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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ganzen Körper gebräunt, soweit ich sehen konnte«, grinste er.
    »Tatsächlich, das kann ich mir vorstellen. Nun, Jestak, manchmal bist du eine Wohltat für mein Herz.
    Du erinnerst mich an einen Mann, den ich einst kannte. Und du hast soviel Neues hierhergebracht.
    Anscheinend gelingt es dir, dich mit den Leuten von draußen anzufreunden und dabei dein Blut in den Adern zu behalten, und das ist schon Wunder genug.«
    »Ich hatte das Glück, ihnen immer dann zu begegnen, wenn sie Hilfe brauchten, und ich war in der La-ge, sie ihnen zu geben. Sie haben ein Gefühl für Verpflichtungen, weißt du.«
    »Ja, das sehe ich. Wir müssen diese Tendenz aus-beuten, aber nicht zu sehr, damit wir es nicht übertreiben. Hast du mich übrigens eben mit meinem Titel angesprochen?«
    »Protektorin. Ja, Protektorin, es tut mir wirklich sehr leid ...«
    »Ich kann mir vorstellen, wie sehr. Nun, das ist alles«, sagte sie und erhob sich. »Du darfst mich umarmen, ehe du gehst, denn du bist ein braver Junge, wenn auch unklug.«
    »Ja, Protektorin«, sagte er, legte seine Arme um die alte Frau und drückte sie kurz an sich.
    »Ich sagte ›umarmen‹, Jestak, nicht ›zerquetschen‹.
    Gleichwohl. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Protektorin«, sagte er zum Abschied und lächelte innerlich, weil sie nicht gemerkt hatte, daß Tia durchaus bei der Friedenswoche in Nordwall auftauchen konnte, denn die Shumai würden ihn ja hier nicht erwarten, es sei denn, sie war schon verheiratet oder tot oder etwas Ähnliches.
    Die Protektorin rief Comm und bestellte noch eine Kanne Tee. Lange Zeit saß sie da, schaute in das kleine Kohlenfeuer ihres Eisenofens und dachte nach.
    Wieder rief sie Comm und befahl ihm, sich zu ihr zu setzen, aber er war ein Diener und ein schläfriger, alter Mann, und sie sagte kein Wort zu ihm.

SIEBEN
    Mokils Sternspitze stand oben auf dem Berg nördlich von Nordwall, wo die Pelbar ihre Toten begruben, die am Ende der ummauerten Stadt nur entkamen, um in die Erde gelegt zu werden. Hier war das Grab von Dar neben den Gräbern der Jestan von Nordwall.
    Eine neue Steintafel lag über dem Grab.
    »Was steht da, Jestak?«
    »Da steht: ›Dar, ein Sentani aus der Feste Koorb, Mitglied der nördlichen Sternenbande, dessen Mut absolut und dessen Treue zu seinen Freunden ohne Maß war, er starb, seinen Befehlen gehorchend, den Namen Atous auf den Lippen. Möge sein Name ge-priesen werden, wo immer die Menschen Tugend zu schätzen wissen‹.«
    Mokil fuhr sich über die Augen. »Das steht da?
    Hast du das geschrieben, Jestak?«
    »Nein, Mokil. Mein Onkel Manti, der Kommandeur der Verteidigungsanlagen hat es geschrieben, die Protektorin hat es gebilligt, und Sert, unser Steinmetz, hat es in den Stein gehauen. Wir hoffen, daß ihr damit zufrieden seid.«
    »Es ist gut, Jestak. Du mußt das alles in unserer Schreibweise für mich aufschreiben, damit ich es seiner Familie nach Koorb bringen kann. Und jetzt laß uns zum Mitteilungsstein zurückkehren, damit wir uns um die Sache mit Ursa kümmern können. Die Sternenbande hat den Wünschen von Winnt stattge-geben, wenn auch ungern.«
    Am Mitteilungsstein wurde das Horn geblasen, und bald erschien Ursa wie vereinbart durch die kleine Tür, begleitet von Manti.
    »Winnt«, sagte Mokil, »du hast mir nicht gesagt, daß sie so schön ist. Kein Wunder, daß sie dir den Kopf verdreht hat.«
    »Ich habe es selbst in diesem Ausmaß nicht bemerkt«, gab Winnt zurück. »Sie ist noch schöner, als ich es in Erinnerung hatte.«
    »Das liegt am Winter und daran, daß uns die Frauen fehlen«, sagte Willton, der Anführer der Sternenbande, der der dritte Mann in der Empfangsgruppe war. »Aber ich muß zugeben, daß sie eine wunder-schöne Frau ist – auch wenn man sieht, daß sie Shumaiblut in den Adern hat.«
    Obwohl die jungen Leute es kaum erwarten konnten, einander wiederzusehen, verlief die Begegnung mit der gebotenen Schicklichkeit, wie es zwischen zwei feindlichen und mißtrauischen Gruppen immer der Fall gewesen war. Es mußte ein Beschluß gefaßt werden, wie man die Hochzeitszeremonie durchführen wollte. Dazu waren umfangreiche Verhandlun-gen nötig.
    »Wir haben uns darauf eingerichtet, eure gesamte Sternenbande innerhalb der Mauern in unserem Tempel zu begrüßen, falls ihr das wünscht. Ihr müß-
    tet zu unserer Sicherheit eure Waffen in einem Raum innerhalb der Mauer ablegen. Aber wenn ihr meint, daß dadurch eure Sicherheit gefährdet ist, möchtet ihr vielleicht lieber einen Teil von

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