Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten
verteidigten.«
»Vielleicht sollten wir uns auch anschließen«, sagte Laisias. »Blans Kraft reicht möglicherweise nicht so weit.«
Die ganze Gruppe schaute ihn erstaunt an. »Ich war mir nicht bewußt, daß wir uns auf die Kraft Blans verlassen«, sagte Pulsaf. »Vielleicht bei der Verteidigung von Ginesh, aber nicht zur Eroberung.«
Laisias holte tief Luft, aber als er sich umschaute, sah er nur feindselige Blicke.
»Wir wissen, Laisias, daß Blan in gewissen, politi-schen Fragen nützlich ist und die Nation um ein Symbol schart, aber ich glaube, es ist Blans Wunsch, daß wir uns auf unsere eigene Kraft verlassen und uns nicht auf ihn stützen, wie es minderwertigere Völker tun würden.«
»Blan hat bestenfalls indirekten Einfluß«, fügte Imlok hinzu. »Blan kann uns vielleicht helfen, Gefangene zu machen, aber ich habe festgestellt, daß unser Produktionswachstum von den Arbeitern kommt, nicht von Blan. Auf unseren Feldern wächst kein Produkt auf magische Weise. Keine Holzerzeugnisse formen sich von selbst in unseren Werkstätten. Kein Schiff ...«
»Ja. Wir verstehen dich schon«, sagte Pulsaf. »Terog, hast du von dem Mädchen noch etwas erfahren?
Ist sie schon gebrochen?«
»Sie ist gebrochen, ja, aber ich glaube, wir müssen noch mehr von ihr erfahren. Sie bleibt in meiner Familie. Bei ihrem jetzigen Geisteszustand ist es für sie schwer, Träume und Realität auseinanderzuhalten.
Wenigstens verachtet sie jetzt nicht nur die Pelbar, sondern auch ihre eigene Familie. Ich vermute, daß es da gewisse eheliche Spannungen gab, als sie fortging.
Sie stammt aus einer äußerst wichtigen Familie. Ihre Mutter führt im Augenblick den Vorsitz der Versammlung in ihrer südlichsten Stadt und bemüht sich, das zustande zu bringen, was man dort die Heart-Fluß-Föderation nennt.
Ihr Vater ist von weniger hohem Rang, aber er ist sehr weit gereist, und er war es, der als erster in die Kuppel eindrang. Er hat sich offenbar viel mit dem Mädchen beschäftigt. Es ist deutlich zu erkennen, daß sie ihn sehr liebt. Sie behauptet, er habe unsere Leute an der Portage durch eine Explosion besiegt, die durch etwas gezündet wurde, was sie ›Funk‹ nennt.
Erklären kann sie es nicht. Ihre Worte ergeben keinen Sinn. Angeblich werden damit über große Entfernun-gen Signale durch die Luft geschickt, ohne daß man sie sehen oder hören kann.
Sie sagt auch, daß sie ihren Vater hier in der Stadt gesehen habe. Sie habe ihn an einer Narbe an der Hand erkannt. Aber das stimmt nicht. Ich habe den Mann identifiziert, den sie meinte – ein Kastrierter namens Oad, dem wir im Museum begegneten. Ich habe ihn auf den Kopf geschlagen. Die Wunden hat er immer noch. Seine Hände zeigen die üblichen Narben. Sie hat sich geirrt.
Ich habe versucht, von ihr zu erfahren, wie das Boot funktioniert, und da machen wir einige Fortschritte, aber sie hat offenbar wenig auf Details geachtet.«
»Wieso glaubt sie, daß er hier in der Stadt sein könnte?« fragte Resif.
»Nur, weil sie sich wünschte, daß er kommt – daß er sie rettet. Das ist doch nur verständlich. Aber inzwischen hat sie mich als ihren Vater akzeptiert. An ihn verschwendet sie kaum mehr einen Gedanken.
Wir haben ihr gesagt, daß er bei der Portage getötet wurde, aber das hat sie nie geglaubt. Sie meint, daß sein Leben durch irgendeinen Zauber geschützt ist.«
»Ich möchte nur eins wissen«, sagte Resif.
»Ja?«
»Hätte es der Mann sein können, der angeblich bei den Peshtak ist – derjenige, dem die Suchpatrouille begegnet ist? Und der in dem kleinen Boot, der dem Peshtak-Mädchen – der Armeesklavin – geholfen hat?«
Terog runzelte die Stirn, dann klatschte er nach einem Diener und befahl ihm, Raydi vor die Ratsver-sammlung zu holen. Inzwischen sprachen sie über die Einsatzbereitschaft der Flotte.
Bald kehrte der Diener mit dem Mädchen zurück, das frisch gewaschen und gekämmt war, aber mit leerem Blick um sich schaute.
»Guten Morgen, unsere Tochter«, sagte Terog. »Er-zähl uns nun von diesem Mann – wie hieß er doch?
Von diesem Stel?«
Raydi zuckte zusammen. »Was ... was ist mit ihm, Vater?«
»Könnte es sein, daß er sich den Peshtak angeschlossen hat, um uns anzugreifen?«
»Ich ... ich weiß nicht, Vater. Hm ... die Pelbar fürchten die Peshtak.«
»Und dieser Stel. Würde er sie so sehr fürchten, daß er sich nicht mit ihnen zusammentun würde?«
Raydi zögerte. »Ist er in der Gegend? Ist er hier?
Hat er sich ihnen
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