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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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anderen hievten ihn hoch. Er packte ein Mädchen und sagte: »Ich helfe dir. Tu so, als wolltest du dich hinsetzen.« Er kippte sie nach draußen, und die Männer unten fingen sie jubelnd auf. Dann faßte er einen Jungen und schaufelte ihn geschickt hinter dem Mädchen her. Das nächste Kind schrie vor Angst und klammerte sich fest, deshalb ließ er es an sich hängen, während er die beiden anderen hinunterwarf.
    »Sind das alle?« schrie er über das Donnern des Feuers hinweg.
    Der Junge klammerte sich, seine Angst hinauskrei-schend, an ihn, und als neben ihnen ein Balken herab-stürzte, sprang er mitsamt dem Kind, das immer noch sein Bein festhielt. Die Männer jubelten wieder, als sie die beiden auffingen und auf die Beine stellten. Tristal kniete neben dem einen Mädchen nieder und fragte, ob nun alle draußen seien. Sie steckte eine Faust in den Mund und nickte mit dem Kopf.
    »Nicken bedeutet ja«, sagte ein Mann hinter Tristal.
    »Wo wohnt ihr? Wir müssen fort. Könnt ihr nach Hause gehen?«
    Einer der Posten rief etwas, und Tristal sah, wie ei-ne Frau mühsam den Berg herauf auf sie zugelaufen kam. »Wer ist das?« fragte er das Mädchen.
    »Meine Tammy. Sie wird wütend sein.« Sie begann zu weinen.
    Tristal hob sie auf und sagte: »Nein. Sie wird froh sein, wenn sie euch sieht.« Dann drehte er sich um und befahl: »Narl, du führst die Männer zum Lager mit den Verwundeten! Tarl, du bleibst bitte bei mir.
    Ihr verschwindet alle von hier! Wir kommen nach.«
    Als sich die Frau näherte, vergrub das Mädchen ihr Gesicht an Tristals Hals, und alle bis auf den Jungen versteckten sich hinter den Männern. Der lief zu der Frau und klammerte sich an ihre Schürze, und sie verhedderte sich darin und wäre beinahe hingefallen.
    »Meine ... meine Kinder«, keuchte sie. »Gib mir meine ... Kinder, du Schweinehund!«
    Tristal lachte. »Haben wir sie alle draußen?« In diesem Augenblick sackte das Dach in sich zusammen und stürzte in einem gewaltigen Flammen-und Fun-kenregen ein. Alle wichen zurück.
    Die Frau versuchte, immer noch heftig keuchend, alle Kinder an sich zu ziehen. Sie griff nach dem Mädchen, das Tristal auf dem Arm hielt und verlangte mit hoher Stimme: »Canti, laß los. Laß los!«
    »Du wirst uns nicht verhauen?« fragte das Mädchen.
    »Das wirst du schon sehen.«
    »Die Antwort aller Mütter, Canti«, sagte Tristal.
    »Aber ihr solltet lieber auf sie hören, wenigstens eine Zeitlang, und euch eine neue Scheune suchen, wo ihr euch ein Lager bauen könnt.«
    Die Frau nahm ihre Tochter und sank, ohne sie loszulassen, keuchend und weinend zu Boden.
    Tristal hockte sich neben sie und fragte: »Haben wir alle herausgeholt?«
    »Ja, du Schweinehund«, kreischte die Frau. Tristal stand auf. »Was werdet ihr mit uns machen?« fragte sie noch.
    »Nichts«, erwiderte Tristal. »Wir wären alle lieber im Westen, und wir wären auch dort, wenn eure Armee nicht eingefallen wäre. Denk daran, wenn du hörst, was alles zerstört wurde!«
    »Ihr seid nichts als Dreck. Was immer ihr bekommen habt, ihr Wilden habt es verdient.«
    »Und ihr? Habt ihr es auch verdient? Hat irgendeiner von den Toten auf beiden Seiten es verdient? Die einzigen, die es verdient haben, sind der, den ihr Borund nennt, und seine Freunde. Irgendwie haben sie einen Vorteil für sich gesehen.«
    »Unsere Macht wird immer größer. Ihr werdet da-für bezahlen müssen.«
    »Sie wird größer? Vielleicht wie eine Blase kurz vor dem Zerplatzen. Vielleicht zu eurer eigenen Verzweiflung. Wir gehen. Wenn du eure Männer siehst, dann sag ihnen, wenn sie uns nicht verfolgen, dann werden wir auch keine Brände mehr legen. Wir haben deutlich gemacht, was wir wollen, und mehr als das. Gewalt funktioniert in beiden Richtungen. Wenn eine Seite das Niveau anhebt, folgt die andere nach.«
    »Ihr habt kein Recht, hier zu sein! Du kannst nicht so reden!«
    »Welches Recht hat eure Armee, im Westen zu sein?«
    »Sie mußte gehen, um unsere Grenze zu schützen.«
    »Niemand hat sie verletzt. Eure Armee ist eingedrungen. Findet euch damit ab! Ihr seid eine Bande von Eindringlingen, die nicht mit viel Widerstand rechnete.«
    Die Frau stand auf und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Ich bin nirgends eingedrungen. Ich arbeite nur und ziehe Kinder groß und sehe zu, wie ihr unsere Scheune und unsere gesamte Heuernte verbrennt.«
    »Jetzt hast du gerade zitiert, was viele Peshtak-Mütter sagen. Nimm es dir zu Herzen! Vergiß es nicht!« Tristal wandte sich ab.
    Sie sagte

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