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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ohne Menschen? Eine Ruine. Was sind Menschen ohne eine Stadt? Es sind immer noch Menschen, das Wichtigste an der ganzen Sache. Du und diese blinden Höhlen-grillen, ihr wollt diesen Ort entleeren und ...«
    Die Gardisten trugen sie um die Ecke aus dem Gerichtssaal. Bival erhob sich und folgte ihr.
    »Bival«, sagte Udge. »Ich kann mich nicht erinnern, die Sitzung vertagt zu haben.«
    »Ich habe mich selbst vertagt, Protektorin. Das macht keinen Unterschied. Ich bin nicht mehr im Rat.«
    »Komm zurück und setz dich!«
    »Nein. Die Ardena hat recht. Ich hätte es sehen müssen. Du bist auf dem besten Wege, Threerivers zu zerstören.«
    »Gardisten, bringt sie weg und steckt sie in die erste Zelle.« Ein Raunen erhob sich. Ein Gardist folgte Bival und nahm ihren Arm. Sie wehrte sich nicht.
    Wieder wurde es still im Gerichtssaal. Udge sagte eine Weile nichts. Endlich erhob sich Cilia und sagte: »Protektorin?«
    »Ja.«
    »Darf ich vorschlagen, daß wir uns jetzt vertagen?
    Wir können die Aufteilung der Arbeit leichter in der kleineren Gruppe des Inneren Rates planen, können einige zum Saubermachen, andere zum Pflanzen, wieder andere zum Wasserheben, einige zu den Bienen, andere zu den Lagern, einige zu Textilien, andere zur Vorbereitung des Handels zuweisen.« Allen war klar, daß Udge Cilia gebeten hatte, das zu sagen.
    Ein vor Altersschwäche zitterndes Familienoberhaupt stand auf und sagte: »Aber Protektorin, die meisten von uns verstehen nichts von diesen Dingen.
    Wir hatten immer die Führung. Das sind niedere Arbeiten. Du mußt die Stadt so ordnen, daß die Veränderungen nicht zu kraß werden.«
    »Natürlich, Geryana. Wir werden uns mit aller Sorgfalt beraten. Und jetzt erkläre ich die Versammlung für beendet.« Die noch verbliebene Gardistin stieß ihr Langschwert auf, und alle erhoben sich und gingen.

ELF
    In U-Bend ging alles langsam aber stetig seinen Gang.
    Unter Nims Leitung gelang es den Sklaven, einen Hund zu töten, ohne Verdacht zu erregen. Aber sie sahen schließlich ein, daß solch unsystematische Schikanen wenig Sinn hatten.
    Syle bemerkte, daß ein Nicfad die Angewohnheit hatte, den Wachturm aufrecht über einen einzelnen, eingekerbten Balken zu besteigen, der an der Fluß-
    seite lehnte. Alle anderen gingen entweder auf die Rückseite oder kletterten auf allen vieren hinauf, aber dieser Nicfad war stolz auf seinen guten Gleichge-wichtssinn und stieg leichtfüßig hoch. Es gelang dem Peshtak, Schlamm mit Schmierfett zu mischen und eine Stufe nahe am oberen Ende mit dieser Masse einzureiben. An diesem Nachmittag lief der Wächter den Balken hinauf, rutschte aus, stürzte und spießte sich auf der Palisade auf.
    Der Tote war unverheiratet, daher beerdigten ihn die Sklaven auf dem kleinen Bestattungsplatz außerhalb der Kreise, dann gruben sie ihn unter großer Gefahr heimlich wieder aus, während die Hunde in der Ferne winselten, und trugen ihn zu einer Scheune, die halb mit Stroh gefüllt war. Das steckten sie in Brand, und als man sie rief, um das Feuer zu bekämpfen, stürzten sie alle auf einmal voller Besorgnis herbei.
    Hinterher scharrten sie im Schutt, fanden eine ver-kohlte Leiche und beklagten den Verlust eines der ihren. Die Nicfad behandelten den Vorfall mit Verach-tung und Teilnahmslosigkeit. Da sie die Überreste für die eines Sklaven hielten, befahlen sie, sie zur Düngung im Nordfeld zu vergraben.
    Dadurch stimmte die Sklavenzahl weiterhin, und Muse, einer von Nims Leuten wurde frei und konnte in dem immer länger werdenden Tunnel leben. Jede Nacht, wenn zwei oder drei Sklaven durch den Ab-orttunnel hinausschlüpften, den Fluß hinunterglitten und unter dem Dock ans Ufer krochen, verstopfte sich der Tunnel hinter Muse beinahe völlig mit frischer Erde. Die anderen schleppten sie in Körben und Säcken in den Fluß hinaus und kippten sie dann leise in die Strömung.
    Gamwyn, der unaufhörlich mit Kochen, Waschen, Strohumschichten und Bedienen der Nicfad beschäftigt war, half trotzdem mit, indem er Essen für Muse stahl und den anderen beibrachte, die Länge des Tunnels mittels trigonometrischer Netzlegung zu be-rechnen. Die Sklaven staunten über sein mathemati-sches Können, aber ihm war klar, daß er von solchen Dingen nicht allzuviel wußte – nicht mehr, als was ein durchschnittlicher Arbeiter in Threerivers brauchte.
    Sie maßen die Grabung mit einer langen Schnur, die nach jeder Armlänge einen Knoten hatte. Jeden Abend schritt Gamwyn bei irgendeinem Auftrag, den er zu

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