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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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war?
    Und das alles, um eine Schlange von einem Shumai zu retten, der nichts anderes im Sinn hat, als uns zu töten.«
    »Geht es ihr gut?«
    »Gut! Wie könnte es ihr gut gehen? Glaubst du, wir rennen uns alle so in Grund und Boden wie die Sen-tanirudel? Nein, es geht ihr nicht gut. Sie hat viel Blut verloren. Zu viel. Sie muß ruhig liegen, völlig ruhig, sich erholen und essen.«
    »Sie hat darauf bestanden ...«
    »Bestanden – bestanden! Sie hat bestanden. Ich dachte, du hörst nicht auf Frauen? Sogar ein Pelbar-Mann weiß, wann man Frauen einfach nicht gehorchen darf. Und jetzt verschwinde hier und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! Und miß-
    handle mir das Bein nicht wieder, sonst müssen wir von vorne anfangen und werden dich nie los.« Damit drehte sie den Kopf und ließ ihn im Korridor stehen.
    Jestak war der Spur viel weiter gefolgt als bis zu der Stelle, wo er die Spuren von Winnt und Ursa gefunden hatte, so weit, bis er merkte, er würde die Nacht im Freien verbringen müssen. Erst als der Himmel im Westen ziegelrot war, traf er auf das Shumailager. Es war mitleiderregend. Die Shumai, die feste Wohnun-gen verachten und der Meinung sind, der Körper müsse hart genug sein, um alles aushalten zu können, hatte kaum Vorsorge für ihre gegenwärtige Situation getroffen. Neunzehn Männer lagen auf dem Boden und in kleinen Hütten aus Leder. Die drei ersten, die er untersuchte, waren bereits tot. Der vierte hörte ihn beim Eintreten rascheln und murmelte: »Thro, bist du zurück?«
    »So hieß er also – Thro.«
    Der Shumai drehte sich um und griff nach einem Messer, aber er war so schwach wie ein Welpe, und Jestak hielt ihm einfach die Hand fest. »Dein Freund ist bis in die Nähe von Nordwall gekommen. Er wollte uns nichts sagen, nicht einmal seinen Namen, deshalb liegt er jetzt vor unseren Mauern in einer kleinen Hütte, mit Nahrungsmitteln, und erholt sich allmählich. Ich will euch helfen, aber ich muß wissen, wer euer Anführer ist.«
    »Du sprichst ... gutes Shumai ... für einen Pelbar.«
    »Ich habe unter Shumai gelebt. Laß das jetzt! Ich werde euch erst helfen, wenn mir euer Anführer geschworen hat, daß er nicht versucht, mich zu töten, sobald ihr stark genug dazu seid. Sonst werdet ihr alle sterben. Verstehst du mich? Ich will euch nichts Böses.«
    »Thro war der Anführer.«
    »Er ist nicht hier. Wer war der nächste?«
    »Inkon. Er liegt im nächsten Zelt.«
    Jestak ging. Bald kam er zurück. »Er ist tot. Wer ist der nächste?«
    »Ich bin der nächste.«
    »Gut. Schwörst du?«
    »Ich habe noch nie jemand anderem als einem Shumai geschworen.«
    »Guter Armon, Mann. Da sind einige von euch tot, andere dem Tode nahe, und du hast noch Vorbehalte?«
    »Ein Shumai hat keine Angst vor dem Sterben. Um jedoch die anderen zu retten, schwöre ich, Iley, auf den die Leitung der Stone Creek-Bande übergegan-gen ist, dir, Pelbar, bei Sertine, daß ich dir keinen Schaden zufügen werde und meine Männer auch nicht, wenn du uns in unserer jetzigen Notlage hilfst.
    Dieser Schwur wird ungültig, wenn wir uns trennen und du dich in Sicherheit gebracht hast.«
    »Gut. Ich nehme deinen Schwur an. Iß jetzt das!«
    Und er schob dem Shumai ein Stück eingeweichtes Brot hin, das der auf einmal hinunterschluckte.
    »Bald bekommst du mehr, aber erst, wenn dein Magen das behält.«
    Jestak machte die Runde bei den reglosen Männern. Er fand heraus, daß von den neunzehn elf noch am Leben waren. Einer war fast tot. Er fütterte jeden einzelnen, dann kehrte er zu Iley zurück und fütterte ihn wieder. Er sammelte die Überlebenden unter einem Zelt zusammen, das er vergrößerte, und baute ein großes Feuer vor dem Eingang. Erst fütterte er einen nach dem anderen, dann kochte er Tee, fügte Ahornsirup hinzu und gab jedem zu trinken. Es dauerte nicht lange, bis sie anfingen, sich zu bewegen. Er blieb den größten Teil der Nacht mit ihnen wach, dann legte er sich zwischen Iley und einem anderen Mann schlafen, als sei er in seinem eigenen Bett.
    »Das ist ein sonderbarer Pelbar, Iley. Sieh nur, wie der Narr uns vertraut!«
    »Von wegen Narr, Ouwn. Er ließ mich bei Sertine im Namen von uns allen schwören, daß ihm nichts geschehen würde.«
    »Aber du kannst nicht für uns schwören. Irdban ist jetzt der Häuptling. Wir können ihn töten, aber wir müssen warten, bis wir kräftiger sind.«
    »Es bedrückt mich, Ouwn. Ich kann das nicht tun, und ich kann es auch nicht zulassen. Es ist nicht

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