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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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zu tun. Um das neue Leben würde er sich Sorgen machen, wenn er wußte, daß er das alte abgelegt hatte. Er wollte so lange nach Westen ziehen, bis er sicher war, daß ihm niemand folgte. Er würde so lange weitergehen, bis seine Lebensmittel zu Ende waren, und dann versuchen, bis zum Frühjahr zu überleben. Er wußte, daß das ein sehr unbestimmter Plan war. Er würde darüber jedoch noch nachdenken müssen, während er weiterzog. Er band sich die primitiven Schneegleiter an die Füße, die er sich aus den Brettern des Fischschuppens gemacht hatte, und brach auf. Die Spitzen hatte er zu-rückgebogen, indem er sie dünn hobelte, sie in ko-chendem Wasser erhitzte und mit Riemen festband.
    Die Bindungen waren noch primitiver, aber stabil. Er brach sich einige Stecken als Stöcke ab, um sich damit vorwärts zu schieben und brach auf. Augenblicklich fiel er hin. Er hatte gesehen, wie sich andere in dieser Disziplin hervortaten, aber er selbst hatte es noch nie versucht. Nun, er würde es lernen müssen. Als sich der Nachmittag zum Abend verdunkelte, bewegte sich Stel zügig weiter nach Westen in das gewaltige, weiße Gebiet, seines Wissens ohne jedes menschliche Leben zwischen sich und der Black Bull-Insel, die, das wußte er, ein Lager für die alten Leute der Shumai am Issoufluß war, irgendwo weit da draußen in dem gefrorenen Land. Wo, das wußte er nicht. Es war, als schritte man zielbewußt ins Nichts. Aber da ihm nichts anderes übrigblieb, tat er eben das.
    Vor der abendlichen Ratssitzung hatte Ahroe beschlossen, Stel zurückzuholen. Sie hatte ihre Ausrü-
    stung und ihre Vorräte sorgfältig und in aller Stille vorbereitet und alles in dem Raum gelagert, den sie mit Stel geteilt hatte. Sie würde bis zur Dunkelheit warten müssen, und es war wichtig zu wissen, wie die Protektorin und der Rat reagierten. Aber ihre Beschämung wurde so stark, daß sie es kaum ertragen konnte, und als dann der ganze Nordrat in einem Tumult des Protestes aufstand, schlüpfte sie hinaus.
    Es war dunkel. Sie konnte gehen.
    Als sie ihr Zimmer betrat, um in aller Eile aufzu-brechen, überfiel sie ein sonderbares Gefühl der Fremdheit. Wie herrlich war ihr gemeinsames Leben gewesen, wenn auch nur für so kurze Zeit. Stels Kleider lagen noch immer auf seinen Regalen. Die Truhe, die er gebaut und so kunstvoll geschnitzt hatte, war im Licht der Fischöllampe schwach sichtbar. Wieviel er dem Raum doch hinzugefügt hatte – gebogene Holzhaken an der Wand; einen neu gekrümmten Bogen, den er für sie gemacht, gebunden und eingelegt hatte; Matten aus Flußbinsen, in Diamantmuster gewebt. Kein Raum hatte je so leer gewirkt. Ahroe nahm Stels Rasiermesser. Wenn sie ihn einholte, konnte sie ihn wenigstens dazu bringen, daß er sich rasierte. Und als sie ging, hob sie eine Handangelleine und eine kleine Holzschachtel auf, bei der er anscheinend mit dem Einlegen nie fertig wurde. Sie würden sich ausruhen und miteinander reden, und die Schachtel gab ihm etwas zu tun, während sie Frieden schlossen. Er mußte sie nicht anschauen, und sie ihn auch nicht.
    Ahroe benützte nicht den Haupteingang. Sie ließ sich an ihrem Gardistenseil über die Südmauer, glitt hinunter, schüttelte es dabei los und wickelte es gekonnt auf, während sie durch die Schatten schlich und sich zwischen den Bäumen hielt, damit die Gardisten auf dem Gagen-Turm sie nicht bemerkten. Sie war um die Flußbiegung herum und mehr als einen Ayas im Süden, ehe sie sich, um leichter laufen zu können, auf den Fluß hinauswagte.
    Erst jetzt fiel ihr ein, daß sie ja das Eis der Fahrrinne überqueren mußte, um das Westufer zu erreichen.
    Ahroe war wütend über ihre eigene Dummheit. Sie würde einen Teil der Nacht damit zubringen müssen, sich eine Eisbrücke zu machen. Aber das konnte warten, bis sie weiter entfernt war. Vielleicht wollte auch die Dahmena sie zurückholen. Gegen Mitternacht blieb sie an der Spitze einer Insel nahe am Ostufer stehen. Dichte Weiden drängten sich am Norden-de, und sie schnitt mit ihrem Kurzschwert schnell ei-ne Reihe von Schößlingen ab und flocht sie mit kleineren Ruten zu einer großen, lockeren Matte. Es war eine primitive Angelegenheit. Ihre Verbindungen brachen immer wieder. Schließlich benützte sie Stels Angelleine, um die Matte zusammenzuhalten, und schnitt sie wehmütig in kurze Stücke. Sie hatte zugesehen, als er sie mit aller Sorgfalt aus dünnen Streifen der inneren Rinde irgendeines Baumes geflochten hatte, den sie nicht kannte. Es war

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