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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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soll ich denn tun? Bitte, laß dir von mir helfen! – Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann.«
    »Geh weg!« kreischte sie. »Geh weg von mir! Irgendwann laufe ich davon. Ich gehe zurück. Du kannst mich nicht ständig bewachen. Du wirst schon sehen.« Sie erschlaffte. Stel sah sie an und setzte sie wieder auf ihre Koje. Sie wälzte sich von ihm weg. Er schaute sie lange an, dann hob er das alte Buch auf und begann zu lesen. Schließlich schaute Raydi über die Schulter zu ihm hin, aber er schien es nicht zu bemerken, seine Augen schnellten über die Zeilen.
    Ahroe rief mit grimmiger Miene die Nachmittagssit-zung zur Ordnung. »Ich habe euch eine Mitteilung aus Pelbarigan vorzulesen«, sagte sie, die Augen auf den Tisch gerichtet. »Sie kommt von Sagan.
    ›Ahroe: Bin gestern vom Amt der Protektorin zurückgetreten. Der Rat hat Alance an meiner Stelle gewählt. Ih-re erste Amtshandlung war, dich als Chefabgeordnete der Pelbar abzusetzen. Die erste Handlung des Rates war, zu meiner Überraschung, mich an deiner Stelle zu wählen. Jetzt werde ich nach Threerivers reisen, um dich abzulösen. Bitte informiere die Konferenz über diesen Wechsel, damit man sich darauf einstellen kann, einen neuen Konferenzleiter zu bestimmen. Bitte bleib auch du bis zu meinem Eintreffen, wo du bist. In Dankbarkeit für deine treuen Dienste. Sagan!‹«
    Die Abgeordneten saßen einige Augenblicke nur da und nahmen diese Information in sich auf. Dann erhob sich Mokil und sagte: »Ich bin zufrieden mit deiner Arbeit, Ahroe, und werde dich auch weiter unterstützen. Wenn du als Leiterin bleiben willst, ist es, glaube ich, Sache der Konferenz, diese Entscheidung zu treffen, nicht Sache des Rats von Pelbarigan.«
    »So nicht«, sagte Alawatsikini, der Emer. »Ich fürchte, wir sind übereingekommen, daß der Leiter aus den Reihen der Abgeordneten gewählt werden soll, Mokil. So sehr sich Ahroe ausgezeichnet hat, sie wäre, wie ich zu meinem Bedauern sagen muß, nicht mehr wählbar.«
    »Diese Sagan«, meinte Samme, der Atherer. »Ich bin ihr vorgestellt worden. Ich kenne sie kaum, aber ich glaube, daß uns die Pelbar mit ihr eine neutrale Leitung gegeben haben, wie sie anderswo schwer zu finden wäre. Wäre sie bereit, die Tätigkeit zu übernehmen?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen«, murmelte Ahroe, mit gesenktem Blick. »Sie ist mit den Fort-schritten der Konferenz vertraut, da sie alle Proto-kolle gelesen und kommentiert hat.« Sie schaute auf, auf ihrem Gesicht glitzerten Tränen.
    »Leiterin«, rief Desdaan, »ich halte es für äußerst wichtig, daß diese Konferenz ohne Unterbrechung fortgeführt wird. Ich glaube, es wäre am nützlichsten, wenn wir aus dieser Runde einen neuen Leiter wählten. Darf ich um eine Pause von einem Tagesviertel bitten, während der sich die Abgeordneten darüber Gedanken machen können? Das ist ein Schlag für uns. Ich hätte es von den Pelbar nicht erwartet. Ich bin sicher, wir sind uns alle einig, daß du dich bei-spielhaft für unsere Arbeit aufgeopfert hast, und daß es schwer sein wird, jemanden mit vergleichbaren Fähigkeiten zu finden. Wenn die Pelbar keine Aufgabe für dich haben, kannst du sicher als Beraterin für eure Sagan bei uns bleiben.«
    »Ist die Konferenz mit einer Sitzungspause einverstanden?« fragte Ahroe. »Wenn niemand Einspruch erhebt, verfüge ich so ... – dann bis zum dritten Viertel nach Sonnenhochstand.« Ahroe stand auf, und sofort umdrängten sie viele Abgeordnete und streckten ihr die Hände entgegen, um sie zu trösten. Die Delegationen der Shumai und der Peshtak blieben jedoch an ihren Tischen, und Samme der Atherer ebenfalls.
    Später gelang es Ahroe, Desdaan auf dem Hauptweg zu treffen. Sie schaute ihn niedergeschlagen an. »Es tut mir leid, Des. Ich habe Schande über uns gebracht. Ich dachte, vielleicht ...«
    »Keine Schande, Ahroe, außer in deiner eigenen, merkwürdigen Gesellschaft. Andere erkennen an, daß du über dein persönliches Verhalten selbst zu entscheiden hast.«
    »Ich ... du hast gesagt, wir könnten fortgehen. Das könnten wir. Wie wäre es jetzt gleich? Ich schäme mich so. Alle meine Gelübde als Gardistin. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder nach Pelbarigan zurückzukehren – es sei denn, es käme eine Nachricht, daß Stel tot ist oder Erfolg hatte. Was ist mit dem Rest eurer Delegation? Kann sie nicht deine Aufgaben übernehmen?«
    »Nein, Liebes. Wir müssen Geduld haben. Vor zwei Monaten hätte ich auf der Stelle

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