Pelbar 6 Das Lied der Axt
Fak-keln, die Wachen beleuchteten den Bereich der Höhlen. Der Leithund stürzte sich knurrend auf Tristal, aber nach einem Axtstreich wurde das Knurren zu einem kurzen schrillen Quieken und brach ab. Zwei weitere Hunde waren heran und bedrängten ihn. Er versuchte, gleichzeitig zu laufen und sie im Auge zu behalten, denn jetzt hörte er weit hinten auf dem Hü-
gel die Iyunwah rufen. Tristal rannte weiter, versuchte zu lauschen und erwischte mit einem schnellen Schwertstreich nach rückwärts einen Hund im letzten Sprung. Der dritte wollte nicht in Reichweite kommen, verfolgte ihn aber bellend.
Vor ihm war nicht alles ruhig. Innerhalb der Palisaden standen, ein Stück von den Höhlen entfernt, in Abständen Wachen. Vier lagen weiter innen auf dem Boden. Niemand achtete auf den Hund hinter Tristal, bis auf die drei im Sklavenlager verbliebenen Hunde.
Als alle vier außerhalb der Palisade auf ihn zustürzten, erwischte Tristal die ersten beiden, ehe sich einer an seinem Arm festbeißen konnte. Er hackte den Hund beiseite, als ihn der letzte von hinten ansprang und auf seinem Rücken landete. Tristal wirbelte herum und schnitt dem Tier den Bauch auf. Als der Hund aufkreischte und die Wachen in den Bastionen sich umdrehten, sauste Tristal unter die Wand, schlug einen Haken, lief durch das Tor und die Treppe zur Bastion hinauf, kippte einen Mann über die Wand und tötete zwei weitere mit Hieben seiner Axt.
Er duckte sich vor einem Pfeil von dem Posten gegenüber dem Tor, packte eine Fackel und warf sie in hohem Bogen nach ihm, dann riß er einen Bogen an sich, legte einen Pfeil auf, zielte und schoß auf einen der Wächter auf dem inneren Wachenkreis. Er traf den Mann ins Bein. Ein weiterer Hund kletterte mühsam die Stufen herauf, als Tristal wieder einen Pfeil auflegte. Er zog schnell und durchbohrte das Tier, da sah er, daß jemand an einem Seil von den Höhlen herunterkam. Zwei der Wächter wollten auf ihn zu, aber ein Mann wurde von einem Bolzen getroffen, und der zweite wich zurück. Tingli hatte die Armbrust!
Tristal hörte, wie Wächter und Hunde den Hügel heruntergelaufen kamen und wußte, daß er jetzt in der Klemme saß, zwischen zwei Fronten gefangen war. Nun, im Augenblick war es ihm ohnehin nicht mehr so wichtig, ob er am Leben blieb. Ohne zu überlegen raste er die Treppe der Bastion herunter, fegte einen weiteren Hund beiseite, schickte einen Pfeil hinauf in die Bastion gegenüber dem Tor und ließ einen Shumai-Schrei folgen, der einem das Blut in den Adern erstarren ließ. Zwei Männer sprangen von der Mauer und rannten davon. Der dritte war tot.
Tristal lief die Stufen hinunter und begann, die schweren Torflügel zu schließen. Ein Hund rannte herein, und die Wachen im Inneren liefen auf ihn zu, aber sie wurden von mehreren Sklaven verfolgt, und weitere rutschten bereits an den Seilen herab. Der Hund riß Tristal den Schenkel auf, und er durch-trennte ihm mit der Axt das Rückgrat. Das Tier sackte zusammen. Tristal schloß das Tor und warf den kleinen Innenriegel vor.
Dann machte er kehrt, um sich den Wachen zu stellen, elf waren es, zwei mit Bogen bewaffnet. Ein Bogenschütze knickte ein und stürzte, der andere zielte sorgfältig auf Tristal, während der die Mauer entlang nach Norden lief. Der Mann schoß und fehlte, während drei andere mit Schwertern versuchten, Tristal abzufangen. Wie ein Wahnsinniger brüllend stürzte Tristal auf sie los. Sie zerstreuten sich, nur einer wagte einen Schwertstoß, den Tristal parierte.
Dann sprang er auf den Mann zu und zog ihm die Axt quer über die Brust. Er war zu den sich sammelnden Sklaven durchgekommen. Im Dämmerlicht erkannte er, daß zwei Sklaven die Spitze der Klippe erreicht hatten und nun alle Seile herunterließen.
Irgendwie mußten sie die drei Wachen getötet haben, die immer hier stationiert waren. Aber trotz des guten Anfangs wollten einige Sklaven nicht aus den Höhlen herabsteigen. Genügend taten es jedoch, und so drängten sie allmählich die noch verbliebenen Wachen zurück, einige warfen mit schweren Steinen, andere schwangen Schwerter, die sie den am Boden liegenden Männern abgenommen hatten. Tingli setzte die Armbrust an, sie lud, zielte und schoß so metho-disch auf Wächter, als säubere sie Fische. Sie hatte sich zuerst den einzigen, noch verbliebenen Bogenschützen unter den Wachtposten vorgenommen; die anderen waren vergleichsweise hilflos. Sie drängten sich zusammen, stürmten das Tor und rannten hinaus, der letzte
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