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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Er hat gestanden, daß er ein Schaf gestohlen hat.«
    »Aber er hatte Hunger? Ist über das Eis gekommen? Der andere ist krank?«
    »Na ja, Sheriff, es schien uns nur vernünftig, dich zu rufen. Was wissen wir schon von ihnen? Davon, was sie hier tun? Und dann ist da immer noch das Schaf.«
    »Alf«, rief der Sheriff. »Sag, jemand soll die Kinder holen. Damit wir den Weg finden.«
    Innerhalb von wenigen Augenblicken brachte Unsit Ami herbei. Das Kind rieb sich die Augen und blinzelte ins Licht. Unsit hatte offensichtlich Angst.
    »Der Junge? Ist er bei euch?«
    »Nein. Glaubst du, er ist ...« Sheriff Janus blinzelte nach Osten ins Morgenlicht. »Schau! Ist das Rauch?«
    »Sieht so aus, Herr.«
    »Nun, dann kommt! Wir haben genug getrunken.
    Dann brauchen wir dich nicht, Kleines.« Er beugte sich vor und küßte Ami auf die Backe.
    »Nehmt mich trotzdem mit. Ich möchte die Welpen sehen.«
    »Welpen?«
    »Der Hund«, sagte Randall. »Ihr Hund kriegt Junge.«
    »Das bringt sie in eine schwierige Lage, nicht wahr?« Die Augen des Sheriffs leuchteten.
    Die Männer betraten hintereinander den Fichtenwald, aber als sie sich Tors und Tristals Lager näherten, schwärmten sie aus, mit gezogenen Schwertern und schußbereiten Armbrüsten. Sheriff Janus übernahm die Führung in der Mitte und ging auf die helle Rauchsäule zu. Vor sich sah er einen großen Mann stehen. Ernest hockte neben ihm am Boden, mit dem Rücken zu den herankommenden Männern.
    »Kennst du ihn, Ernest?« fragte Tor.
    Der Junge stand auf und schrie durch die Bäume hinunter: »Sheriff. Komm her! Du solltest dir diese Welpen ansehen. Vier sind es.« Seine Stimme war schrill und durchdringend.
    Der Sheriff winkte seinen Männern, stehenzublei-ben, und ging durch die Bäume nach oben. Tor stand gelassen da und hielt einen hölzernen Becher mit Fleischbrühe in der Hand.
    »Wie heißt du, Sheriff?« fragte Tor. »Ich bin Tor.
    Das ist mein Neffe Tristal. Und das hier ist die junge Mutter, Raran. Ernest hat den Welpen Namen gegeben, aber er kann sie noch nicht auseinanderhalten.
    Kannst du mich verstehen?«
    »Einigermaßen«, sagte der Sheriff. Er streckte die rechte Hand aus. Tor schaute sie an, runzelte die Stirn, stellte dann seinen Becher ab und hielt ihm die Linke hin.
    »Habe nur die eine«, sagte er. Der Sheriff nahm die Hand, schüttelte sie kurz, dann ließ er sie fallen.
    »Deine Männer schleichen sich nicht oft an andere Leute heran, wie? Im Wald?«
    »Wieso?«
    »Hört sich an wie eine Herde. Warum läßt du sie da draußen stehen? Hol sie herauf! Geht es nur um dieses Tier? Ich habe der Frau auf dem Hof gesagt, wir würden es ersetzen. Irgendeine Arbeit muß es doch geben, die wir tun können.«
    Als Raran die vorrückenden Männer sah, winselte sie. Sheriff Janus schaute sie an und pfiff. »Das soll ein Hund sein, was? Nicht möglich. Zu groß.«
    »Ist immer einer gewesen«, meinte Tor. »Ich habe schon größere gesehen. Habt ihr nur kleine? Die Frau sagte letzte Nacht, ihr wärt von Eis umgeben. Das war ein schwerer Schlag für mich. Ich habe für mein ganzes Leben genug Eis gesehen.«
    »Was? Wie meinst du das?«
    »Hm? Ich will hinüberklettern. Nach Westen gehen. Zurück möchte ich auf keinen Fall.«
    Die anderen Männer waren herangekommen und standen im Kreis um das Lager.
    »Ich würde euch ja etwas von meinem unrechtmä-
    ßig beschafften Tier anbieten«, sagte Tor. »Aber ihr habt vermutlich schon gegessen.«
    »Wie? Ja. Schau mal, du – Tor? Du kannst nicht hier oben bleiben. Wir haben unsere Befehle. Du wirst herunterkommen müssen. Ihr alle miteinander. Die Sache mit dem Schaf muß vor Gericht entschieden werden. Ihr seid vielleicht in Ordnung, aber hier gibt es Verbrecher, die immer wieder Kinder verschleppen. Wir können Fremde nicht einfach so rumlaufen lassen. Ich nehme jetzt diese Axt. Und die hier auch.«
    »Ich komme mit. Aber ich würde lieber noch einen Tag warten, damit Tris sich noch ein wenig ausruhen kann. Und die Welpen auch. Die Axt behalte ich.«
    Bei diesen Worten zogen die meisten Männer wieder ihre Schwerter. Tor lachte. »Ernest«, fragte er.
    »Was soll das alles? Bin ich der Feind?«
    »Was?« fragte der Junge. Drei Männer umstellten ihn und zogen ihn weg.
    »Tretet nicht auf die Welpen«, sagte Tor. »Nun, so ist das also? Du – Sheriff? Hier! Nimm die Axt! Vergiß nicht. Wenn das euer Schaf ist, so ist das meine Axt. Nun, Tris wird beim Gehen ein wenig Hilfe brauchen, glaube ich.«
    »Nein«, sagte

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