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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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in Gefahr kam.
    Endlich glitt der Schlitten an den Rand der Dünen hinaus. Die Gardisten jubelten. »Kümmert euch nicht um die Rollstämme. Wir lassen ihn den Abhang hin-unterrutschen!« rief einer, sein Ruf wurde von einer Erschütterung und einem Aufbrüllen abgeschnitten, der ganze Strand schien in einem V-förmigen Stück hochgerissen zu werden, das sich von der Vorderseite des Schlittens nach vorne ausbreitete. Die Gardisten rappelten sich mit dröhnenden Ohren wieder auf. Die Portage-Rinne endete jetzt in einem bogenförmigen Graben.
    »Gut«, rief Blu. »Wir setzen alles wieder zusammen und ziehen es ganz bis ans Wasser.«
    »Diese Hunde!« fluchte ein Mann. Aber er schloß sich den anderen an, die sich am Rand des Lochs versammelt hatten.
    Stel tastete sich in den dunklen Frachtraum hinunter, wo Orsin gefangengehalten wurde. Sie lag reglos da.
    Es roch bestialisch. Er weckte sie, setzte sie auf. Sie schaute ihn verängstigt an.
    »Was ... was habt ihr mit meiner Mutter gemacht?«
    »Sie ist mit den anderen gefahren. Nach Iver. Wie geht es dir? Ich habe dich vernachlässigt. Ich war zu sehr mit Raydi beschäftigt.«
    »Diese dreckige Heidin. Wir mußten sie so lange ertragen mit ihrem Gekreische und Herumgebrülle.
    Sie ist also auch hier. Ich hasse sie.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Euch alle. Dreck seid ihr! Ich mußte ihr meine Kleider und alles leihen.« Orsin zögerte. »Was wirst du mit mir machen?«
    »Kleines, es wäre besser für dich, wenn du nicht so reden würdest. Suffis hat dich von deiner Mutter getrennt, um mir einen Gefallen zu tun. Sie glaubt, die Peshtak würden dich niemals foltern, wenn deine Mutter nicht zusehen kann.«
    Orsin keuchte. »Du ... du willst mich also versklaven?«
    »Die Pelbar versklaven niemanden.«
    »Dann eben die Peshtak.«
    »Sie können nicht nach Hause. Das müßte dir doch klar sein. Du weißt, was man mit ihnen gemacht hat.
    Sie kommen mit uns.«
    »Gemacht? Niemand hat etwas gemacht. Diese Schweine.«
    Stel starrte sie an. In seinem Kopf formte sich eine Idee. Er fragte sich, was wohl geschehen würde, wenn man ihr Gelegenheit gab, mit Raydi zu sprechen. Es war ein Risiko.
    »Ich werde dich jetzt saubermachen. Möchtest du mit Raydi sprechen?«
    »Niemals. Ich werde nicht nachgeben, so wie sie.«
    »Ich werde es einrichten, daß du mit ihr reden kannst.«
    »Ich will nicht mit ihr reden!«
    Stel erhob sich und drehte sich um.
    »Was hast du vor?« fragte Orsin.
    Stel antwortete nicht, sondern ging.
    Stel besprach die Sache mit Oad, der fand, es könne riskant sein, aber was man bisher getan hatte, schien wirkungslos gewesen zu sein. »Mir liegt nichts an der dreckigen Tantal, Stel«, sagte Oad, »aber deine Raydi könnte zu ihrem früheren Ich zurückgebracht werden.«
    Bald kehrte Stel mit einer Lampe, einem großen Wassereimer und einem sauberen Hemd in den Frachtraum zurück. Er badete Orsin, ohne auf ihre gefauchten Proteste zu achten, und zog ihr das graue, formlose Hemd an. Er lachte, als es lose an ihrer ma-geren Kindergestalt hing. »So«, sagte er. »Jetzt werden wir dir an Deck Bewegung verschaffen.«
    »Dann mußt du mich hinschleppen.«
    »Ach. Das sollen die Peshtak machen.« Sofort stand Orsin auf und folgte ihm. An Deck legte ihr ein Peshtak eine Schlinge um den Hals und führte sie auf und ab.
    Stel brachte Raydi nach oben. Sie schrie auf, als sie Orsin sah. »Du bist hier! Wo ist Mutter? Ich dachte, es sei eine Lüge.«
    »Meine, nicht deine Mutter ist auf dem anderen Drecksschiff, du blödes Vieh. Wer ist schon deine Mutter? Ein Tier! Irgendein Tier! Und ich mußte dir über den Tisch hinweg zulächeln, du Fischbauch.
    Jetzt ist es nicht mehr so wichtig. Jetzt ...«
    Raydi schrie: »Orsin, laß dich nicht zwingen, solche Sachen zu sagen! Laß es nicht zu. Wehre dich, und ...«
    »Niemand zwingt mich, etwas zu sagen! Ich habe es für meinen Vater getan. Meinen Vater, nicht deinen. Er hat dich gehaßt. Er hat gelacht, wenn er dein Essen machte und die Drogen hineinmischte. Du warst nichts als lästig. Es war ein Vergnügen, zu sehen, wie du schwach geworden und dann zerbröckelt bist. Sie wußten, wie sie dich behandeln mußten, du Pelbar-Schwein.«
    Raydi hielt sich die Ohren zu und lief schreiend bis ans Ende des Seils, das sie festhielt. Stel brachte sie hinunter in ihre Kajüte. Sie spuckte ihn an. »Was hast du mit ihr gemacht? Was hast du getan? Das ist alles nicht wahr. Nichts davon.«
    »Alles ist wahr, mein kleiner Kürbis. Meine Raydi, was

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