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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sonderbare Vorstellung, daß dieser Fluß einmal direkt bei Pelbarigan in den Heart geflossen sein soll, wie die Shumai sagen.«
    »Die Zeit des Feuers, Dai. Wieder einmal die Zeit des Feuers.«
    »Wie geht es dir? Ich verstehe es nicht. Du bist doch sonst nie so ruhig.«
    »Ich glaube, sie sind nur angeknackst.«
    »Kannst du aufstehen?«
    Stel seufzte. »Sicher. Ich weiß nicht. Ich finde, es lohnt sich kaum.«
    »Lohnt sich kaum?«
    »Ich ... als ich da unten im Schlamm steckte und den Atem anhielt, war mir alles egal. Es war nicht wichtig, ob ich nun starb. Ich verstehe das nicht, Dai.
    Da ist doch Raydi, aber es war mir egal.«
    Dailith berührte ihn mit der Hand. »Ich weiß«, sagte er versonnen. »Ich habe das auch schon erlebt.
    Es hat nichts mit dem Fluß zu tun. Aber du bist her-aufgekommen. Und das ist wichtig.« Er drehte sich um und sah Portain in der Tür stehen. Er blickte zu Boden, dann schlüpfte er an ihr vorbei.
    Sie kam herein und setzte sich auf Dailiths Platz.
    »Es war dir egal? Du warst müde. Ich muß mich bei dir entschuldigen, Stel. Du wärst fast für mich gestorben. Wir dachten nicht, daß du so erschöpft sein könntest, aber ich verstehe, warum du es warst. Ich ...
    ich war fast hinüber, als du gekommen bist und mir Luft eingeblasen hast.« Sie verstummte, und Stel sah, daß sie Tränen in den Augen hatte.
    »Es war mir ein Vergnügen, Gardehauptmann.«
    Sie rutschte von der Koje, kniete neben ihm nieder, schlang den Arm um ihn und ließ ihre Stirn auf seiner Schulter ruhen. Er legte seine Hand über die ihre auf den Kojenrand. Sie beugte sich herunter und küßte ihn auf die Wange, dann neigte sie sich zurück. Sie sahen sich an.
    Stel grinste. »Nichts gegen den Kuß von gestern nacht«, sagte er leise lachend, dann zuckte er zusammen.
    »Kannst du denn niemals ernst sein?«
    Er nahm ihre Hände und zog sich an ihnen hoch, dann packte er den Rand der darüberliegenden Koje und stand auf. »Ich habe noch immer Flußschlamm in den Ohren. Bei mir ist Ernstsein manchmal eine Aufforderung, zu ernst zu sein. Es ist deprimierend. Aber etwas habe ich erkannt.«
    »Nämlich?«
    »Ich bin viel zu alt, um den Schlamm am Grund dieses Flusses zu untersuchen.«
    Sie schaute ihn an. Sollte das ein Witz sein? Nein.
    Er wollte ihr sagen, daß er sich alt fühlte. Sie sah, daß er Krähenfüße unter den Augen und ein paar graue Haare hatte, aber er wirkte immer noch straff und fest. Keine Falten entstellten seinen Hals. Sie fing den Blick seiner grauen Augen auf und war überrascht.
    Etwas entstand zwischen ihnen. Sie schaute zur Tür.
    Da stand Raydi. Ein Augenblick verging.
    »Siehst du? Dein Vater ist auf.«
    »Ich habe drei Welse gefangen, Vater. Und einen Karpfen.«
    »Ah. Gut. Schon geputzt?«
    Raydi schaute zu Boden. »Nein«, sagte sie leise.
    »Aber Gowen hat es gemacht.«
    Stel lachte und zuckte wieder schmerzhaft zusammen. Aintre duckte sich durch die Tür. »Ich habe versucht, Nordwall über Funk zu erreichen«, sagte sie.
    »Aber ich habe keine Antwort bekommen. Ich weiß nicht, ob sie uns gehört haben oder nicht.«
    »Macht nichts. Wir fahren weiter. Das Boot ist wieder in Ordnung, und bei mir ist es auch bald so weit.«
    Gowen duckte sich unter Aintres Arm durch. »Hungrig? Wir haben jetzt genug Fisch, dazu wilden Spargel und ein wenig Reisebrot.«
    »Ein bißchen möchte ich«, sagte Stel. »Aber ich glaube, ich lege mich wieder für eine Weile hin.
    Kannst du mir etwas bringen?«
    »Bring mir auch etwas, Gowen! Ich bleibe hier bei Stel«, sagte Portain.
    »Das sind meine Fische, Vater.«
    »Dann sind es die besten, kleiner Kürbis. Ich esse das Fleisch um die Gräten herum, alles andere zer-kaue ich dann stumm.«
    Raydi warf einen fragenden Blick zu ihm zurück, dann verließ sie die Kajüte.
    Zwei Tage später klopfte Garet in Threerivers an die Tür seiner Mutter.
    »Herein«, sagte sie mit erstickter Stimme.
    »Nordwall hat zwanzig Säcke Kartoffeln geschickt.
    Aber sie sehen alt aus.«
    »Im Augenblick müssen wir damit zurechtkommen.«
    »Was ist los? Weinst du?«
    »Nein.«
    »Was dann, Mutter?«
    »Eigentlich nichts. Nordwall hat eine Botschaft geschickt, die sie von der ›Tatkraft‹ empfangen haben.
    Die hatten ein paar Schwierigkeiten. Die Funkverbin-dung war sehr schwach. Der Spruch wurde zweimal gesendet. Anscheinend konnte das Boot die Antwort nicht empfangen.«
    »Schwierigkeiten?«
    »Stel wäre fast ertrunken. Sie glauben, er hat sich ein paar Rippen

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