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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Eine Frage – eßt ihr zu Hause regelmäßig Schweinefleisch?«
    »Schweine? Bist du verrückt?«
    »Ein einfaches Ja oder Nein würde uns helfen, ein Heilmittel für dich zu finden.«
    Red schwitzte und zitterte. »Ja. Natürlich. Was für einen fischbäuchigen Unterschied macht das denn?«
    »Die beiden anderen Männer? Die auch?«
    »Natürlich ...« Er hielt inne. »Ich weiß es nicht. An der Schweinetheorie ist nichts dran, Alter. Das haben wir uns auch schon überlegt. Eine Menge Leute essen Schweinefleisch und kriegen es nie.«
    »Vielleicht essen sie Schweinefleisch, das unverseucht ist. Oder vielleicht tun sie etwas mit dem Fleisch, das die Mikroorganismen tötet? Oder vielleicht kommen sie nicht mit dem rohen Fleisch oder mit den lebendigen Schweinen in Berührung?«
    Royal warf sich gegen seine Ketten, schlug um sich und zappelte. »Wie lange wollt ihr mich noch so festbinden?«
    »Wir sind nicht scharf darauf. Aber du bist wie ein toller Hund. Du würdest noch jemanden anfallen.«
    Der Peshtak funkelte Royal und den Gardisten wütend an. »Wir lassen dich nach Hause gehen, wenn wir ein Mittel gegen diese Peshtakseuche finden. Wir glauben, daß du nicht mehr so mordlüstern sein wirst, wenn du nicht mehr so verzweifelt bist.«
    Red sank auf seine Koje nieder; die Arme wurden von der Kette hochgehalten. Der Gardist ließ sie ein wenig nach. Als sie sich zum Gehen wandten, sagte der Peshtak: »Noch etwas.« Die beiden drehten sich um. »Sagt den anderen, daß sie es nicht sind. Sagt es ihnen.«
    »Das haben wir längst getan.«
    Red legte sich zurück auf die Koje und starrte zur Felsdecke seiner Zelle hinauf.

SECHZEHN
    Brudoer erforschte die Tunnel und Höhlen und be-mühte sich, sie gründlich kennenzulernen, damit er sich frei bewegen und den bedrängten Bewohnern von Threerivers Sicherheit bieten konnte, falls eine unüberwindliche Krise über sie hereinbrechen sollte.
    Die Höhlen schienen der uneinnehmbarste Bezirk, wenn es einen Ausgang aus ihnen gab. Auf der Suche danach fand Brudoer einen zweiten Kasten mit alten Manuskripten. Seit er Craydors Handschrift gesehen hatte, erkannte er ihren unverwechselbaren Schwung.
    Brudoer wußte, daß die Manuskripte unveröffent-lichtes Material waren, denn alle Kinder in Threerivers lasen Craydors Schriften ausführlich. Als er einen Text überflog, staunte er immer mehr, denn er entdeckte, daß diese weise Frau alle ihre eigenen Lei-stungen in Frage stellte, sogar das Pelbarsystem der Frauenherrschaft. ›Obwohl es so aussehen mag, als sei es natürlich, daß die Männer, die ja zu größerer Körperkraft neigen, die schwerere Arbeit tun, während die Frauen sich mit Verwaltungsangelegenhei-ten beschäftigen, entwickelt sich daraus doch Ungerechtigkeit‹, las er. ›Nicht immer werden die belohnt, die wirklich einen Beitrag leisten. Andere werden ihnen nur wegen ihres Geschlechts übergeordnet und leisten in ihrer hervorragenden Stellung mittelmäßige Arbeit. Die ideale Gesellschaft ist offenbar eine, die sich nicht am Geschlecht orientiert. Aber in unserem gegenwärtigen, primitiven Zustand scheint das un-möglich.‹
    Ein zweiter Aufsatz in zittriger Handschrift stellte das Konzept von Threerivers in Frage. Brudoer arbeitete sich langsam durch den schwierigen Text und entzifferte: ›Es wird eine Zeit kommen, da Threerivers nicht mehr ist. Das ist bei menschlichen Dingen immer so. Ich hoffe aber zutiefst, daß mein Demonta-gesystem niemals aktiviert wird, sondern daß die Stadt vielmehr Stein für Stein abgetragen wird und daß man das Material für andere Dinge oder neue Gebäude verwendet, oder auch, daß andere Bauwer-ke ringsum aufstreben, so daß man, wenn es an der Zeit ist, die alte Stadt abreißen und sie nicht vermis-sen wird.‹ Was meinte sie damit? Was für ein De-montagesystem, das, wie sie hoffte, niemals aktiviert werden würde? Brudoer kam nicht dahinter.
    Weit unten am Fluß ruderten Gamwyn und seine beiden Gefährten immer tiefer und tiefer in das Mündungsgebiet des Heart. Das Land war nun ganz flach, und sie kamen an zwei Stellen vorbei, wo am Ufer kaum Unkraut und Gräser wuchsen. Leere Stellen, noch immer verseucht. Während sie weiterfuhren, schien der Fluß immer flacher und träger zu werden, er breitete sich aus und zog weite Schleifen. Riesige, mit Moos behangene Bäume hingen über die Ufer, und eines Nachmittags sahen die drei überrascht ein langes, schuppiges Tier mit buckligem Rücken und einem großen, langgezogenen Maul,

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