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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Ahroes und Stels Häuschen Fackeln aufflamm-ten. Der Gardehauptmann tauchte auf und rannte ru-fend und winkend an den vier Gardisten an der Ecke der Stadt vorbei.
    »Nehmt eure Fackeln mit! Zum Fluß! Wir müssen sehen, was da los ist.« Sie rannten am Ufer entlang und hielten die Fackeln so hoch, daß sie ihnen nicht in die Augen leuchteten. Der flackernde, orangefar-bene Schein erfaßte flußabwärts eine Gestalt, die bis zur Taille im Wasser stand und hinauswatete.
    »Halt!« rief der Gardehauptmann keuchend und warf sich ins Wasser, hinter der Gestalt her, die sich vorbeugte und schneller zu waten begann. Der Gardehauptmann stürzte sich hinaus in den dunklen Fluß und erwischte die Dahmena in schultertiefem Wasser. Sie wehrte sich verbissen und schweigend. Er drehte ihr den Arm nach hinten und bekam sie um die Brust zu fassen, als ein zweiter Gardist ihre Füße packte, ging er zurück.
    »Laßt mich los!« kreischte sie. »Ich habe kein Verbrechen begangen. Ihr habt nicht das Recht dazu! Ich bestehe darauf!«
    »Vielleicht. Still jetzt! Wenn du recht hast, werden wir uns entschuldigen. Komm jetzt! Wir haben dich.
    Entspanne dich! Das ist kein Platz für eine alte Frau.«
    »Alte Frau! Was für ein sonderbarer Fluch liegt auf mir? Ich kann nichts tun. Sogar meine persönlichsten Wünsche werden vereitelt.«
    »Ja. Später. Schau, Ahroe ist ans Ufer herunterge-kommen. Los jetzt!«
    »Schick sie weg! Laßt mich los!« Die Dahmena wehrte sich.
    »Bringt sie in mein Haus hinauf!« sagte Ahroe mit grimmigem Gesicht.
    »Niemals! Nein!«
    »Bitte, Gardehauptmann. Mutter. Bitte, Mutter.
    Bitte, komm zu mir!« Ahroe streckte ihrer Mutter die Arme entgegen, als die Gardisten sie niedersetzten, und drückte sie an sich. Die alte Frau schien keuchend, fast kraftlos zusammenzusacken. Ahroe hielt sie fest. Die Dahmena begann unbeherrscht zu schluchzen. Ahroe sagte nichts, sondern wartete, bis die Ältere ihre Fassung wiedergefunden hatte.
    »Du kannst mich nicht Mutter nennen. Du hast die Familie verschmäht, als du aus dem Westen zurückgekommen bist. Ich will nichts mit dir zu tun haben.«
    »Kannst du nicht einmal in deinem Leben den Mund halten, Mutter? Komm ins Haus hinauf! Du bist ganz naß. Bitte. Siehst du? Du zitterst ja. Schau!
    Da ist Stel. Die Gardisten haben eine Bahre. Wir werden dich tragen.«
    »Niemals!« sagte die Dahmena, aber als die Bahre abgestellt wurde, seufzte sie und legte sich darauf.
    Stel und Ahroe hoben sie auf und trugen sie zum Häuschen auf den Felsen. Ein Gardist ging mit einer Fackel daneben her.
    Der Gardehauptmann und die anderen standen am Ufer und sahen ihnen nach. »Ich will der schlappoh-rige, fischbäuchige Sohn eines stinkenden Dreckhau-fens sein«, sagte er. Einer der anderen Männer lachte.
    Der Gardehauptmann funkelte ihn an, dann mußte er selbst lachen. »Los jetzt! Ich bin triefend naß. Was für ein stinkender Dreck. Gehen wir uns saubermachen.
    Urch. Du holst Sorge als Ersatz für mich, und Spon soll für Hayl kommen. Ich kann es nicht glauben.
    Schau nur, wo sie hingeht – dieser alte, runzlige Le-derapfel.«
    Stel und Ahroe legten die Dahmena auf die Matten auf dem Boden des Vorderzimmers. Stel holte ein Handtuch und ein trockenes Gewand, dann verließ er den Raum, und Ahroe half der alten Frau aus den nassen Kleidern heraus und in trockene hinein. Kein Wort wurde gesprochen. Stel kam mit einer Tasse heißem Tee wieder und reichte sie der Dahmena, die sie nahm und sich in einen weichen Stuhl setzte.
    Ahroe legte ihr ein Kissen in den Rücken und küßte sie. Die Dahmena machte ein verbissenes Gesicht.
    Endlich sagte sie: »Ich habe diese Männer nie hier heraufgeschickt. Das würde ich nicht tun.«
    »Ich weiß nur, daß sie gekommen sind«, entgegnete Ahroe. »Hagen liegt schwer verletzt im anderen Zimmer. Ich weiß nicht, warum sich alles in Elend verwandelt, was die Dahmens anfassen. Du spürst das doch sicher auch, Mutter. Muß es denn so sein?«
    »Jeder hat mir die Schuld aufgeladen. Ich wollte dafür bezahlen. Jetzt hat man mich daran gehindert.«
    »Niemand will deinen Tod, Mutter. Können wir das nicht alles lassen? Können wir nicht sagen, daß die alte Dahmena weiter in den Fluß gegangen ist und ich meine Mutter wiederhabe? Kannst du der Politik nicht einfach ihren Lauf lassen, dich beruhigen und weiterleben?«
    »So vieles ist falsch. Es ist einfach falsch, falsch, falsch! «
    »Bitte, Mutter! Überlaß doch all dieses falsch, falsch, falsch einfach sich

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