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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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hinein?«
    »Loy, mach ihn nicht wütend!« warnte die Frau.
    Tristal antwortete nicht. Er starrte weit nach Osten auf das Wasser.
    Nach einiger Zeit fragte ihn einer seiner eigenen Männer: »Was ist los, Tris?«
    Er drehte sich mit einem leichten Lächeln um. »Ich bin der erste Mensch seit weit über tausend Jahren, der sowohl den Östlichen wie den Westlichen Ozean sieht, Kure. Was ist das doch für ein gewaltiges Land.«
    Der Innanigani starrte ihn an.
    »Loy? Du heißt doch Loy, nicht wahr? Der Westliche Ozean ist mehr als dreitausend Ayas von hier entfernt. Alles herrliches Land. Einige Berge sind so hoch, daß den ganzen Sommer über Schnee darauf liegt. Fluß, Wald, Prärie, Wüste – alles leer, überall sind alte Ruinen verstreut. Warum habt ihr eure Armee nach Westen geschickt, wenn es soviel Platz für uns alle gibt?«
    »Er hat keine Armee irgendwohin geschickt, du Schwein«, sagte seine Frau.
    »Es ist eure Armee, und sie ist gegangen«, gab Tristal zurück. »Wir lassen euch hier angebunden zu-rück. Irgend jemand wird das Feuer schon sehen und euch früh genug holen. Aber es kann sein, daß ihr gebissen werdet. Das hier sind die schlimmsten Moskitos, die ich je gesehen habe.«
    »Schwein! Madenzerfressener Kadaver! Du be-schmutzt alles, was anständig ist. Kannibale!« fauchte Loy. Kure schüttelte ihn wütend. Tristal hob die Hand: »Das ist Kunst, Kure«, sagte er. »Dem üblichen Dreckshauch von Innanigan weit überlegen. Ich wüßte gerne, wie es war, für ihn zu arbeiten. Eigentlich sollten wir das alles aufschreiben.«
    »Da kommen Männer!« schrie jemand von unten.
    »Wie viele?«
    »Ein großer Trupp. Von Norden.«
    Tristal schubste Loy neben seine Frau und schlang seine Fesselriemen um die ihren. »Gut«, rief er. »Hier habt ihr eure Chance, wenn ihr auf einen Kampf aus seid. Kure, führe deine Abteilung nach Westen!
    Nimm auch die von Narl mit! Gage, ihr nehmt eure Gewehre und geht vor wie geplant! Wayl, deine Männer halten die Straße. Ich wünschte, wir hätten ein paar Pferde. Na gut, dann los!« Tristal streifte einen Moskito von Loys Arm, dann rannte er den Berg hinunter. Schon hörte er Schüsse und das scharfe Krachen von Revolvern.
    Die Innanigani schwärmten fächerförmig aus, wie Tristal vermutet hatte. Narl nahm sich die Westflanke vor, und die Pelbar-Gardisten mit ihren Gewehren die rechte. Von seinem Standort aus konnte Tristal erkennen, daß von der Stadt Verstärkung kam. Er nahm sein kleines Teleskop heraus und beobachtete, wie ein älterer Mann in Uniform eine Gruppe befeh-ligte, die auf einem Karren etwas daherzog. Eine Waffe.
    »Mith«, rief er nach unten. »Sag den anderen, daß noch mehr kommen. Sie haben eine Waffe dabei. Ein Maschinengewehr, nehme ich an.«
    Mith, ein Sentani, setzte sein Horn an und blies die Nachricht in der Hornsprache der Sentani, dann wiederholte er sie.
    »Ich fürchte, Narl könnte versuchen, sie zu erbeu-ten«, murmelte Tristal. »Sag den Gardisten, sie sollen nach Norden gehen und das Gewehrfeuer auf alle konzentrieren, die um den Karren sind«, rief er hinunter. Er runzelte die Stirn. Damit konnte er seine Ostflanke spalten. Mith blies die Nachricht, und Tristal hoffte, daß Narl verstehen würde, was damit verbunden war; an den Schüssen der Sentani erkannte er, daß Narl vorwärtsdrängte.
    »Sag Narl, daß sie ihre Waffe zum Einsatz bringen werden«, rief Tristal hinunter. Mith begann mit der Nachricht, aber er hatte erst die Hälfte geblasen, als sie übertönt wurde von brüllendem Maschinengewehrfeuer, das auf Narls Position gerichtet war. Fast unmittelbar darauf zuckte der Schütze des Maschinengewehrs zusammen und stürzte blutend zu Boden. Ein zweiter Mann schob ihn beiseite und wollte seinen Platz einnehmen, aber auch er stürzte. Der alte Soldat ließ den Karren in den Schutz eines unver-sehrten Gebäudes ziehen, aber dann drehte er sich, stürzte und hielt sich die Seite, schließlich rollte ihm noch der Karren über das Bein, während er auf dem Boden lag und sich in Schmerzen wand.
    Narls Männer begannen wieder zu feuern, aber jetzt klangen die Schüsse verstreut. Ein Shumai lief um das Gebäude herum und sprang, ein Kurzschwert schwingend, in den Karren. Er hielt inne, zuckte und stürzte herunter, aber hinter ihm sprangen zwei weitere auf, schwenkten das Ende des Maschinengewehrs herum und schafften es, eine lange Salve abzugeben, ehe auch sie stürzten. Tristal war Zeuge, welches Blutbad diese einzelne Salve unter den

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