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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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lächelte. »Sieht so aus, als seien sie mit uns ganz gut zurechtgekommen. Sie und die anderen.
    Wirklich schade für euch. Keine Überfälle mehr. Keine verbrannten Dörfer, keine gebrochenen Versprechen und Waffenstillstände, keine ausgeraubten Bergleute und keine vergewaltigten Frauen.«
    »Du! Du redest über all das! Du beschreibst euch selbst«, zischte Borund.
    »Genug damit!« sagte Peydan. »Könntest du wohl fragen, ob ich mit dem reden kann, den sie Winnt nennen? Bitte?«
    »Winnt?«
    »Ein Sentani. Schon älter. Schlank. Der Vater des Mannes mit der Fahne.«
    »So. Warum?«
    »Ich möchte es. Ist es nicht allgemein der Brauch, gefangenen Kommandanten einige Rechte zuzuge-stehen?«
    »Ihr habt das nie getan. Ich werde sehen.«
    Der Peshtak verließ pfeifend das Vorzelt und sprach mit einem Sentani, der einen Blick auf die Gefangenen warf und dann wegging.
    In den Wäldern war es dunkel, als Arbin sich müde Enult näherte. Plötzlich, als er gerade an einer dicken Tanne vorbeiging, wurden ihm die Beine zusammengezogen und sein Körper nach oben gerissen. Er schrie auf, als er merkte, daß er in einer Schlingenfalle hing und mit dem Kopf nach unten hin-und her-schwang. Ein Schatten griff nach ihm und packte ihn bei den Haaren.
    »Was?« fragte eine Stimme. »Wer bist du?«
    Arbin sackte innerlich zusammen. »Arbin. Ich will nach Enult. Die Innanigani haben Turnat verbrannt.
    Ich will ...«
    »Das wissen wir. Wir kommen von dort. Was soll das?«
    »Laßt mich herunter! Langsam! Ich bin auch ohne das schon steif genug. Vorsichtig. Mein Bein.«
    Auf dem Boden angekommen erklärte Arbin den vier Schatten, die um ihn herumhockten, die Lage.
    Zum Schluß berichtete er von Garets Befürchtung, die Ostländer könnten versuchen, Enult einzunehmen.
    »Er würde sogar lieber die Stadt verbrennen, als ihnen die Vorräte auszuliefern.«
    »Unsere eigene Stadt verbrennen! Das tun vielleicht die Scheiß-Pelbar, aber wir nicht.«
    »Und wenn die anderen sie euch niederbrennen?
    Und sich nehmen, was sie wollen?«
    »Das werden wir verhindern, bis wir sterben. Und wir werden genug von ihnen mitnehmen.«
    »Garet sagt, wir können sie immer wieder mit Überfällen schikanieren und den Rest dem Winter überlassen.«
    »Solange er nicht vorher uns frißt. Nein. Wir wehren uns gegen die Dreckschweine. Wunde um Wunde. Pfeil um Pfeil. Drei für jeden von uns.«
    »Warte, Sistan. Ist dieser Scheiß-Garet das alles wert? Was ist mit ihm?«
    »Er ... ich weiß es nicht. Er hat großen ... ah ... Einblick. Er hat schon früher gekämpft. Seine Mutter ist ...«
    »Seine Mutter? Ein fischlutschendes, eingebildetes Pelbarweib?«
    »Sistan. Laß ihn! Hör zu, Arbin! Was will er? Was sollen wir tun?«
    »Zuerst einmal Enult warnen. Sie sollen selbst entscheiden. Er will, daß wir alle Anschläge auf die Innanigs verüben, sie zermürben und sie dann dem Winter überlassen, wenn sie beschließen, nach Hause zu ziehen.«
    Die Gruppe verstummte. Weit im Süden vernahmen sie ganz schwach das Krachen eines Gewehr-schusses, dann hörten sie, wie er ringsum von den Bergen zurückgeworfen wurde und verhallte.
    »Um sie wach zu halten«, sagte Arbin. »Ihr würdet nicht glauben, wie gut Garet schießt. Kahdi ist fast genauso gut.«
    »Sie sollten lieber aufpassen. Die Innanigs sind in der Scheiß-Dunkelheit auch nicht schlecht. Einige jedenfalls. Diese verfluchten Kundschafter.«
    »Sie passen schon auf. So. Wir schicken dich jetzt zurück. Mit Esul. Wir anderen gehen nach Enult.
    Bord muß inzwischen schon dort sein. Wir werden mit den Leuten reden. Entscheiden, was wir tun. Du glaubst, die Truppe von der Föderation schickt jemanden?«
    »Weiß nicht. Sie mußten gegen fast vierhundert Mann kämpfen. Und hatten selbst weniger.«
    »Aber sie hatten die Tiere und die Gewehre.«
    »Und die Kanone der Innanigani.«
    »Dieses Drecksstück.«
    »Die Innanigs töteten ungefähr zehn Shumai und ihre Pferde damit. Mit einem einzigen Schuß!«
    »Hm. Hätte nie gedacht, daß einmal Shumai für uns sterben würden. Das ist doch erstaunlich, oder?
    Na gut. Geh jetzt!«
    In der Dunkelheit bemerkte Peydan im flackernden Licht des Lagers der Heart-Fluß-Föderation einen Schatten, der leise aus der Finsternis in den Feuerschein trat. Es war Winnt, der ihn ansah und sich dann niederhockte. Seine rechte Hand war dick verbunden. Er hielt sie mit der anderen.
    »Du bist Winnt.«
    Der Sentani antwortete nicht.
    »Sieh bitte noch einmal nach Borund!«
    Winnt

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