Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
nur von ein paar Gewehrschützen weiter aus dem Westen belästigt, schnell die Überreste mehrerer Gebäude. Einige hastige Maschinengewehrsalven setzten der Heckenschießerei ein Ende.
    Aber er fühlte sich doch nicht so ganz wohl. In der Hauptstraße von Tule explodierte eine Sprengmine und tötete drei von seinen Männern. Sofort gab er Befehl zum Rückzug, sobald der Wasservorrat aufgefüllt war. Noch ein Dorf, leicht zu erreichen, dann würden sie nach Osten aufbrechen.
    An der Küste von Innanigan sah Borund zu, wie seine Männer die erste der alten Bomben vorsichtig in den Frachtraum eines Fischerbootes senkten. Das seltsame Gerät war von Männern umringt, die es alle mit ihren Händen festhielten und stabilisierten, während sie es langsam auf ein hastig zusammengezimmertes Gestell hinunterließen. Borund selbst schwieg und kniff die Augen zusammen. Sein Unterkiefer zuckte. Keinem Verbündeten sollte es gestattet sein, Innanigan auf diese Weise zu brüskieren. Er würde diese Sache ohne das endlose Gezänk der gesetzgebenden Versammlung erledigen. Als er nach Nordwesten schaute, sah er, daß Gafeer mit einem Posten sprach. Unter dem Arm hielt er den schmutzigen, weißen Hund seines Vetters – wie geplant tätowiert, hoffte Borund. Er und Owayn hatten über diese Möglichkeit, eine Botschaft zu schicken, gesprochen.
    Der Hund hatte in Baligan gelebt und müßte eigentlich den Weg zu Owayns Haus finden können. Hoffte er. Wenn nicht, würde Owayn eben eines der vielen Opfer dieses Krieges sein.
    Tristal ließ seine Männer vier Ayas westlich des Kampfplatzes anhalten. Die Straße führte durch einen Bach, und nachdem sie den Karren mit den Verwundeten vorsichtig durchgeschoben hatten, ließ er sie Aufstellung nehmen und postierte Wachen. »Ich brauche sechzig Mann«, sagte er mit erhobenen Händen, »davon zehn Pelbar-Gewehrschützen. Wir müssen zurück, um die Toten zu holen und anständig zu begraben.«
    »Wir gehen alle«, gab Narl prompt zurück.
    »Nein. Sechzig gehen!« sagte Tristal gelassen. »Ich habe schon sechs Männer auf Kundschaft zurückgeschickt. Den Rest brauchen wir, um die Verwundeten zu bewachen und einige andere Funktionen zu erfüllen.«
    »Alle Sentani gehen«, sagte Narl mit verkniffenem Mund.
    »Aus folgenden Gründen werden nur sechzig gehen«, erwiderte Tristal ruhig. »Wie ich schon sagte, müssen wir uns um die Verwundeten kümmern. Wir müssen ruhig und unbeobachtet bleiben, und dafür sind sogar sechzig zuviel, aber vielleicht sind sie erforderlich, um die Leichen zu tragen oder zu befördern. Wenn wir alle hingingen und noch einmal in einen Kampf verwickelt würden, könnte es sein, daß wir völlig ausgelöscht würden, und wenn das geschähe, wären die Innanigani sicher nicht geneigt, Frieden mit uns zu schließen. Sie haben genug Schaden angerichtet, als sie mit ihrer Heimwehr aus Zivilisten gegen ausgebildete Kämpfer antraten. Außerdem wäre es äußerst nützlich, wenn wir in der Lage wären, ihre eigenen Maschinengewehre gegen ihre Invasionsarmee einzusetzen – ganz zu schweigen davon, daß es lebenswichtig ist, diese neuen Waffen in den Westen zu bringen. Wir müssen sie nachbauen.«
    »Ich sage, alle Sentani gehen«, beharrte Narl. »Wir ...« Tristal riß ihn von den Füßen, hob ihn hoch und schüttelte ihn, dann warf er ihn hart zu Boden.
    »Sechzig gehen«, sagte er ruhig. »Wenn du das austragen willst, dann tun wir das zu Hause. Nicht hier. Möchte jemand widersprechen?«
    Niemand meldete sich, Tristal sagte: »Tarl, du suchst vierundzwanzig Sentani aus! Keyn, du suchst vierundzwanzig Shumai aus! Jeder von euch führt seine Einheit! Andag, du übernimmst die Verwundeten. Sieben Ayas westlich von hier findest du einen Hügel mit Dornbüschen. Hau einen Weg durch die Dornen bis zum Gipfel! Oben ist ein Wald. Dort wartet ihr auf uns. Ich brauche zehn Kundschafter und fünfzehn Furiere. Alle übrigen gehen mit den Verwundeten. Hat jemand Einwände, wenn wir unsere Toten in einem Gebäude verbrennen, nachdem die üblichen Zeremonien abgehalten wurden, falls nötig – aber nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt?«
    »Es wäre uns lieber, wenn nicht«, sagte Tarl. »Aber es ist schon gemacht worden.«
    »Das soll dann jede Gruppe für sich entscheiden«, meinte Tristal. »Auf, wir müssen los!«
    In dieser Nacht stand, ungefähr drei Ayas nördlich des jüngsten Schlachtfeldes, ein Trupp Innanigani vor der Scheune, in die man alle Leichen der Westländer

Weitere Kostenlose Bücher