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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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eifrig.
    »Das will ich tun«, ließ Stantu durch Cumven sagen, »vorausgesetzt, Jestak übersetzt für mich.« Der Gardist gab es gelassen weiter.
    Schweigen folgte. Schließlich sagte die Protektorin: »Manti, sorge dafür, daß Jestak zu Ringer gebracht wird, um zu übersetzen.«
    »Ja, Protektorin.«
    »Und jetzt«, sagte sie zu Stantu, »würdest du vielleicht mit dem Rat eine kleine Erfrischung einnehmen.«
    »Gerne«, sagte Stantu mit einem dünnen Lächeln.
    »Wenn Jestak auch mitkommen darf.«
    Jestak war zwar anwesend, aber das Übersetzen besorgte immer noch Cumven.
    »Eine Sache, Stantu«, sagte die Protektorin, »wenn du Sprachenexperte bist, wieso hast du dann nie Pelbar gelernt?«
    »Als Jestak und ich zusammen waren, bemühte er sich immer, sein Shumai zu verbessern, oder wir plagten uns mit der schnellen Sprache von Innanigan herum. Es kam mir nie in den Sinn, daß ich je mit den Pelbar zu tun bekommen würde. Ich will nicht miß-
    verstanden werden, und Jestaks Sympathien bin ich mir sicher.«
    »Ich verstehe«, sagte sie und lächelte ihn an. Er grinste freundlich zurück.
    »Nachdem du jetzt gesehen hast, daß Jestak in Sicherheit ist, was hast du nun vor?«
    »Ich weiß es nicht genau. Besondere Pläne habe ich nicht. Ich dachte, ich könnte vielleicht eine Zeitlang bei Jestak bleiben.«
    »Das kannst du durchaus, aber wir können dich nicht frei in unserer Stadt umhergehen lassen, weil du einen feindlichen Stamm angehörst und eine unserer besten Verteidigungsanlagen die Tatsache ist, daß kein Angreifer genau weiß, was wir ihm antun werden.«
    »Ja, das hat Jestak schon gesagt.«
    »Du weißt, er muß wieder an seine Metallarbeit gehen und in der Schmiede zur Verfügung stehen, und er hat Pflichten in den Obstgärten oder sonstwo.
    Er kann nicht frei über seine Zeit verfügen.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Du weißt auch, daß in ein paar Wochen, nach der Frühjahrswanderung der Shumai, die Friedenswoche der Sentani kommt.«
    »Ja, ich werde mich bemühen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Vielleicht bin ich bis dahin ohnehin wieder fort.«
    »Wirst du zu deinem Volk zurückkehren?«
    »Je nachdem, denke ich. Thro zieht vielleicht wieder nach Westen, um zu sehen, ob er seine Leute zu-rückholen kann.«
    »Ja, Stantu, das ist der springende Punkt. Falls du Jestak verführen willst, mit dir zu kommen, möchte ich dir mitteilen, daß ich das ausdrücklich verboten habe.«
    »Siehst du«, sagte Stantu, »hier fällt es einem Shumai wirklich schwer, die Pelbar zu verstehen.«
    »Wieso?«
    »Ein Mann hat sich einer Idee verschrieben, die zum Besten seines Volkes wäre, und wird von einer Frau zurückgehalten, die sich nie weit aus ihrer Steinkiste herausgewagt hat. Sie hat absolute Befehls-gewalt über ihn, bestimmt über ihn wie eine Mutter über ihr Kind, obwohl sein Verständnis in jeder Beziehung viel umfassender ist als das ihre.«
    Stantu hatte in einem ruhigen, höflichen Tonfall gesprochen, und Cumven gab sich Mühe, seine Worte so sanft wiederzugeben, wie er nur konnte. Trotzdem war der Rat schockiert. Schweigen trat ein. Schließlich winkte die Protektorin Comm, er solle Stantu Tee nachschenken.
    »Wir können nicht erwarten, daß du unsere Sitten verstehst. Wir sind der Ansicht, daß sie sehr gut funktionieren und daß sie uns jahrhundertelang vor der Wildheit und Angriffslust deines Volkes geschützt haben. Ist dir auch bekannt, daß Jestak von Pelbarigan hierher verbannt wurde?«
    »Ja. Er sagte mir das.«
    »Was würdest du dir denken, wenn du im Rat von Pelbarigan säßest und ich, die Protektorin von Nordwall, ließe Jestak auf diese Geisterjagd ziehen? Er hat hier schon vieles durchsetzen können. Dort hat man ihn Fußböden schrubben lassen, weißt du. Man wird ohnehin erstaunt genug sein, wenn bekannt wird, was sich hier so alles abgespielt hat.«
    »Ich hätte gedacht, Madam, man wäre stolz auf ihn wegen seiner Leistungen, die weit über alles hinausgehen, was irgendein anderer Pelbar erreicht hat.«
    »Das kommt natürlich darauf an, wonach du Leistungen mißt. Die Pelbar haben da ihre eigenen Maß-
    stäbe.«
    »Was würde mit Jestak passieren, Madam, wenn er trotzdem ginge?«
    Das übersetzte Cumven nur ungern. Wieder herrschte Schweigen. Brin Brunag ergriff das Wort und sagte: »Einen solchen Schritt unternimmt kein Pelbar. Das ist vielleicht bei den Shumai möglich, aber nicht bei uns.«
    »Dann wäre er«, sagte die Protektorin, »kein Pelbar mehr.«
    »Heißt das, ihr

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