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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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erledigen hatte, die berechnete Distanz anteil-mäßig innerhalb der Lagermauer ab, ließ am richtigen Punkt etwas fallen, bückte sich, hob es auf und ging weiter. Von einem Standort an der Ecke des Rauchhauses beobachtete Syle oder ein Siveri, wie weit der Tunnel unter dem Kreis vorgedrungen war.
    Eines Abends während der Rauchzeit verspätete sich Gamwyn, nachdem er einen Auftrag für einen Nicfad ausgeführt hatte, der dann die Tür öffnete und ihn hereinstieß. Er zwängte sich zu Syle durch und flüsterte: »Der Fluß steigt schon an. Es ist noch früh.
    Das könnte bedeuten, daß es eine richtige Überschwemmung gibt. Ich mache mir Sorgen. Wir sind noch nicht weit genug. Vielleicht wird es ein langes, allmähliches Ansteigen und ein langes Hochwasser.
    Das wäre gut. Es würde den Boden durchweichen.
    Aber es kann sein, daß wir es nicht rechtzeitig schaffen.«
    »Wir müssen.«
    »Ich hoffe. Ich hoffe und bete.«
    Zwei Abende später teilte Syle Gamwyn mit, daß sie jetzt unterirdisch den Turm passierten. Sie hatten auch Mühe, in dem langen Tunnel zu atmen. Die Lö-
    sung – einen Tunnel zum Brunnen zu graben, den Gamwyn ausgemauert hatte, und dort eine Öffnung zu machen, um Luft einzulassen – verlangte Zeit, Sorgfalt und schwierige Messungen.
    Der Fluß stieg weiter an, träge wie eine riesige, le-thargische Schlange, langsam schlüpfte er zwischen die Bäume am Westufer, schwemmte die Dämme auf.
    Schließlich drang er weit in den Tunnel ein, und Gamwyn verfluchte sich, weil er ihn nicht höher am Ufer angesetzt hatte.
    Innerhalb des Tunnels grub Muse hangaufwärts, aber das Wasser folgte ihm. Schließlich mußte er heraus, denn er atmete in der letzten Handbreit Luft unter der Tunneldecke. Eine eilends herbeigeführte Entscheidung unter dem Dock verlangte, daß er auf der Stelle floh, und er glitt im Dunkeln flußabwärts.
    Gamwyn überredete die anderen schließlich, den Tunnel am Abort zu schließen, aber der Eingang von außen lag schon unter Wasser, und der Tunnel war zu verschlammt, als daß man ihn hätte fest abdichten können. Sie stopften ihn mit Steinen und Sandsäcken zu.
    Als sie zwei Tage später von den Feldern zurückkamen, wurden sie von einem Trupp Nicfad mit Hunden empfangen. Sie hatten Muse erwischt und führten ihn, stolpernd und zerschlagen, nach U-Bend zurück. Alle Sklaven schauten schweigend zu, als man ihn ins Lager brachte. Folterung, vielleicht ein Geständnis würden folgen.
    Sobald die Sklaven wieder im Lager waren, wurden sie von grimmig dreinschauenden Nicfad in Reih und Glied nahe am Hauptwachhaus aufgestellt.
    Drinnen konnten sie Muse schreien hören.
    Ein Nicfadführer stieg auf den Wachturm und schaute zu ihnen herunter. »So«, sagte er. »Ihr wolltet also fliehen. Zusammenarbeiten.« Sein Unterkiefer zuckte. »Ihr werdet bald das Ergebnis solcher Torheit sehen. Wir werden alles erfahren, ihr Bummelanten, ihr toten Fische, ihr Sumpfratten. Wir werden die Beteiligten zertreten.« Sein Tonfall änderte sich. »Ihr wart mit uns am Aufbau dieser Gesellschaft beteiligt, aber ihr habt sie abgelehnt. Man gab euch einen Platz in der Arbeitskolonne, in der auch wir stehen, aber ihr habt ihn verschmäht. Ich behandle euch alle als schuldig, vom Ältesten angefangen. Ihr tut gut daran, uns zu sagen, was ihr wißt. Sonst nehmen wir uns einen von euch vor und arbeiten uns nacheinander durch alle hindurch, bis wir erfahren, was geschehen ist. Alle!« Er lachte. »Aber ich weiß, daß das nicht notwendig ist. Wir werden dieses Übel früh genug ausrotten. Kein Übel wird geduldet. Wir werden es zertreten. So. Heute abend kein Essen! Geht ins Rauchhaus! Kein Gespräch! Wir postieren im Inneren Wachen. Überlegt es euch! Entweder, wir schneiden dieses Übel heraus, oder wir zertreten euch Pack!«
    Der Nicfad schwang die Faust in der Luft. Als er sich zum Gehen wandte, erschien ein zweiter Nicfad auf der Plattform neben ihm und begann ein lebhaftes Gespräch. Gamwyn sah, daß sie stritten. Endlich warf der Nicfadführer die Hände hoch, drehte sich um und rief: »Halt, alle miteinander. Umkehren!«
    Die Wachen ließen die Sklaven kehrtmachen und stellten sie wieder in Reih und Glied auf. Der Nicfadführer stützte sich auf das Geländer und schrie: »Wassereinbruch im inneren Feld. Wir brauchen alle für die Arbeit am Damm. Sofort. Glaubt nicht, daß ich vergessen habe, was ich sagte. Nach diesem Notfall fangen wir an. Und jetzt, Wachen, führt sie truppwei-se hinaus!«
    Als es

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