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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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nicht, ziehen wir uns zurück. Wenn wir von dieser Verteidigungslinie weiter entfernt sind, können die Maschinengewehre unseren Rückzug decken. Schade, ich hatte gehofft, diesen Ort einzunehmen. Sieht so aus, als hätten sie eine Truppe gesammelt, die groß genug ist, das zu verhindern.«
    »Vielleicht groß genug, um uns alle zu töten, Erhabener. Ich schlage vor, daß wir abziehen.«
    Onser sah ihn finster an. »Wir marschieren leichter, wenn wir von den Granaten nicht mehr behindert werden. Wir wissen, daß die Wilden jetzt dort sind. Je mehr wir hier töten, desto weniger werden wir, verflucht noch mal, in den Dreckswäldern antreffen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte der Leutnant und verbeugte sich leicht.
    Bald begannen die Mörser zu feuern, und den rhythmischen, dumpfen Einschlägen folgten Explosionen nahe an der Mauer und Schreie von den Beobachtern.
    Aber dann kamen Schüsse aus den Wäldern und fegten die Leute an den Mörsern zu Boden, bis die Offiziere hastig um sie herum Erdwälle aufwerfen ließen. Dann begannen die Heckenschützen, sich auf jeden sichtbaren Soldaten zu konzentrieren. Durch Salven aus den Maschinengewehren ließen sie sich kaum abschrecken.
    Hinter der Mauer grub sich die kombinierte Truppe der Westländer verbissen ein, während die Granaten zu ihnen herüberflogen. Da sie die Waffe aus früheren Kämpfen kannten, hatten sie auf drei Seiten des Dorfes Gräben und Bunker vorbereitet, aber sie verloren immer noch Männer, und die Innanigani schossen sich immer genauer ein. Endlich kroch Mokil den Laufgraben hinunter und gab die Anweisung durch, alle bis auf ein paar Gewehrschützen in gedeckten Bunkern sollten sich von der Mauer zurückziehen.
    Schließlich blieben nur noch zwanzig Mann übrig, die die regelmäßigen Explosionen aus den Wäldern mit zusammengebissenen Zähnen über sich ergehen lie-
    ßen.
    Im Schutz der Wälder überlegte der Erhabene Onser.
    Er sah das Scheitern der letzten Expedition allmählich in einem anderen Licht. »Alster«, sagte er. »Ich werde keinen neuen Sturm riskieren. Wir ziehen ab. Laßt die Mörser weiterschießen, während die übrigen sich den Berg hinauf absetzen. Wir lassen eine Wache für sie da und geben ihnen ein Zeichen, wenn sie kommen sollen. Wir brauchen jetzt all unsere Männer, um hier rauszukommen und zu Hause gegen die Partisanen zu kämpfen.«
    »Ja, Erhabener«, antwortete Alster und eilte davon – ein bißchen zu schnell für Onsers Geschmack.
    Als die Innanigani sich anschickten, den Berg hin-aufzumarschieren, ertönten von dem Gipfel im Süden Hornsignale, und aus dem Dorf kam eine schwache Antwort. In diesem Moment spürte Onser zum erstenmal das Messer wirklicher Angst in seine Brust eindringen. Er hatte den Feind unterschätzt und wußte, daß er jedes Körnchen List und Energie brauchen würde, um nach Hause zu kommen. Nun, er würde geben, was er hatte. Sie würden es schaffen.
    Sie hatten noch immer das Maschinengewehr – und mit dem Rest der Munition würden sie sorgsam haushalten.
    Noch vor dem Abend wurde die Farmersfrau, die mit Tristal gesprochen hatte, vor einen alten Offizier gebracht, der dick verbunden auf einem gepolsterten Karren lag. »Erzähle genau, was er gesagt hat!« befahl der Alte.
    Die Frau berichtete den Vorfall so klar sie konnte und fügte hinzu, daß die Kinder beobachtet hätten, wie die Männer ihre Toten in der Scheune begruben.
    »Mit ihnen spreche ich später«, sagte der Mann.
    »Wer verfolgt sie?« fragte die Frau.
    »Jetzt nur Kundschafter, aber wir haben sie verloren.«
    »Soll das heißen, daß du sie laufenlassen willst?«
    »Wir haben gestern nacht versucht, sie aufzuhalten, und dabei weitere zweiundsechzig Mann verloren.
    Sie haben die neue Waffe und wissen anscheinend damit umzugehen. Unsere ausgebildeten Leute sind alle im Westen oder an der Grenze. Wir haben pen-sioniertes und ungeschultes Personal eingesetzt.«
    »Dann laufen sie also frei herum und können tun, was sie wollen?«
    »Das werden sie nicht. Wir haben ihnen einen Denkzettel gegeben. Das wenigstens ist uns gelungen. Sie haben gestern viele Männer verloren. Sie haben Verwundete. Und der blonde Mann hat dir versprochen, sie würden keine Brände mehr legen, wenn wir sie nicht verfolgten.«
    Die Frau stampfte auf und schrie zornig: »Sie sind unsere Feinde. Wie kannst du so etwas sagen?«
    »Haben sie dich getötet? Oder die Kinder? Siehst du mein Bein? Meine eigenen Männer sind mit einem Karren darübergefahren, als ich

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