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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Osten ab, der kleinen Stadt Selegan, die tief in einer Flußmündung in einem felsigen Gebiet mit immergrünen Pflanzen liegt. Von da aus begab ich mich nach Westen zu den Sentani und zu meinem alten Freund Igon. Bei ihnen blieb ich eine Zeitlang und nahm an seiner Hochzeit teil, und damals gab ich all die Goldgegenstände her, die ich eigentlich mit nach Hause hatte nehmen wollen. Das machte aber nichts, denn der Rest des Weges war sehr mühsam, und man hätte sie mir gewiß abgenommen.
    Igons Leute gaben mir ein kleines Boot, und nachdem ich nun mit Segeln umgehen konnte, fuhr ich weit im Norden des Tantal-Landes über das Bittermeer. Die Tantal sind noch aggressiver geworden, obwohl sie es bei den Sentani nicht leicht hatten, deren Pfeile vertilgten die Eindringlinge wie ein weiß-
    gesichtiger Stier Gras abweidet. Ich landete auf dem Archipel, von dem ich schon früher gesprochen habe und traf wieder auf die Rits, die auch die Überfälle der Tantal erleben mußten, obwohl sie jetzt besser damit fertig werden. Meine alten Freunde unter ihnen waren sehr gut zu mir und brachten mich auf den Weg nach Westen. Ich wanderte weit nach Westen zu den nördlichen Quellgebieten des Heart, das ist ein paar Hundert Ayas von hier entfernt, dann fuhr ich den Heart hinunter, weil ich den Shumai ausweichen wollte.«
    »Hast du welche gesehen?«
    »Ja, ich habe einige gesehen, obwohl sie nicht so zahlreich sind, wenn sie sich über ein so großes Land verteilen. Ich hatte nur einen kleinen Zusammenstoß mit ihnen, konnte aber weiter flußabwärts fahren. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich freute, als ich bei Nacht auf dem Fluß an Nordwall vorbeikam, auf dem Heimweg nach Pelbarigan. Dort empfing man mich, hieß mich aber nicht willkommen, wir ihr ja wißt.«
    »Und das ist die Geschichte von den Fahrten Jestaks, des großen Reisenden der Pelbar?« erkundigte sich die Protektorin.
    »Ja, Protektorin. Das war sie. Es war wohl ein gro-
    ßes Erlebnis. Ich verstehe es bei weitem nicht. Wahrscheinlich ist es nicht von Bedeutung. Aber es hat meine Welt erweitert. Ich fürchte nur eines: Wenn die Tantal weiterhin größer werden und überall einmar-schieren, wie lange wird es dann dauern, bis sie anfangen, nach Westen vorzurücken?«
    »Das ist etwas, worüber wir im Rat sprechen werden. Wir danken dir für deine Erzählung. Und da die Arbeit morgen nicht wartet, bis wir mit dem Reden fertig sind, müssen wir uns jetzt zurückziehen.« Auf dieses Zeichen der Protektorin hin erhob sich die Gruppe und bewegte sich langsam unter Gemurmel auf die Türen zu.
    »Jestak.«
    »Ja, Protektorin?«
    »Ich möchte dich noch einen Augenblick in meinen Räumen sprechen, nachdem ich meinen Abendtee getrunken habe.«
    »Ja, Protektorin.«
    Winnt schaute ins Feuer, seine Hände schabten mü-
    ßig mit einem Fellspatel über die Innenseite eines riesigen Biberpelzes. Mokil beobachtete ihn.
    »Was ist los, Winnt?«
    »Ich muß etwas mit dir besprechen, Mokil.«
    »Wir können in meine Hütte gehen, Junger.«
    »Nicht nötig, Anführer. Bald genug müssen es alle erfahren. Und sie müssen auch darüber nachdenken.«
    »Wir hören.«
    »Während ich in Nordwall war, lernte ich eine junge Frau kennen. Sie heißt Ursa.«
    »Aha. Ich dachte mir schon, daß du die Pelbar nicht völlig hinter dir gelassen hattest. Ursa. Wir werden dir natürlich zuhören, aber ist dir auch klar, was du da tust? Die westlichen Völker sind nie Mischehen eingegangen. Das ist unsere Stärke.«
    »Ursas Großmutter war anscheinend eine Heimat-lose, die als kleines Kind von Nordwall aufgenommen wurde. Sie muß eine Shumai gewesen sein.«
    »Bei den leidenden Flußkröten, Winnt!« rief Juk aus. »Willst du die Sentani zu Mischlingen machen?«
    »Nein, Juk. Aber ich möchte das Mädchen wirklich gerne heiraten.«
    »Wie könntest du es für immer in einer Pelbar-Stadt aushalten? Du hast doch selbst gesagt, wie er-drückend es dort war.«
    »Sie hat sich schon bereiterklärt, mit uns zu kommen. Sie ist bei weitem nicht so geschwätzig und auf Nordwall fixiert wie die anderen, die ich kennengelernt habe. Und ich habe wirklich genug Frauen kennengelernt, weil ich anscheinend für die meisten von ihnen Jestaks Schoßkaninchen war. Oder mehr. Jedenfalls wurde mir genug Aufmerksamkeit entge-gengebracht.«
    »Sie bekommen eben nicht oft einen richtigen Mann zu sehen.«
    »Ihre Männer sind wirklich genug. Dort, bei den Metallarbeitern, habe ich den größten und stärksten Mann gesehen,

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