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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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kaufen. Sieh zu, ob du sie ohne einen Shumaispeer im Leibe nach Hause bringen kannst. Und du solltest auch etwas über sie in Erfahrung bringen, denn wir wissen ja überhaupt nichts von ihnen.«
    »Ja, Protektorin. Ich werde mich erkundigen.«
    »Du kannst jetzt gehen. Komm noch einmal zu mir, ehe du aufbrichst. Und zögere nicht!«
    »Vielen Dank, Protektorin. Weiß der Rat Bescheid?«
    »Den Rat überlaß mir, Jestak! Das ist meine Sache.
    Geh jetzt!«
    Jestak verneigte sich und ging. Manti lächelte und runzelte gleichzeitig die Stirn. »Glaubst du, daß du damit durchkommst, Sima?«
    »Ja. Aber vielleicht auch nicht. Sie werden froh sein, ihn vom Halse zu haben, glaube ich, besonders Brin, die ihn zutiefst verabscheut. Die Ausflucht ist sicherlich nicht überzeugend. Aber das Gold wird mein eigenes sein. Ich weiß ohnehin nicht, was ich damit anfangen soll. Macht mich das nicht zu einer guten Freundin der Jestan?«
    »Ja, Sima, das tut es bestimmt.«
    »Ruf jetzt Comm, Manti, damit er den Rat zurück-holt!«
    »Komm«, sagte Winnt, »rudere weiter, Ursa! Wir nä-
    hern uns der großen Furt des Heart, wo viele Herden ihn überqueren. Komm, Süße! Streng deinen herrli-chen Rücken an, damit wir das Boot auf gleicher Hö-
    he halten können. Bald machen wir Rast. Wenn die Shumai da sind und näherkommen, stapelst du diese beiden Bündel auf der Schwertseite übereinander und ruderst auf der anderen. Wenn es zum Kampf kommt, duckst du dich dahinter.«
    »Hast du Handschuhe, Winnt?«
    »Handschuhe? Nein. Hier, Ursa. Nimm diese Le-derflecke!«
    »Da, da ist es«, sagte Juk. »Von hier aus scheint die Furt frei zu sein. Bis jetzt.«
    »Du läßt ihn gehen, Protektorin?«
    »Er soll uns Pferde bringen, Brin. Vielleicht läßt sich etwas Neues für die Pelbar damit machen.«
    »Es ist dir klar, Protektorin, daß alle den wirklichen Grund wissen werden – daß Jestak dein Günstling ist?«
    »Hast du dir die Alternativen überlegt?«
    »Ja, laß ihn arbeiten. Verhätschle ihn nicht. Du weißt, wie er bei seiner Mission im Osten gescheitert ist. Du weißt, wie er den Tod meines Sohnes beschrieben hat.«
    »Bist du der Meinung, Jestak hätte das verhindern können?«
    »Wir wissen nichts von irgendwelchen Peshtak.
    Unsere Berichte lauteten alle anders. Wir haben nur das Wort von Jestak und von seinem windigen Freund. Vielleicht hat er die anderen selbst getötet.«
    »Das halte ich kaum für wahrscheinlich, Osträtin.«
    »Was wird Pelbarigan denken?«
    »Um Pelbarigan habe ich mir viele Gedanken gemacht. Als sie uns Jestak geschickt haben, haben sie uns ein Problem aufgeladen, mit dem sie nicht fertig wurden. Sie wären zweifellos wütend, wenn wir zuließen, daß er mit den Shumai hinter einem Mädchen herjagt. Vielleicht sind sie sogar wütend, wenn wir tun, was ich vorschlage. Insgesamt wären sie vielleicht zufrieden, wenn wir ihn schrubben oder graben ließen, aber ich gestehe, daß ich nicht weiß, was sie denken werden, wenn wir ihnen einige seiner Metall-arbeiten nach der neuen Methode schicken und ihnen mitteilen, daß er sie entwickelt hat. Da sind auch noch die Jestan. Sie haben nicht die Herrschaft in Pelbarigan, aber sie haben doch viel Einfluß.
    Wir müssen daran denken, daß wir ihn mit niedrigen Arbeiten nicht brechen werden. Vielleicht ginge er trotzdem, auf eigene Faust. Darüber wäre niemand in Pelbarigan erfreut. Sie hätten ihn für immer verloren. Wir hätten versagt. Und ich glaube, wir hätten einen Mann von großen Fähigkeiten verloren.«
    »Einen Mann, Protektorin.«
    »Einen Mann, jawohl. Aber wir haben unsere Männer immer als Kontaktleute nach außen benützt.
    Wenn diese Kontakte sich weiter nach draußen verla-gern, müssen wir ihnen mehr Verantwortung geben.«
    »Sollen sie diese Entscheidungen ohne das Urteil von Frauen treffen?«
    »Letzten Endes natürlich nicht. Die Politik machen wir. Vielleicht müssen wir uns sogar selbst darauf einstellen, hinauszugehen, um sie leiten zu können.«
    »Wir sollen hinausgehen? – Protektorin, du bist ge-fährlich nahe daran, Pelbargesetze und Pelbarsitten zu ändern, die so alt sind wie die Rolle von Digas.«
    »Vielleicht, Südrätin. Aber ich glaube es eigentlich nicht. Das Gesetz gestattet viel mehr Spielraum als unsere starre Auslegung. Ich sehe, daß ihr unzufrieden seid. Das tut mir leid. Ich glaube, ihr habt die Auswirkungen unserer Beziehungen zu den Außen-stämmen noch nicht genügend abgewogen. Jestak hat sie schon verändert, und

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