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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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kann.«
    Fenn setzte sich. »Ich verstehe nicht.«
    »Ich werde es dir auch nicht erklären. Nicht jetzt.
    Irgendwann einmal vielleicht. Deine Mutter war eine Peshtak, wie ich höre?«
    »Was? Wer hat dir ...? Nun ja. Ich nehme an, alle Peshtak wissen das. Ich kann es nicht ändern. Aber ich bin ein loyaler Tantal. Du mußt mich deshalb hassen. Warum willst du ...?«
    »Keine Angst. Ich werde nichts vor dir verlangen.
    Nur Schweigen – das mußt du mir geben. Das ist doch wohl fair. Dein Leben gegen Schweigen.«
    »Mein Leben?«
    »Das Stück von Blan auf dem Regal. Es wird dich töten. Entferne es, und du lebst eine ganze Weile länger. Wer weiß, wie tief ...«
    »Aber wenn der Gott mich will, warum sollte ich mich wehren?«
    Stel schaute ihn an und seufzte. »Es liegt bei dir. Im Augenblick werde ich dir noch ein Rätsel aufgeben, wenn du willst. Aber die Antwort verrate ich dir nicht. Du mußt sie selbst finden. Ist dir das recht?«
    »Gut.«
    »Vergiß nicht. Du mußt selbst dahinterkommen: Jenseits des Donnergrollens, wo kein Wolkengipfel auf mehr steigt, so dicht wie Odems Hauch, so nah wie Herzschlag sieht mein Aug' und schweigt.
    Fern von mir nur ist Angst, ich sah brodeln den Zorn im dunklen Kern, ausbrechen dann in Haß und Streit.
    Bei Vogeljungen weil' ich gern, doch ist der schwächste Stern noch nicht wie ich so weit.«
    »Pah. So etwas gibt es nicht. Das kann alles sein.«
    »Vielleicht. Soll ich es dir noch einmal sagen, damit du es aufschreiben kannst?«
    »Nicht nötig. Es ist so etwas wie Mut oder irgendein abstrakter Begriff. Wie dieses Buch der Alten. Na gut. Sag es nochmal, dann schreibe ich es für meine Sammlung auf.«
    »Was für ein Buch?«
    »Da drüben.« Fenn deutete auf einen Holzschrank, dann nahm er von einem Stapel neben den Münzen ein Blatt. Stel sagte das Rätsel noch einmal, es war eigentlich die zweite Strophe einer Pelbar-Hymne. Er sprach es langsam vor, und Fenn schrieb es nieder.
    Stel achtete darauf, soweit wegzubleiben, daß sein Detektor nicht reagierte. Fenn dachte wieder stirnrunzelnd über das Rätsel nach. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und der Wächter trat ein.
    »Museumsbetreuer. Der Arbeiter. Bist du nicht zufrieden?«
    »Ja, doch ja. Er ist einer der besten Hurensöhne.
    Schau! Er hat fast all die alten Dinge abgestaubt und gesäubert. Morgen kann er den Rest machen. Gut.
    Gut.«
    »Was hat er jetzt gemacht?«
    »Nichts. Ich habe ein Rätsel für das Museum gesammelt. Weißt du, was erst weiß ist, dann klar wird, dann braun und schließlich verschwindet?«
    »Das weiß doch jeder. Der Schnee, er schmilzt, färbt dann den Fluß braun mit Schlamm und fließt schließlich weg. Kinderspiel. Komm! Gib mir den dreckigen Kastrierten. Das machst du also? Ihm solche Fragen stellen?«
    »Nein. Nur ein paar. Er ist ein guter Saubermacher und ein schlechter Rätselsteller. Ich möchte ihn morgen wieder haben. Einen Tag wenigstens noch. Er ist gründlich. Bringt alles zum Glänzen.«
    »Sowieso bloß dreckiger, alter Schrott. Kein Bedarf dafür.«
    »Ja. Natürlich.«
    »Du. Komm mit!«
    Stel folgte ihm mit gesenktem Blick und schlurfend hinaus, dann schlug die große Museumstür hinter ihm zu.
    Terog, der Informationsmeister, verhörte Raydi von neuem, als sie im Familienkreis bei der Spätsonnener-frischung saßen. Das Pelbar-Mädchen sah blaß und gequält aus. Sie trug ein grünes Tantal-Kindergewand mit einem Stirnband aus Metall und sah fast genauso aus wie Orsin, die Tochter des Informationsmeisters, die neben ihr saß.
    »So, Raydi, jetzt mußt du uns mehr darüber erzählen, wie sich dieses Boot ohne Ruder und ohne Wind bewegt hat. Wir haben ein altes Buch, in dem davon gesprochen wird. Wir wissen alles darüber. Wir sind nur neugierig, ob dein früherer Vater den Motor wie-derentdeckt hat, von dem auch das Buch spricht.«
    »Ich weiß nicht, Informationsmeister, aber ...«
    »Hm. Du mußt lernen, uns Vater zu nennen, Raydi.
    Es ist ein Unglück, was mit deinem früheren Vater geschehen ist. Aber wir werden unser Bestes tun, dich zu unserer eigenen Tochter zu machen. Und jetzt sprich weiter!«
    Raydi zögerte und biß sich auf den Fingerknöchel.
    Terog lächelte und murmelte: »Sprich weiter, unser Kind!«
    »Ich weiß es nicht. Man schüttet Wasser vom Fluß hinein. Und macht ein Feuer, um das Wasser zu er-hitzen. Und dann geht die Hitze durch dieses Rohr und bewegt ein heißes Ding hin und her. Das ist mit einem Rad mit Schaufeln dran verbunden, das

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