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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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fast alle Männer. Vielleicht spürt man, daß da etwas in ihm ist, was sich einem entge-genstreckt. Aber eigentlich ist er nur verwirrt. Er ist ein ›Einfrauenmann‹. Ich verstehe eine Menge von Männern, weißt du. In dieser Richtung. Ich hatte keine andere Wahl. Wie ist sie denn, diese Ahroe, daß sie ihm solche Schwierigkeiten machen konnte?«
    »Ahroe? Die ist in Ordnung. Steckt bis zum Hals in der Politik. Sie wollte nur dienen, aber es hat sie mit Haut und Haaren aufgefressen. Ist mit ihr durchgegangen. Wir sind für das, was wir uns da in Threerivers aufgetan haben, nicht erzogen. Ahroe ist schon in Ordnung. Sie dachte immer, sie sei hart wie Stahl – stand für das ein, woran sie glaubte. Aber jetzt schwankt sie, stolpert. Stel hilft ihr nicht. Er geht seine eigenen Wege. Er ist wie ein Reiher. Er steht am Rand und schaut zu. Zwar wird er ständig ins Geschehen hineingezogen, aber am glücklichsten ist er, wenn er draußen im Dünengras liegen und zusehen kann.«
    »Er hat mir von dir erzählt.«
    »Aha. Er gibt mir die Schuld, nicht wahr?«
    »Er gibt nur sich selbst die Schuld.«
    »Er sollte sie mir nur geben. Ich war hinter ihm her.«
    »Ich weiß. Und ich bin sogar froh darüber, weißt du. Wenn du das nicht getan hättest, säße ich immer noch in Ginesh, wäre wahrscheinlich gerade aus dem Bett eines Offiziers gekommen und würde mich für die Arbeit in der Armeeküche fertigmachen.«
    Portain schauderte.
    »Dein Reiher hat das alles geändert, Portain. Vielleicht steht er am Rande. Ich weiß, was du damit meinst. Er wollte nur seine Tochter holen. Er mußte hineingezogen werden – damit er einsah, daß wir alle von dort wegmußten. Hesit half ihm, das einzusehen.
    Ich auch. Wir haben ihn benützt, aber er hat gesehen, daß es berechtigt war. Er wird nie ein Typ sein, den Vorgesetzte wirklich mögen, oder Menschen, die Gruppen beherrschen. Er wird nie richtig hineinpas-sen. Er braucht Raum für sich selbst. Aber er ist ein Typ, den jede Gesellschaft braucht – die Stimme aus dem Schilf. Du bist schwanger, nicht wahr?«
    Portain fuhr zusammen. »Wie ...?«
    »Mit so etwas kenne ich mich aus. Wer? Es muß Dailith sein.«
    »Wie kannst du ...? Ja. Es ist Dailith.«
    »Wenn ich irgendwie helfen kann, tue ich es gerne.«
    Die ›Wagemut‹ war mitten auf der Portage und rollte langsam auf den Stämmen dahin, die die Pelbar-Gardisten vor ihr auslegten. Vier lange Taue reichten bis an den Rand der Portage-Rinne, an jedem davon hingen Männer. Plötzlich krachte und donnerte es heftig, die Vorderseite des Boots wurde hochgerissen und fiel, zertrümmert und brennend, wieder zurück.
    Zwei Männer stürzten zu Boden und rührten sich nicht mehr.
    Die Leute waren erschrocken, faßten sich aber schnell, rannten den Abhang hinunter und warfen Erde auf das Feuer. Bald war es gelöscht.
    Blu beugte sich über das zerschmetterte Boot. »Das war es also, was der Tantal meinte. Er hat uns eine Falle hinterlassen. So tief vergraben, daß das Gewicht eines Bootes nötig war, um sie auszulösen. Was ist mit den Männern?«
    »Alg ist tot. Urvi ist schwer verletzt.«
    »Zieht das Boot etwa zwanzig Armlängen zurück!
    Was meinst du? Kann man es reparieren?«
    »Ein einziges Durcheinander, Blu. Es ist ein einziges Durcheinander. Ich glaube, wir können es reparieren.«
    »Gut. Jetzt müssen wir einen Holzschlitten bauen.
    Schwer. Stapelt alles darauf. Wir ziehen ihn das restliche Stück.«
    »Glaubst du, daß vor uns noch eine Falle ist?«
    »Die Tantal sind raffiniert. Es ist durchaus möglich.«
    Nur etwa zweiundzwanzig Armlängen weiter flog auch der schwere Schlitten auseinander und warf Er-de und Stämme in die Luft. Aber die Taue waren lang und alle Menschen weit genug entfernt.
    »So«, sagte Blu. »Setzt das wieder zusammen, dann ziehen wir es das letzte Stück.«
    »Nach zwei Fallen wissen sie sicher, daß wir etwas dergleichen tun würden.«
    Blu blieb stehen und überlegte. »Wir machen es trotzdem. Der Schlitten muß schwer sein. Nur ein Tau diesmal. Lang.«
    Die Gardisten waren müde und schwitzten, und einige warfen ihm mürrische Blicke zu. Sie brauchten den größten Teil des letzten Viertels nach Sonnenhochstand, bis sie den schweren Schlitten langsam über die Portage gezogen hatten. Die Arbeit wurde doppelt erschwert, weil Blu darauf bestand, daß die Männer sich an den Rand stellten und das Tau ins Wasser hineinführten. Die Rollstämme mußten während der Ziehpausen plaziert werden, damit niemand

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