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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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lasch. Sie verlassen sich auf ihre Hunde, wenn jemand flieht – und sie verlassen sich auf die Passivität der Siveri.«
    Nim schnaubte leise. »Die sind nicht alle passiv. Du weißt das nicht. Jedenfalls jetzt nicht mehr. Wir haben sie zum Arbeiten gebracht, die, auf die wir uns verlassen können. Nur Störaktionen.«
    »Tut nicht zuviel«, sagte Gamwyn. »Sonst werden sie aufmerksam.«
    »Nein. Wir fangen bloß Mäuse und lassen sie in der Nahrungsmittelscheune frei, und wir mahlen Kri-stalle ins Hundefleisch, wenn wir können.«
    »Ihr kommt an das Hundefleisch heran?«
    »Einer. Ja.«
    »Sind die Maiäpfel schon draußen?«
    »Sie kommen gerade ein wenig. Du meinst, wir sollen ein bißchen Wurzel reintun? Sie könnten uns erwischen.«
    »Das schon. Aber wir könnten einen töten. Vielleicht den besten Hund.«
    Nim lachte leise. Das Signal zum Abendessen kam.
    In Threerivers stand Udge im Breiten Turm, die Hän-de hinter dem Rücken verschränkt. Im großen und ganzen war sie zufrieden. Sie zog sich in ihr inneres Zimmer zurück, während die Arbeiter die Schäden beseitigten, die das während Brudoers Bestrafung in ihren Räumen gelegte Feuer angerichtet hatte. Aber vier Nächte waren vergangen, und bisher war es zu keinerlei Gewalttätigkeiten gekommen. Vielleicht war alles nur Gerede. Vielleicht hatte der Junge schließlich doch alle vor den Kopf gestoßen, und niemand scherte sich mehr um ihn. Vielleicht hatte Bival rechtgehabt, als sie darauf bestand, daß Pion nicht anstelle seines Sohnes geschlagen wurde. Als das Morgenlicht sich verstärkte, streckte sich die Protektorin und gähnte.
    Es klopfte leise an der Tür. Die Sanduhr zeigte, daß es noch früh war. Udge runzelte die Stirn. »Herein«, sagte sie.
    Cilia trat ein und verneigte sich. »Protektorin«, sagte sie. Ihr Gesicht war bleich.
    Udge war sofort hellwach. »Was ist? Es ist etwas geschehen.«
    »Die Männer. Die meisten Männer sind fort. Ungefähr hundert, einschließlich mindestens der Hälfte der männlichen Gardisten. Es sind kaum welche zu-rückgeblieben!«
    Udge zog die Luft ein. »Die anderen Gardisten.
    Verfolgen sie sie?«
    »Sie warten auf deine Befehle, Protektorin. Sie sind sicher weit unterlegen. Alle Langbogen sind fort. Die Kurzbogen, die nicht mitgenommen wurden, sind fast alle zerstört. Wenn die Innenwache gehen sollte, bliebe die Stadt ohne Schutz zurück.«
    Udge setzte sich. »Ist das alles?«
    »Nein, Protektorin. Ein paar von den Frauen und Kindern sind mit den Männern gegangen. Wir haben nicht gezählt, aber wir glauben, daß letzte Nacht weit über hundert Leute die Stadt verlassen haben.«
    »Ich ... ich hätte das von der Garde nicht gedacht.«
    »Nein, Protektorin. Aber das Armband hat anscheinend eine ganze Reihe von Leuten überzeugt.«
    »Wenn du nur diese Inschrift nicht vorgelesen hättest! Das war dumm.«
    »Ich dachte, wir seien uns einig. Außerdem hat es die Gardistin gesehen, die es mir gab. Für die anderen war deine Lüge leicht zu durchschauen.«
    Udge geriet in hellen Zorn, aber sie hatte nur das besorgte Gesicht der gefügigen Cilia vor sich. Sie legte die Hände über die Augen, dann blickte sie wieder auf. »Nun, die Stadt selbst ist uneinnehmbar, selbst wenn nur wenige Leute sie verteidigen. Berufe zum Sonnenhochstand eine Ratsversammlung ein.
    Hole den Jungen dazu! Wir werden das ein für allemal erledigen.«
    Tief unter ihnen studierte Brudoer verzweifelt die Zelle. Er konnte nicht hoffen, einem feindlichen Ansturm lange standzuhalten. Er mußte das Geheimnis der Zelle herausfinden, oder einen Weg suchen, um zu entkommen. Er hatte alle Steine mit dem Muschel-schalenfries abgeklopft, aber keiner klang hohl. Er lehnte sich wieder zurück. Es war sonderbar. Die Steine schienen in einem großen Diamantmuster angeordnet, wie die kleinen Muster in den früheren Zellen, und ein Diamant schien ein wenig dunkler zu sein. Der unterste Stein war Teil des Muschelfrieses.
    Auch er war dunkler. Zwischen zwei Lidschlägen begriff er – wenn dieser Stein entfernt wurde, konnte die ganze Wand herunterkommen. Er ging hin und stocherte mit seinem Löffel in dem Spalt. Der Stein bewegte sich.
    Dann schaute er wieder hin. Wenn die Mauer herunterkam, wurde die Stadt beschädigt, vielleicht eine ganze Seite aufgerissen. Das war zuviel. Bei dem gegenwärtigen Aufruhr wären sie ungeschützt. Vielleicht würde es nicht dazu kommen. Brudoer be-rührte den Stein darüber und den links davon. Vielleicht konnte er ihn, wenn

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