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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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von Ruthan entwickeltes Rezept, das hatte ihr wenigstens Dexter gesagt. Das war jetzt das zweitemal, daß er ihr Suppe gebracht hatte. Sie unterschied sich stark von den gewohnten Nahrungsmittelwürfeln, schmeckte sehr gut, aber etwas klumpig. Dexter hatte sie ›un-vermischte Bohne‹ genannt, die Bohnen waren im Naturzustand belassen worden, damit die Struktur herauskam und die Zähne ein wenig gefordert wurden. Eolyn war alleine in ihrem Zimmer und studierte ein Felddiagramm auf dem Lichtbrett. Sie war enttäuscht, weil sie das Paar nie zusammen erwischt hatte. Ihre Spürsender hatten noch kein einzigesmal angeschlagen und eine Nähe von weniger als zwanzig Zentimetern angezeigt. Vielleicht hatte sie sich geirrt. Sie trank den Rest der Suppe. Da! Der Sender meldete sich, und das Blinklicht leuchtete auf. Sie ging schnell hinüber und stellte genau ein. So nahe?
    Erstaunlich. Jetzt hatte sie sie.
    Sie öffnete die Tür, schlüpfte hinaus in den Gang, trabte hinunter und um die Ecke zu Dexters Zimmer, wo sie mit flinken Griffen den Schalter für seine Tür überbrückte. Die Tür glitt zurück – und urplötzlich wimmelte der Korridor von laufenden Ratten, weiße Körper schlitterten daher und rutschten auf der glat-ten Oberfläche aus. Eolyn schrie. Dexter streckte seinen Kopf aus der Türöffnung.
    »Bei den Algen, Eo, was machst du denn da? Jetzt muß ich sie alle einfangen. Ich richte sie ab, weißt du.
    Komm! Du mußt mir helfen.«
    Eolyn steckte den Kopf ins Zimmer und sah sich um. Das lakonische Piepsen hörte nicht auf.
    »Was suchst du denn? Komm, hilf mir!« Dexter reichte ihr ein Netz und machte sich an die Verfolgung der Ratten, die hinteren Türen verschloß er automatisch. Nager schusselten quiekend herum, er sammelte sie geschickt auf und füllte sein Netz, während Eolyn nur zwei einfangen konnte. Endlich hatten sie sie alle. Eolyns Piepser schickte noch immer seine hohen Töne aus.
    »Was höre ich denn da?« fragte Dexter. »Eines von deinen elektronischen Spielzeugen? Das ist aber unangenehm – wie eine mechanische Ratte. Schalt es aus!«
    Eolyn schaltete den Monitor ab. »Was machst du eigentlich mit all den Ratten?«
    »Ich richte sie ab. Das habe ich dir doch gesagt. Ich hoffe, sie eines Tages so weit zu bringen, daß sie nützliche Aufgaben ausführen. Bisher sind sie nur zu ein paar Tricks fähig. Da. Jetzt habe ich sie alle in Verwahrung.« Er hob das sich bauschende Netz voll erschrockener Ratten hoch. »Danke. Jetzt habe ich unten in der Nagerabteilung zu tun, also entschuldige mich. Meine Klasse braucht nach dieser Jagd wahrscheinlich eine Ruhepause. Mach bitte die Tür zu, wenn du gehst!«
    Dexter schritt mit seinen Ratten den Korridor entlang, rutschte das Stahlgeländer hinunter und trabte fröhlich durch den unteren Gang. Als er die Nagerabteilung betrat, verstärkte er das Licht auf den Leuchttafeln und brachte alle Ratten in ihre Käfige zurück. Dann befahl er allen Tieren in der oberen Reihe zu klatschen, während er selbst lachend vor ihnen auf den Händen hin-und herging. Dann setzte er sich auf den Boden. Tränen liefen ihm übers Gesicht, während er sich ausschüttete vor Lachen. Alle Ratten standen schweigend da und beobachteten ihn mit runden, schwarzen Augen. Er lag längelang auf dem Boden und kicherte zu ihnen hinauf. »Meine Freunde«, sagte er, »ach, ich wünschte, ihr hättet das genie-
    ßen können.«
    Eolyn kehrte in ihr Zimmer zurück. Was ging da vor? Sie schaltete den Monitor wieder ein. Der Ton kam wieder, hoch und aufreizend. Eolyn runzelte die Stirn. Sie überlegte, dann schloß sie einen Richtungs-indikator an den Monitor an. Mit ihren Modulen war das die Art weniger Augenblicke. Die Nadel zeigte auf sie. Sie trat zur Seite. Die Nadel folgte ihr. Sie ver-
    änderte ihren Standort von neuem, und wieder zeigte die Nadel mit der Spitze direkt auf sie. Sie drehte das Gerät senkrecht. Die Nadel zeigte auf ihre Körpermitte. Sie holte den Indikator dicht heran, bewegte ihn auf und ab. Aha. Er zeigte auf ihren Magen. Sie tastete durch den Taillenabschnitt ihres Anzugs und entfernte den Gürtel. An der Anzeige änderte sich nichts. Eolyn setzte sich. Was konnte das bedeuten? O
    nein. Sie hatte die Spürsender verschluckt – sicher war es die Suppe. Dexters klumpige Bohnensuppe!
    Zum Teufel mit ihm! Verdammt, verdammt, verdammt sei er! Dexter hatte sie ausgetrickst. Aber Eolyn würde eine andere Falle aufstellen.
    Als sie sich umdrehte, glitt ihre Tür auf und

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