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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Bienenstock, der schwärmt, wenn eine neue Königin darin gezüchtet wird. Ein paarmal wurde schon geschwärmt, aber da wurden nur die Drohnen ausgeschieden. Vielleicht gehen noch einige, aber einen großen Auszug können wir uns nicht leisten. Der Vater des Jungen wird nicht nachgeben. Ich wäre froh über eine Gelegenheit, diesen Kerl mit einer saftigen Tracht Prügel einzuschüchtern. Der Junge ist genauso starrsinnig, und eine Entschuldigung von ihm erfüllt den gleichen Zweck.
    Aber im Augenblick wollen wir noch gar keine Versöhnung. Wir müssen die Opposition ersticken, sie überwältigen. Ich weiß, daß ich die Unterstützung der Familienoberhäupter habe. Zu viele haben unter dieser Krise zu leiden. Sie erkennen eine Rebellion und wissen, wie sie damit umzugehen haben.«
    »Aber Protektorin«, widersprach Bival. »Craydor selbst sagte doch, Versöhnung sei das beste ...«
    »Niemand braucht mir zu erzählen, was Craydor gesagt hat, Bival. Wenn du je Protektorin werden solltest, wirst du verstehen, daß Craydor da, wo sie hingehört, ganz in Ordnung ist. Wenn du auf Opposition triffst, such dir eine Stellungnahme der Gründerin, die dich unterstützt. Die schmierst du dann der Opposition ums Maul und gehst zur Tagesordnung über. Das ist im Augenblick die nützlichste Funktion von Craydor. Du darfst nicht vergessen, daß sie selbst sagte, keine Generation könne sich auf den Talenten der vorhergehenden ausruhen. Jeder muß sich auf seine eigene Begabung verlassen, denn jede Generation ist nur so stark wie ihre Angehörigen. Craydor ist schön und gut, und sie selbst war zweifellos ein Genie, aber wir müssen Fortschritte machen. Sie ist nicht da, um uns zu führen. So. Die Garde ist verdoppelt.
    Alle stehen Doppelwache und werden das bis lange nach der Strafaktion weiterhin tun. Ich habe gehört, daß bei den Brennstoffträgern, bei den Pilzkulturar-beitern, den Wasserhebern und sogar bei den Bienen-züchtern gemurrt wurde. Aber das sind nur Arbeiter, und es ist nichts als Gerede.
    Wir werden es dabei belassen und sogar das erstik-ken. Diese Stadt hat immer gut funktioniert, weil es keinen Sprung darin gab, keine Ritze, durch die eine Maus herein – oder Wärme hinausgelangen konnte.
    Wir werden dafür sorgen, daß das weiter so bleibt.
    Bereitet eure Quadranten vor! Wir haben jetzt nur noch zwei Tage Zeit. Ihr könnt gehen!«
    Nachdem die Rätinnen hinausgegangen waren, verlangte Udge frischen Tee und saß brütend da. Sie war mit Bival weniger zufrieden denn je. Obwohl die Südrätin die ganze Unruhe ausgelöst hatte, zog sie nicht an einem Strang mit der Protektorin. Udge sah, daß die Frau ersetzt werden mußte. Sie würde Dardan bitten, sofort in den Südquadranten überzusie-deln, damit sie rechtzeitig für die nächste Wahl dort ansässig war.
    Bival suchte sich wieder einmal den vierten Aufsatz Craydors heraus und las den Absatz, den Brudoer zitiert hatte und die damit zusammenhängenden Stellen. Der gute Wille und die Weisheit der Gründerin drangen in ihren Geist ein, und sie erkannte immer mehr, wie abscheulich die gegenwärtige Situation war. Die Lage war unerträglich. Sie mußte versuchen, mit dem Jungen zu sprechen. Sie verließ ihr Zimmer und stieg die lange, gewundene Treppe in den untersten Teil der Stadt hinunter, zwischendurch blieb sie stehen und ließ sich von Arlin, dem Neffen der Ardena begleiten. Als sie den Vorraum zu den Eishöhlen betrat, stieß sie auf eine kleine Gruppe von Männern, die auf dem Boden saßen und würfelten, jeder hatte eine kleine Lampe bei sich. Sie blieb stehen. Die Männer sahen sie schweigend an. Warret war auch dabei.
    »Warret«, begann sie.
    »Später. Ich bin mitten in einem Spiel.«
    »Ich warte.«
    Die Männer schauten ihn an. Er stand auf und klopfte sich ab. »Nun?«
    »Komm mit mir! Nur für ein paar Sonnenbreiten.
    Ich möchte einen Augenblick mit dem Jungen sprechen. Aber zuerst möchte ich mit dir reden.«
    Feindseligkeit hing wie der Rauch nasser Blätter in der Luft. Warret winkte den Männern zu, dann trat er mit ihr beiseite, unter die Torbögen, die zur Zellenreihe führten.
    »Es ist zu weit gegangen, Warret. Niemand hat mehr die Kontrolle. Ich brauche keine Entschuldigung. Ich möchte nur die Stadt wieder zusammenführen. Ich ...«
    »Dafür hast du dir eine seltsame Methode ausgesucht.«
    »Ich hatte unrecht. Ich weiß es. Ich weiß auch, daß ich jähzornig bin. Aber jetzt sehe ich, daß Udge die ganze Zeit jeden Vorteil genützt hat,

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