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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Brudoer irgendwie helfen können, werden wir es tun.«
    Pion schaute ihn an. »Wer kann überhaupt helfen, solange die Stadt so regiert wird wie jetzt.«
    »Nun, wir müssen dafür sorgen, daß alles weiterläuft. Etwas wird sich schon ergeben.«
    »Oder sie wird zusammenbrechen. Wann habe ich je etwas anderes getan, als die Stadt weiterlaufen zu lassen?«
    »Da bist du nicht allein, Pion. Ich auch. So schlimm ist das nicht. So etwas tun die Menschen eben.«
    »Einige.« Pion wandte sich ab. Warret starrte ihn einen Augenblick lang an, dann ging er.
    Ein Stück vom Fluß entfernt stand Annon in einem Kreis von Peshtak. Er spuckte aus. »Beinahe hätten wir sie gehabt. Sie haben eindeutig zu wenig Leute.
    Wieviel Mann haben wir verloren?«
    »Fünfzehn, Kommandant Annon, einschließlich des einen, der heute morgen gestorben ist.«
    Annon spuckte wieder aus. »Und nichts erreicht.
    Nun, wir ziehen wieder nach Süden ab und warten auf den Sondierungstrupp unterhalb des Oh, da, wo Misque ist. Die hier lassen wir erst einmal abkühlen.
    Vielleicht rufen sie die anderen. Wenigstens wissen wir jetzt, daß die hier nur Pfeile haben. Wir werden uns schon etwas einfallen lassen. Nicht schlecht, Steelet, beinahe hätten wir's geschafft. Wir waren recht gut. Es war nur ein Versuch. Vielleicht ist es beim nächstenmal ein Treffer.«
    Zwei Wochen später brannte Jaiyans Station. Überall im Hof lagen tote Siveri herum, ausnahmslos alte Leute. Misque kniete weinend vor Rute, dem Unter-kommandanten und umfaßte seine Knie. »Nein«, sagte sie. »Nein, töte sie nicht. Hör auf! Sie werden euch nichts tun. Hier gibt es sonst nichts. Der große Junge ist beschränkt. Der andere ist ein guter Mensch.
    Bitte. Nein!«
    Rute stieß ihr das Knie in die Backe, und sie fiel weinend zurück. Er schaute sie angewidert an. »Du willst eine Peshtak sein? Wann hat einer von diesen Siveri jemals Mitleid mit uns gezeigt? Auch nur einer?«
    »Die hier hätten es getan. Bitte.« Sie fiel ihm weinend und schluchzend zu Füßen.
    Er schaute die anderen Männer verständnislos an.
    Einer sagte: »Tu ihr ja nichts zuleide, Unterkomman-dant. Sie ist meine Schwägerin. Ich würde es übel-nehmen.«
    Rute zuckte zurück. »Gut, Atchun, dann kümmere du dich um sie! Wenn sie sich erholt hat, sag ihr, ich will einen ausführlichen Bericht darüber, was sie von hier und von dem Gebiet weiter im Süden weiß. Sag ihr, die übrigen sind in Sicherheit. Wir müssen sie eben mitschleppen.«
    »Im Augenblick?«
    »Wenn ich einem Peshtak mein Wort gebe, Atchun, dann halte ich es auch. Im allgemeinen. Aber Annon ist nicht daran gebunden.«
    Misque setzte sich auf, die Hände vors Gesicht geschlagen. Neben ihr zischte Atchun: »Hör auf damit!
    Hör auf! Du hast uns alle blamiert. Was ist denn nur in dich gefahren?«
    Sie schaute ihrem Schwager ins Gesicht und sah die wunden Stellen unter seiner Nase. Sie keuchte. »Oh, Atchun. Nein. Was sollen wir tun? O nein, nein!«
    »Hör auf! Das haben andere auch schon ertragen müssen. Ich werde es auch aushalten.« Sie stand auf und legte die Arme um ihn.
    Weit im Norden, in den Eishöhlen von Pelbarigan betastete auch der Peshtak, den die Gardisten Red nannten, seine Nasenwurzel. Sie war schon lange wund. Also war er der Verseuchte. Er hörte Stimmen außerhalb der Zelle.
    Ein Gardist erschien und bemerkte: »Red, Royal will dich sprechen. Sei anständig. Versprochen?«
    Red antwortete nicht.
    »Na gut.« Flink zog der Gardist die zwei Ketten näher an die Mauer, die dem Peshtak die Arme hinter den Rücken fesselten. Der Peshtak verzog das Gesicht und sah zu, wie der schwarze alte Mann zögernd in die Zelle trat, mit einem Kasten in den Händen, den er abstellte und öffnete. Im Inneren sah der Peshtak etwas glitzern.
    »Ich bin es also. Ich. Bullenscheiße. Ich weiß es.«
    Royal schaute den Peshtak an. »Leider ja. Aber ich will etwas ausprobieren. Ich glaube, es könnte helfen – die Sache wenigstens eine Zeitlang aufhalten. Entschuldige wegen der Nadel. Sie ist ein bißchen dick.
    Es kann weh tun.« Royal wusch die Schulter des Peshtak. Der Gardist hielt dem Gefangenen von der Seite ein scharfes Kurzschwert an den Hals, damit er sich nicht, wie er es früher schon getan hatte, auf den alten Arzt stürzen konnte. Red funkelte ihn zornig an, dann spürte er, wie die spitze Nadel in seinen Körper glitt, steckenblieb und dann zurückgezogen wurde.
    Royal setzte sich auf der anderen Seite der Zelle nieder. »So, mein Sohn.

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