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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Worte. Dann kam ein vertrauter Abschnitt: »Wie der Körper durch bestimmte Eigenschaften des Blutes Verletzungen abdichtet, so kann auch die Gesellschaft ...« Bival hielt inne. Das Wort ›Eigenschaften‹ war zwischen die Zeilen geschrieben. Darunter, ausgestrichen, stand ›Elemente‹.
    Bival stieß einen kleinen Schrei aus und stand auf.
    »Was ist?«
    »Das ist von Craydors eigener Hand. Es ist Craydors Exemplar. Schau!« Sie hielt Warret die Rolle hin, und der studierte sie. »Wo hast du das her? Hat dir tatsächlich jemand das Originalexemplar aus den Bi-bliotheksgewölben geholt? Gestohlen?«
    »Nein. Niemand hat es gestohlen. Es gehört mir.«
    Das sagte er so ruhig, daß sie stockte. »Aber«, fügte er hinzu, »du wirst es mir vermutlich wegnehmen. Man wird mich dessen, was ich geschenkt bekam, nicht für würdig erachten. Richtig? Es muß jemand anders ge-hören. Vielleicht. Ich habe ein Geschenk für dich. Ich glaube, das bin ich dir schuldig. Es ist keine Entschuldigung – nur eine Entschädigung. Du kannst es haben, wenn du mir meine Schriftrolle läßt. Bist du damit einverstanden?«
    »Die Rolle ist kostbar. Hier wird sie zerstört. Du kannst dir jederzeit eine Kopie bringen lassen, du brauchst nur die Wache darum zu bitten. Ich werde dafür sorgen, daß du sie bekommst.«
    »Dann willst du mir mein Eigentum also nicht lassen?«
    »Solche Schätze gehören der Stadt, mein Junge. Du mußt doch wissen, daß das eigentlich Kostbare an den Aufsätzen die darin enthaltenen Ideen sind.«
    »Wenn du so dächtest«, sagte Warret, »würdest du dem Jungen seine Rolle lassen. Komm! Nimm sie ihm weg und gibt ihm eine Kopie! Er soll sein Geschenk behalten. Schließlich ist er nur ein Mann, nicht wahr?
    Du hast also doch nichts dazugelernt.«
    Bivals Zorn flammte auf. Einem Jungen im Ge-fängnis ein kostbares Manuskript zu überlassen, das war Wahnsinn. Dann ließ sie sich in ihren Stuhl zu-rückfallen. Was bedeutete es schon? Sie sah Warrets Logik und seine Argumentation. »Behalte es! Und dein Geschenk auch.«
    »Dann macht es dir nichts aus, wenn ich das Geschenk Warret gebe? Ihm bin ich es eigentlich mehr schuldig als dir.«
    »Tu damit, was du willst! Es ist nichts herausge-kommen. Ich werde jetzt gehen. Warret, komm!«
    Warret wartete auf Brudoers Geschenk und rührte sich nicht. Brudoer holte es aus seinem Bettzeug, brachte es herüber und legte es in die abgearbeiteten Hände des Mannes. »Ich habe das Recht, es zu geben, wem immer ich mag«, sagte der Junge. Warret sah es sich an und ließ ein leises Murmeln hören.
    Im flackernden Lampenlicht fesselten die matte Metallform der Muschelschale des Breiten Turms und das exakt gearbeitete Fries Warrets Augen mit ihrer Schönheit. »Woher ...?« setzte er an, dann unterbrach er sich. »Danke. Es ist schön. So etwas Schönes habe ich noch nie gehabt.«
    »Es ist für dich, weil du es angenommen hast. Ich glaube, Craydor hat es selbst in Händen gehalten.«
    Bei diesen Worten drehte sich Bival um und schaute hin, dann schrie sie auf, lief zu Warret und nahm ihm das Kästchen aus der Hand. Wieder die Muschel, als ob sie sie verspotten wolle. »Meine Muschel«, murmelte sie.
    »Deine Muschel?«
    »Das ist wichtig. Verstehst du nicht. Schau. Sie ...«
    Sie drehte sich um und sah, daß die beiden sie an-starrten. »Ich ... Darf ich sie mir genau ansehen, Warret? Sie gehört dir. Ich möchte nur ...« Wieder spürte sie, wie die Woge des Zorns in ihr aufstieg – und ein plötzliches Verlangen, das Kästchen zu zerschmettern. Die beiden Männer sahen es, aber keiner rührte einen Finger. Dann reichte sie Warret das Kästchen zurück. Sie setzte sich. »Ich verstehe das nicht. Warum werden meine Wünsche immer vereitelt?«
    »Vereitelt? Das Kästchen wurde dir angeboten, und du hast es im Zorn abgelehnt. Du kannst es jederzeit anschauen, wenn du willst. Allmählich begreifst du, daß auch andere Menschen ihre Rechte haben, obwohl du herrschst.«
    »Herrschen? Ich habe doch immer nur der Stadt gedient.«
    »Und die Anerkennung dafür errungen. Viele dienen auch und bekommen nichts dafür.«
    »Hier«, sagte Brudoer und hielt ihr die Rolle hin.
    »Du kannst Craydors Schrift haben. Gib mir bitte eine Kopie.«
    »Nein. Du ... Nun gut, ich werde sie in die Bibliothek legen. Ich bringe dir eine Kopie. Ja.«
    »Du kannst sie haben, wenn du sie selbst behältst.«
    Bival schaute ihn an, dann nahm sie die Rolle.
    »Aber das ändert nichts«, fügte Brudoer hinzu. »Ich

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