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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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einige haben sehr dunkle, fast schwarze Haut und sehr lockiges Haar, aber durch Mischehen zwischen allen Typen sind Abstufungen von Dunkel bis Hell entstanden. Die dunkelsten haben Gesichter, die sich von denen der Hellgesichtigen sehr stark unterscheiden, die Nasen sind breiter und die Lippen auch.
    Als ich meine Schulden zu ihrer Zufriedenheit bezahlt hatte, ließen sie mich ziehen. Ja, sie gaben sogar ein Fest für mich, bei dem vier verschiedene Eltern mich dazu bringen wollten, daß ich eine ihrer Töchter heiratete, weil ich größer und stärker bin als fast alle von ihnen und bessere Zähne habe. Sie wollten mich betrunken machen und dann eins der Mädchen zu mir legen, damit ich es bestiege, und einer drohte mir sogar mit Gewalt, aber ich trank nicht, ließ wohl-weislich die Finger von den Mädchen und stiftete keine Unruhe, denn obwohl sie auf Farmen leben, sind sie außergewöhnlich gute Fährtensucher, und ich wollte ohne Schwierigkeiten weiterkommen.
    Sie bewohnen ein ziemlich großes Gebiet, aber in weit verstreuten, kleinen Gruppen. Nach einiger Zeit mied ich ihre Straßen und Dörfer und blieb in den Wäldern, weil ich nicht mit ihnen zusammentreffen wollte. Aber insgesamt sah ich neun Dörfer.
    Dann kam ich durch ein großes, unbewohntes Waldgebiet zu etwas Außergewöhnlichem – einer gewaltigen Masse aus künstlichem Stein und Lehm, die einst ein ganzes Tal versperrt hatte. Sie hatte Sprünge und Risse, aber das Wasser staute sich noch immer dahinter. Dieses Bauwerk sah ich mir ziemlich genau an. Ich verstand, daß die Alten irgendwann einmal, vor langer Zeit, hinter der Barriere einen gro-
    ßen See gebaut hatten und sogar durch Röhren, die größer sind als dieser Raum hoch ist, das Wasser her-unterleiteten. In den oberen Teilen des Bauwerks befanden sich Räume, die jetzt in Trümmern liegen und Reste von Glasfenstern enthielten, die viel größer waren als das Glas der Pelbar – sogar größer als das von Innanigan. Aber alles war zerstört, und die Landschaft in der Umgebung war ganz kahl und öde.
    Ich fuhr auf dem Fluß abwärts, der durch die Barriere strömte, aber vorsichtig, denn wie ich vermutete, kam ich jetzt ins Gebiet der Sentani, dessen südliche Grenze der Fluß offenbar bildet. Ich fuhr bei Nacht und drang immer weiter nach Süden vor. Das war zwar nicht meine Absicht, aber ich dachte, der Fluß müsse wohl schließlich in den Heart münden, was auch der Fall war, aber weit südlicher von der Stelle, wo ich hinwollte.«
    »Woher wußtest du, daß es der Heart war?«
    »Einen zweiten Fluß wie ihn kann es auf der ganzen Welt nirgends geben. Ich habe viele Flüsse gesehen, und der Heart verschluckt sie alle mit seinen breiten, braunen Fluten. Ich überquerte den Fluß, der dort mehr als zweimal so breit ist wie hier, und ging, immer bei Nacht, auf dem Westufer weiter aufwärts, oft verbrachte ich den Tag auf Flußinseln und fischte, wie Jestak es mich gelehrt hatte, mit Haken und Leine wie die Pelbar.
    Ich sah eine Reihe kleiner Sentani-Lager, meistens verlassen, weil sie sich im Sommer eher zusammentun und im Winter zur Jagd ausschwärmen, aber es war noch nicht Winter. Als das Jahr jedoch fortschritt und ich allmählich die ersten Anzeichen des Graslandes erkannte, wandte ich mich nach Westen, einen der anderen Flüsse hinauf, der, wie ich später herausfand, der Ontex war, und freute mich, als ich die ersten, nach Süden ziehenden Herden sah. Da wußte ich, daß ich Shumai-Gebiet betreten hatte, und als die Blätter sich färbten, begegnete ich der ersten Bande, die den Herden folgte. Ihr könnt euch meine Freude vorstellen. Von ihnen erfuhr ich, wo mein eigenes Volk sein würde. Ich überwinterte bei ihnen, aber meine Sorge um Jestak veranlaßte mich, nach Osten zu ziehen und nach ihm zu suchen, denn er war mir auf mehr Arten, als ich es sagen kann, eine große Hilfe gewesen, und so zog ich wieder zum Heart und schloß mich Thros Bande an, die ebenfalls früher flußaufwärts gekommen war, um sich um ihre Toten zu kümmern. Und so kam ich hierher.«
    »Stantu«, sage Ringer, »mir ist ganz schwindlig. Jestak hat meine Landkarte schon auf den Kopf gestellt, und jetzt tust du es zum zweitenmal. Wenn du Lust hast, würde ich es sehr zu schätzen wissen, wenn du die Zeit fändest, mit mir einige Dinge abzuklären, von denen du uns erzählt hast.«
    Der Geograph kratzte sich mit dem Griff einer feinen Feder in den ergrauenden Haaren und wirkte gleichzeitig beunruhigt und

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