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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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blickte zu dem schlafenden Innanigani hin-
    über. »Morgen früh vielleicht«, sagte er und stand auf.
    »Geh nicht weg! Ich ... ich muß mit dir sprechen.«
    Winnt hockte sich wieder hin.
    »Dein Sohn. Es tut mir leid wegen deines Sohnes.
    Es ... es war ein Irrtum. Es hätte nicht geschehen dürfen. Du mußt verstehen, wie es mit den Peshtak ist.
    Wie sie uns überfallen und gebrandschatzt, ausge-plündert und vergewaltigt haben.«
    »Vergewaltigt? Hier?«
    »Nein. Aber es war notwendig, sie ständig zurückzudrängen.«
    Winnt schaute ihn an.
    »Wie ... was wird aus uns werden? Werdet ihr euch an die Vereinbarung halten?«
    »Vereinbarung?«
    »Eure Bedingungen?«
    »Ja. Es kommt darauf an.«
    »Worauf kommt es an?«
    »Auf die andere Truppe. Was sie tun. Hier werden wir euch nicht freilassen. Falls sie zurückkommen, müssen wir frei sein, um gegen sie kämpfen zu können.«
    »Dann werdet ihr uns töten?«
    »Vermutlich versuchen wir es mit Verhandeln. Zuerst.« Winnt hob einen Zweig auf, bog ihn durch und zerbrach ihn. »Aber sie kommen nicht zurück. Nicht jetzt. Sie sind noch immer in Turnat.«
    »Wieso? Das könnt ihr doch nicht wissen.«
    »Wir wissen es. Vielleicht ziehen sie weiter. Sie haben das Dorf verbrannt und alle getötet, die sie erwischen konnten. Haben sogar Männer am Hals aufgehängt, bis sie erstickt sind. Gefangene. Wie du.«
    »Das könnt ihr nicht wissen.«
    »Wir wissen es. Aber mit euch werden wir das nicht machen. Sonst wären wir genauso schlimm wie ihr. Vielleicht tun wir es mit einigen von ihnen. Wenn wir sie gefangennehmen.«
    »Wenn ihr ...«, begann Peydan, merkte dann aber, daß er nicht weitersprechen konnte.
    »Morgen früh wird es schneien«, sagte Winnt und stand auf. »Ich werde das Vorzelt etwas tiefer herun-terziehen. Warm genug?«
    »Nicht übermäßig«, sagte eine Stimme aus dem Schatten.
    »Nicht übermäßig, Oberly?« fragte Winnt mit einem Anflug von Belustigung. Dann blieb er stehen und betastete das Gesicht des Mannes und die Fesseln an seinen Händen. »Das muß genügen. Rückt näher zusammen.«
    Als er mit dem Absenken des Vorzelts fertig war, beugte er sich noch einmal zu Peydan hinunter.
    »Über eines mußt du dir klar sein«, sagte er. »Es ist gut möglich, daß wir genauso viele Männer hängen, wie es eure andere Truppe getan hat. Aus deren Reihen. Weißt du, wir können nicht zulassen, daß ihr mit eurer Barbarei so weitermacht. Unbewaffnete Fahnenträger während eines Gefangenenaustauschs ab-zuschießen. Wehrlose Dorfbewohner aufzuhängen, die ihr gefangengenommen habt. Ihr müßt lernen, daß das Folgen hat. Solange es keine Verträge gibt, werden dadurch auf lange Sicht Leben gerettet.«
    »Tut es nur! Tut es, wenn ihr wollt! Man wird uns rächen. Vergiß das nicht!«
    »Man hat euch schon gerächt. Liebt ihr die Rache?
    Die Peshtak vielleicht schon. Wir früher auch. Vor dem Bündnis mit den Pelbar. Das Problem mit der Rache ist, daß sie niemals ein Ende nimmt. Sie ist sinnlos. Jede Tat zeugt eine neue. Jedesmal ist der Rä-
    cher in Hochstimmung. Aber er fordert nur den Tod weiterer heraus, die er liebt. Ich wünschte, ich könnte dir begreiflich machen, wieviel besser alles geworden ist, seitdem wir damit aufgehört haben. Bis jetzt. Jetzt ist es nicht so gut. Findest du es gut? Warum sagst du deinen Leuten nicht, wie es ist, wenn du nach Hause kommst? Es muß nicht so sein. Ganz und gar nicht.
    Für uns ist es auch nicht mehr so.«
    »Du unterschätzt die Macht der Städte im Osten.«
    »Nein. Aber eure Barbarei habe ich wirklich unterschätzt.« Winnt stand auf und zog sich seinen Mantel hoch bis an den Hals. »Also dann, gute Nacht, Erhabener. So nennt man dich doch, oder? Morgen werden wir uns wohl auf den Weg machen, denke ich.«
    Er wandte sich ab und verschwand in der Dunkelheit.
    In Turnat kauerte ein kleiner Kreis von Männern hinter einem hastig aufgeschütteten Erdwall um ein Feuer.
    »Diesmal holst du Holz, Mase.«
    »Ich nicht«, sagte der lachend. »Ich will nicht erschossen werden. Lieber friere ich. Morgen werden wir sie, verdammt nochmal, wenigstens sehen.«
    »Vielleicht. Soviel ich höre, wollen wir morgen nach Norden.«
    »Nach Norden! Nein. Wir müssen doch Eplay zu Hilfe kommen.«
    »Sharitan will noch eine Stadt überfallen.«
    »Ein Vetter von mir ist bei Eplay. Was soll er essen?«
    »Vogelkotze, Lasy. Schneeflocken. Eichenblätter.
    Schiefer. Vielleicht kann er auch Würmer ausgraben.«
    »Das ist nicht komisch,

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