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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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geworfen hatte. »Der Plan lautet, diese stinkenden Bussardköder morgen auf Karren im Triumph durch die Stadt zu fahren«, sagte der Unterführer.
    »Was ist mit unseren eigenen Toten?« fragte ein Mann.
    »Sei doch nicht so dumm. Das war ein Sieg. So muß es auch aussehen. Dieser Krieg wird immer unbe-liebter ... was war das?«
    »Was, Sir?«
    »Dieses Geräusch? Sind sie alle tot?«
    »Völlig tot. Steif wie Eiszapfen. Hast du nicht nachgesehen?«
    »Nein. Hol eine Fackel!«
    Fünf Wachen begleiteten den Unterführer ins Innere der Scheune. »Der hier«, sagte er und zeigte hin.
    »Man hat ihm seine Sachen nicht abgenommen.«
    »Manche waren zu sehr zerfetzt.«
    »Aber sieh doch! Er hat noch seine Ausrüstung an.«
    Der Unterführer schlenderte zu einer Sentani-Leiche hinüber, die plötzlich aufsprang und ihn mit einem Kurzschwert durchbohrte. Der Unterführer drehte sich keuchend um und sah die anderen Männer mit dunklen Schatten kämpfen. Die Fackel fiel ins Stroh.
    Das machte dem Unterführer seltsamerweise am meisten Sorgen, als er zusammenbrach und das Bewußt-sein verlor.
    Draußen lümmelten die Wachen herum, denn die letzten Stadtbewohner waren schon lange schlafen gegangen. Die Gruppe mit der Fackel erschien aus dem Inneren des Gebäudes. Da stimmt etwas nicht, dachte einer schläfrig, kurz bevor sich der Pfeil in seine Brust bohrte. Er drehte sich um und wollte einen Schrei ausstoßen, aber eine Hand nahm ihm die Luft weg.
    »Ist das alles?« hörte er undeutlich eine Stimme sagen, als er starb.
    »Das ist alles«, murmelte ein Sentani. »Holt die Karren! Die Parade machen wir. Durch die Nacht.«
    Der Begräbnistrupp entfernte sich ohne weitere Vorkommnisse, aber auch ohne die Innanigani zu bemerken, die in den Schatten davonliefen. Vier Männer wurden zurückgelassen, um das Gebäude etwa dreißig Sonnenbreiten nach dem Abzug des Haupttrupps in Brand zu stecken.
    Trotz ihrer unbeschreiblichen Erschöpfung zogen die Westländer die Karren halb gehend, halb laufend zum Treffpunkt und umgingen dabei die Häuser, wo sie nur konnten. Als die ersten schwachen Zeichen den Morgen ankündigten, kamen die Männer der Vorhut mit schweren Schritten die Straße zurückge-laufen. »Da vorne ist eine Straßensperre. Sie wissen Bescheid!« Von hinten hallte ein ferner Schrei zurück.
    Als die Partisanen sich anschickten, die Karren stehenzulassen und die Leichen nach Süden durch die Felder zu tragen, knatterten von vorne Maschinengewehrsalven. Sie hörten noch mehr Geschrei – Tristals Männer waren hinter den Ostländern, die ihr Feuer erwiderten, aber nur kurze Zeit. Die Gewehrschützen der Pelbar rannten müde mit schußbereiten Waffen die Straße herunter und stießen beinahe mit flüchtenden Innanigani zusammen. Ein kurzer, heftiger Kampf folgte, aber der Feind zerstreute sich schnell, und die Partisanen stürmten mit ihren Karren vorwärts.
    Weiter vorne ertönte Miths Horn und wies sie an, die Karren stehenzulassen und auf einem Pfad nach Süden durch die Wälder zu gehen. Es wurde langsam Tag, als sie unter der Last der Toten einen Hügel bestiegen und auf eine weiße Scheune zugingen, die alleine auf einem kleinen Grat zwischen abgemähten Wiesen stand.
    Tristals Männer empfingen die müden Partisanen auf dem Weg und nahmen ihnen die Leichen ab. In der Scheune fanden sie ein sauber ausgehobenes Ge-meinschaftsgrab und legten die Männer hinein.
    Nachdem sie Wachen aufgestellt hatten, sprachen sie die erforderlichen Gebete, eine Gruppe nach der anderen, jede ohne Hast, jede vollständig. Dann gab Tristal ein Zeichen, und sie füllten das Loch mit Schaufeln und mehreren Brettern auf und stampften es fest.
    »Zündet das Gebäude an«, kommandierte Tristal.
    »Wir wollen nicht, daß sie wieder ausgegraben werden.« Die Männer steckten an zwanzig Stellen gleichzeitig das Heu in Brand, und die Flammen schossen sofort hoch in das frühe Tageslicht.
    Als sie den Rückzug antraten, hörten sie einen Schrei und sahen drei Kinder oben über den Flammen in der Heuöffnung stehen. Sofort rannten sie zu-rück. »Springt!« rief Narl. »Wir fangen euch auf. Hier, in die Hemden hinein!« Er und vier andere Männer zogen ihre Hemden aus und knoteten sie schnell zu einem Netz zusammen. Noch zwei Kinder traten zu den anderen, aber springen wollten sie nicht. Der Hitze und den rasenden Flammen trotzend bauten mehrere Männer eine menschliche Pyramide, und einer stieg hinauf und hielt sich neben der Tür am Boden fest, die

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