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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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eine neue Stadt oder nach Threerivers.«
    »Threerivers besteht nur aus Dahmens, in jeder Beziehung.«
    »Vielleicht. Aber konservative Einstellung ist eine Sache, Gewalttätigkeit eine andere. Sie sind jetzt soweit, daß sie das Gesetz brechen, wenn sie das nicht schon seit einiger Zeit getan haben. Threerivers ist vielleicht die richtige Umgebung für sie. Ich bin sicher, daß Ales, die Protektorin, diese Art von Taktik nicht dulden wird. Du mußt jetzt gehen. Bist du schläfrig?«
    Jestak lachte. »Nein, Mutter. Ich war bis vor Tagesanbruch unterwegs und kam dann in eine Rebellion hinein. Ich bin müde, aber das hier ist zu interessant.«
    »Ich habe meine Meinung geändert. Geh zu Ahroes Haus! Sprich mit Hagen, wenn du kannst! Wenn er wach ist, sag ihm Trost und Dank von mir! Kümmere dich auch um die anderen!«
    »Natürlich.« Die beiden umarmten sich, und Jestak verließ schnell den Raum. Die Jestana setzte sich wieder und dachte nach. Dann stand sie auf, rückte den Tisch zur Seite, steckte ihr Haar für die Nacht hoch, zog ihr Nachtgewand an und entfernte alle Stühle bis auf einen, in den sie sich setzte, die Lampe drehte sie so, daß das Licht nicht auf sie gerichtet war.
    Der Gardehauptmann klopfte, und die Jestana ließ ihre kleine Einlaßglocke ertönen. Ithring trat mit der Dahmena ein, die bleich war und die Lippen fest zu-gekniffen hatte. Die Protektorin sah zu ihr auf und seufzte.
    »Ich hoffe, daß dein Verwandter, dieser Cyklo, sich mit der Zeit erholen wird und nicht zu schwer verletzt ist.«
    Die Dahmena sagte nichts.
    »Gardehauptmann, bitte durchsuche die Nordrätin und entferne alle Waffen, die sie möglicherweise bei sich trägt.«
    »Aber ...«
    »Tu es!«
    »Protektorin, ich protestiere«, sagte die Dahmena.
    »Ich werde das vor die Ratsvollversammlung bringen.«
    »Steh auf, Dahmena! Ich bin entschlossen, die Befehle der Protektorin auszuführen«, sagte die Gardistin.
    »Diese Schande werde ich dir vergelten.«
    »Das hast du schon getan. Ich nehme an, daß du mit mir gesprochen hast.«
    »Ja – Protektorin.«
    »Danke. Jetzt wirst ausnahmsweise einmal du zu-hören, und ich werde sprechen.«
    Ithring entfernte ein kleines Messer aus dem Robenärmel der Dahmena und ein schmales Klappmesser aus ihrem Taillenbund. Beide reichte sie der Protektorin, die sie in der Hand wog. »Ist es üblich, daß du Waffen bei dir trägst, Nordrätin? Für ein Ratsmitglied scheint mir das ungewöhnlich.«
    »Es ist auch ein ungewöhnlicher Rat, Protektorin, und wir leben in ungewöhnlichen Zeiten. Du siehst, daß ich in meiner eigenen Familie gewalttätige Leute habe. Wir sehen, wie vor unseren Augen das ganze Pelbarsystem unterminiert wird. Eine starke Protektorin könnte diese Veränderung aufhalten. Du nicht.
    Ich habe jetzt Angst. Es ist mir ein Bedürfnis, mich zu schützen. Mehr als tausend Jahre haben wir hinter geschlossenen Mauern gelebt. Wir könnten es wieder tun und so unsere Lebensart erhalten.«
    »Es waren nicht mehr als tausend Jahre, Nordrätin.
    Wie du sicher weißt, wurde Pelbarigan erst Hunderte von Jahren nach der Zeit des Feuers erbaut. Aber darum geht es nicht. Du mußt einsehen, daß jeder Führer einer Gesellschaft die Pflicht hat, der Gesellschaft zu helfen, damit sie überleben kann. Wenn wir überleben wollen, müssen wir der Welt zu ihren Bedingungen entgegentreten. Ehe die Welt anfing sich wieder zu öffnen, hat sich die Art der Pelbar großartig bewährt. Jetzt ist das nicht mehr so. Wenn wir die Shumai und die Sentani ausschließen, während Nordwall sie mit recht großem Erfolg und zu seiner eigenen Bereicherung eingelassen hat, dann spalten wir das Volk. Das mußt du einsehen.«
    »Warum muß ich?«
    »Es ist so offensichtlich. Andernfalls wärst du dumm.«
    »Du scheinst keine Meinungsvielfalt gelten zu lassen, Protektorin.«
    »Tue ich das nicht? Es wundert mich, daß gerade du das sagst. Diesen Ruf hat deine Familie, solange ich denken kann. Aber ich habe nicht vor, mit dir über das Offensichtliche zu streiten, ich will dir nur darlegen, welche Möglichkeiten du hast. Erstens, so weiterzumachen wie bisher ist keine Möglichkeit. Du bist zu weit gegangen. Du wirst sehen, daß wir gründliche Untersuchungen anstellen werden, und sie werden enthüllen, was jetzt im Verborgenen liegt.
    Ich bin absolut sicher, daß du deinen Sitz im Rat nicht behalten wirst. Du kannst, wie du vorgeschlagen hast, deine Gruppe nehmen und eine neue Siedlung aufbauen. Wir werden euch sogar dabei

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