keine Schleifspur im Schnee. Dann blieb er bei der Eiche wieder stehen und zwar länger, weil der Schnee unter seinen Pfoten ein ganz klein wenig geschmolzen ist. Der Hase wurde erst aufmerksam, als er diesen Punkt erreichte, und vermutlich war das, nachdem der Fuchs diese beiden ersten Sätze gemacht hatte. Der Schnee war auf seiner Seite. Was ich nicht verstehe, ist, warum er den Kamm da erreicht, sich dann aber plötzlich seitlich abgewendet hat. Da drüben muß etwas sein. Sind deine Leute hier oben?«
    »Nein. Niemand von uns, glaube ich.« Ursa hörte ein leises Rascheln, als Winnt sein Kurzschwert herauszog. Plötzlich erschien er ihr hart und fremd.
    »Geh nicht hin! Du bist noch nicht gesund. Laß uns zurückkehren!«
    »Wir werden nur nachsehen«, sagte er.
    Vom obersten Kamm aus meinte sie: »Siehst du. Da ist nichts. Jetzt können wir umkehren.«
    »Da sind die Spuren eines Menschen.«
    »Wo?«
    »Da unten. Schau mal, zwischen den beiden Syko-moren.«
    »Ich sehe etwas. Laß uns umkehren!«
    »Nein. Wir werden nachsehen.«
    »Immer widersprichst du mir. Nun, ehe wir hingehen, siehst du mehr als eine Spur?«
    Winnt suchte das ganze, schüsselförmige Tal vor ihnen ab. »Nein. Nur eine«, sagte er und steckte sein Kurzschwert wieder in die Scheide.
    Als die beiden die Spuren erreichten, sagte Winnt: »Es ist ein Mann, ein Shumai, und er ist geschwächt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Hier. Schau, da benützt er den unteren Teil seines Speers als Stock. Siehst du die ovale Spitze? Die ist für einen Speerwerfer gemacht.« Er begann, den Spuren über den Abhang hinauf zu einem Hügel zu folgen, von dem aus man über den Fluß schaute.
    »Warte«, sagte Ursa. »Komm zurück! Hole wenigstens Jestak.«
    Winnt war schon weit voraus, und sie mußte ihm nachgehen. »Sieh mal,

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