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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ja gesagt. Damals hätten wir sofort gehen können. Aber die Peshtak. Unglücklicherweise hat diese Versammlung zu mehr Einigkeit mit ihnen geführt, als ich es für möglich gehalten hätte. Ich muß bleiben. Das verstehst du doch sicher. Es ist meine Pflicht. Wir können Zusammensein, wenn ... wenn die Frage der Ter-ritorien entschieden ist. Niemand kann die Sache so vertreten wie ich. Wir können noch unser ganzes Leben lang zusammen sein.«
    Ahroe antwortete nicht. Sie wirkte wie betäubt.
    »Bitte. Wir haben niemandem Schande gemacht, außer in unserer Zuneigung zueinander. Wir haben nichts getan. Du hast wirklich keinen Grund, dich zu schämen. Alle Sentani werden zu dir stehen. Ich weiß es. Es ist wirklich peinlich, daß sich die Pelbar so ... so viele Sorgen um den äußeren Schein machen wollen.
    Gerade jetzt. Aber uns bleibt unsere Liebe. Wir werden das überstehen.«
    »Das Territorium?«
    »Ja, und noch einige andere Dinge. Wir dürfen uns nicht von den Peshtak schlucken lassen, so abge-trennt, wie wir von den übrigen Sentani sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Wie wird Sagan sein? Ich weiß, daß sie dir Rük-kendeckung gegeben hat, trotz ihres Sohnes. Sie muß Vertrauen zu dir haben. Sie muß wissen, daß du ehrenhaft bist. Warum ist sie zurückgetreten? Ich verstehe das nicht.«
    »Es muß bedeuten ...«
    »Ja?«
    »Die Tatsache, daß sie mich unterstützt hat, wozu die Ehre sie ebenso verpflichtete wie die Politik, hat sie in Mißkredit gebracht. Wenn sie versucht hätte, ihr Amt festzuhalten, wäre der Verlust für den Fortschritt noch größer gewesen. Das zentrale Problem war mein Verhalten.«
    »Siehst du? Es ist noch nicht alles verloren, mein Liebes. Wir wollen nichts überstürzen. Die Zeit soll diesen Bruch heilen. Es wird noch alles gut. Sicher.«
    Sie trennten sich. Ahroe spürte die dünne Klinge der Angst an ihren Rippen. Er hatte nicht soviel Scham verspürt wie sie. Wie konnte sie jetzt noch hierbleiben? Bival sprach schon seit Wochen nicht mehr mit ihr. Die meisten Abgeordneten kümmerten sich nicht viel darum. Aber einige doch. Für die meisten war die Schwierigkeit nicht so sehr, ob sie treu war, ihnen ging es vielmehr um die Einflußmöglichkeiten der Sentani.
    Ahroe kehrte in ihre Wohnung zurück. Sie mußte nachdenken. War das Binhan-Territorium alles, was hinter ihrer ganzen Beziehung stand? Sie hatte Angst, darüber nachzudenken.

VIERUNDZWANZIG
    Die Reparatur der ›Wagemut‹ begann damit, daß man unter dem Schiff ein Gerüst baute, während es in der Portage lag. Blu war unruhig. Verwundbarer als hier mitten im Graben hätten sie nicht sein können.
    Eine einigermaßen große Tantal-Streitmacht konnte ihnen das Schiff entreißen.
    Spät am dritten Nachmittag ertönte ein Horn vom Berggipfel. »Ein Schiff! Ein Tantal-Schiff!« rief die Wache.
    »Nur eins?« fragte Blu.
    »Soweit ich sehen kann, nur eins.«
    Blu stieg auf den Wachturm und richtete das Teleskop darauf. »Seltsam«, sagte er. »Es kommt direkt hierher. Ja, was ist denn das? Hier, du hast jüngere Augen. Was ist das für eine Fahne?«
    Die Wache nahm das Teleskop. »Sie ist rötlich, mit ... ja ... es ist die der Pelbar.«
    »Das dachte ich mir.« Blu drehte sich um. »In Ordnung, Leute. Sie fahren unter der Pelbar-Flagge. Haltet eure Stellung. Wir wissen noch nicht, wer das ist.
    Destri, sag den Leuten, sie sollen sich bereithalten, das Dampfboot zu verbrennen, aber noch können die da freundliche Absichten haben.«
    Das Tantal-Schiff tauchte immer deutlicher aus dem Sommerdunst auf. Vom Ufer hörte man Hörner ertönen. Leute winkten. Auf ein Signal hin schossen aus jeder Seite des Schiffs Tantal-Raketen heraus, fast waagerecht, dann tauchten sie ins Wasser hinunter.
    Von vier Gardisten begleitet ging Blu mit dem Teleskop ans Wasser hinunter. Er blinzelte schweigend eine Weile durch das Okular, wobei das Instrument auf der Schulter eines Gardisten aufgelegt war.
    »Tja, ich will ein stummer Ochsenfrosch sein«, sagte er.
    »Was, Gardehauptmann?«
    »Ich glaube ... ja. Es ist Stel mit einem Schwarm Peshtak. Hier, Destri. Blas das Horn!«
    Das Schiff drehte bei, und Stel und zwanzig Peshtak kamen in drei kleinen Booten ans Ufer, die sofort wendeten und zurückfuhren, um weitere Leute zu holen. Es dauerte lange, bis sich das allgemeine Geschrei allmählich legte.
    Nach einem Abendessen am Strand und einer Be-sprechung wurde beschlossen, daß Stel die Reparatur der ›Wagemut‹ überwachen und daß das Dampfboot dann

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