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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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das Schwert tief in seinen Hals.
    Dann drehte er sich um, wich dem Schlag des zweiten aus und trieb ihm das Schwert in den Leib.
    Er riß ein zweites Schwert vom Boden hoch und rannte auf die Palisade zu, als die Wachen auf den Bastionen Alarm zu schreien begannen. Tristal kletterte die Wand hinauf und flankte hinüber, fast mitten in drei Hunde hinein. Mit wildem Vergnügen tö-
    tete er den einen, den zweiten und den dritten dieser Peiniger. Dann lief er auf den Felshügel am Meer zu.
    Er wollte sich Tors Axt holen und dann davonlaufen oder bei dem Versuch sterben. Was machte es jetzt noch aus, nachdem sie ihn davon abgehalten hatten, sein Versprechen zu erfüllen?
    Als er durch die Felsen nach oben lief und hinter sich Hunde bellen hörte, erkannte er plötzlich, wie planlos und idiotisch diese Flucht war. Aber jetzt konnte er nicht mehr zurück. Er mußte weitermachen, solange er noch einen Arm heben konnte. Völlig unerwartet sprang ihm ein Hund gegen die Brust und warf ihn zu Boden. Er schlug mit einem der Schwerter zu, dann gleich mit dem anderen hinterher. Der Hund war dem ersten Streich ausgewichen, aber der zweite traf ihn in die Brust. Er quiekte auf und stürz-te. Tristal erledigte ihn vollends, lauschte einen Augenblick und lief weiter.
    Weit hinten fragte ein Wächter keuchend einen anderen: »Wo will der hin? Direkt in die Stadt hinein?
    Wahnsinn!«
    »Es ist der Gelbhaarige. Ich wußte, er würde uns eines Tages Schwierigkeiten machen.«
    »Wir laufen besser gleich zum Gouverneurspalast.«
    »Das tun wir doch.«
    Acht Hunde später erreichte Tristal das unver-wechselbare, imposante Gebäude, das hell erleuchtet war. Als er hinter sich Hunde und Geschrei hörte, lief er seitlich herum, erwischte den Rand einer Garten-wegüberdachung und zog sich hinauf. Er hatte die hohen Fenster des Empfangsraums erkannt. Sie waren mit abgeschabtem Leder bedeckt, und ein Stück davon zerriß lautlos, als Tristal mit dem Krummschwert kreuzförmig hineinschnitt. Er stieg hindurch und trat auf die Galerie. Unter ihm fand gerade eine Abendversammlung statt. Er schlüpfte die schräge Galerie abwärts, kroch in die Mitte, ließ seinen Gürtel über die Brüstung hinunter und schlang ihn um den Griff von Tors Axt, dann zog er ihn vorsichtig straff und riß ihn nach oben, wobei er zwei Schwerter be-rührte, die plötzlich über der erschrockenen Menge gegeneinanderklirrten.
    Eine Frau schrie auf, und als Tristal zum Fenster rannte, flog ein Pfeil an ihm vorbei und bohrte sich in die Wand. Er drehte sich um, sah einen Schützen und schleuderte eines der Schwerter nach dem Mann.
    Als er aus dem Fenster kam, war der Garten voll von Hunden und Männern. Er drehte sich um, stieg auf das hohe Dach, rannte über den First und sprang auf das danebenliegende, niedrigere Gebäude. Er rannte am anderen Ende hinunter, zwängte sich zu der schweren, hölzernen Dachrinne hinab, hängte sich daran und ließ sich fallen.
    Einen Augenblick lang waren die Hunde verwirrt, dann hörten sie ihn und machten sich bellend auf den Weg. Während Tristal lief, erzitterten seine Beine unter einem neuerlichen Erdstoß und wären beinahe eingeknickt. Er rannte durch die regennassen Straßen nach Süden und hörte, daß mehrere Hunde schnell aufholten. Er drehte sich um, kurz bevor der Leithund sprang, stieß ihn mit dem Schwert zur Seite und fällte den zweiten und den dritten mit schnellen Axtstreichen. Zwei weitere blieben zurück. Tristal drehte sich um und rannte weiter. Nach sechs Schritten blieb er stehen, drehte sich blitzschnell um und spaltete dem Hund den Schädel, der ihm unmittelbar auf den Fersen gewesen war. Der letzte scheute jau-lend zurück. Tristal schleuderte das Schwert nach ihm und erwischte ihn an den Beinen. Dann erledigte er das Tier mit der Axt und nahm das Schwert wieder an sich.
    Die Wachen hinter ihm wußten nicht, was sie tun sollten. »Wenn er nach Süden geht, erwartet ihn eine schöne Überraschung«, sagte einer. »Man wird ihn auf den Strand treiben.«
    »Oder ins Meer. Er kann schwimmen, weißt du.«
    »Das können die Hunde auch.«
    »Wenn noch welche übrig sind.«
    Niemand beobachtete den Hügel; die Wachen kamen gar nicht auf die Idee, daß Tristal zum Sklavenlager zurücklaufen könnte. Er atmete schwer, als er über die Hügelkuppe kam. Wieder waren mehrere Hunde auf seiner Spur. Als er sie herannahen hörte, trabte er auf dem nassen Boden so leise er konnte den Hügel hinunter. Vor sich sah er einen Bogen von

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