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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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der mir je begegnet ist – Jestaks Vetter Ut, der Mokil mit einer Hand hochheben könnte und Weldi mit der anderen. Er ist ein Riese und verbringt seine Tage damit, heiße Eisen in Form zu hämmern.«
    »Das Mädchen, Winnt.«
    »Ursa leitet die Forschungen über die Pflanzen und Tiere der Gegend. Sie kennt die Pflanzen genauer, als ich es je für möglich gehalten hätte, aber nur die kleineren, in der unmittelbaren Umgebung lebenden Pelztiere sind ihr bekannt.«
    »Was könnte uns das nützen?«
    »Ich weiß es nicht. Sie hat sich, wie ich schon sagte, bereiterklärt, mit uns zu kommen. Ich erwarte nicht, daß es eine einfache Sache wird.«
    »Aber du liebst sie und hast es ihr gesagt.«
    »Nicht ausdrücklich, Mokil. Ich sagte ihr, wenn ich das ausspräche, wäre es endgültig. Ich sagte auch, daß ich es zu keiner anderen außer ihr sagen würde, aber nur, wenn die Sternenbande damit einverstanden wäre.«
    »Dann hast du dein Wort gegeben, entweder diese Frau zu nehmen oder keine. Ist es nicht so?« Mokil schüttelte den Kopf. »Nun, wir werden einen allgemeinen Rat einberufen. Daß wir so ein Wild mitbringen, damit hat in Koorb niemand gerechnet.«
    Comm führte Jestak ins Zimmer der Protektorin, verbeugte sich und ging. Jestak blieb vor ihr stehen, während sie ihren Tee austrank und die Tasse beisei-testellte.
    »Setz dich, Jestak! Hol dir den Hocker von da drü-
    ben!«
    »Ja, Protektorin.«
    »Nun. Ich habe angefangen, deine Geschichte zu glauben, denn es kommen Dinge darin vor, bei denen der einfallsreichste Wortverdreher Schwierigkeiten hätte, sie zu erfinden.«
    »Danke. Ich vermute, das ist ein großes Kompliment.«
    »Protektorin.«
    »Ja. Protektorin.«
    »Ich möchte dir noch einige Fragen stellen. Erstens, würden die Tantal, von denen du sagst, daß sie in ihrem Eroberungsdrang nach Westen vorstoßen könnten, nicht auf viel Gegenwehr stoßen, ehe sie uns erreichen? Könnten sie mit den Zentralsentani fertigwerden?«
    »Das ist schwer zu sagen. Es gibt aber zwei Dinge, die wir bedenken müssen, Protektorin. Erstens müß-
    ten sie nicht selbst bis hierher vordringen, damit wir sie zu spüren bekommen, denn wenn sie Druck aus-
    übten, würde das nächste Volk diesen Druck weitergeben und das übernächste auch, bis wir ihn spürten.
    Das zweite ist, daß sie sehr geschickt im Umgang mit großen Booten sind und daher den Oberlauf des Heart befahren und direkt hierherkommen könnten.
    Sie sind in gewissem Sinne Techniker. Die Shumai und die Sentani könnten sich vor ihnen in die Wildnis zurückziehen. Wir sitzen hier fest, hinter unseren Mauern.«
    »Es wäre nicht einfach für sie. Wir haben Verteidigungsanlagen, die zu durchbrechen viel Kraft erfor-dern würde.«
    »Ja, Protektorin. Das ist wahr. Aber sie wären sicher ein großes Problem für uns. Sie sind ein entschlossenes, fähiges Volk, und wenn sie nicht von den Außenstämmen bedrängt würden, könnten sie sogar versuchen, sich vom Fluß aus nach Nordwall durchzugraben.«
    »Das wäre, wie du weißt, unmöglich. Außer natürlich, sie hätten eine Methode, wie man leicht Felsen durchschneiden kann.«
    »So eine Methode gibt es, Protektorin. Es könnte sogar eine Möglichkeit sein, unsere Mauern in einer großen Rauchwolke wegzublasen. Ich habe in Innanigan davon gehört. Die Tantal wissen bisher noch nichts davon, aber es ist durchaus möglich, daß sie noch darauf kommen.«
    »Du bist ein Panikmacher. Aber es ist vermutlich gut, von solchen Dingen zu wissen. Nun ist da noch eine andere Sache. Du hast von einem ›kleinen‹ Zusammenstoß mit den Shumai gesprochen. Deine ›kleinen‹ Ereignisse haben so eine Art, sich als größer herauszustellen. Möchtest du mir bitte davon erzählen?«
    »Ja, Protektorin. Ich war weit im Norden, im Grasland. Es war heiß, und Gewitter lagen in der Luft. Ich verbrachte den Tag unter den Weiden am ausgehöhlten Ufer eines Nebenflusses und fischte mit einer Handleine, als ein Gewitter von großer Heftigkeit losbrach, mit wolkenbruchartigem Regen. Über den Bach, an dem ich mich befand, brach eine Flutwelle herein. Ich hörte sie kommen, blickte bachaufwärts und sah, daß eine Wassermasse, ungefähr drei Armlängen hoch, schnell auf mich zukam. Ich warf mein Bündel auf höheres Gelände und wollte hinterher, als ich glaubte, im Wasser einen Arm zu sehen. Es stimmte, wie ich beim zweiten Hinschauen sah, und so watete ich instinktiv hinein, hielt mich an einem Weidenast fest und packte den Arm, als er

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