Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
Innanigani wirklich so denken. Wir ...«
    »Du mußt dir darüber klar sein, daß ich dieses Gespräch in naher Zukunft dem Vertreter der Innanigani, Owayn, berichten werde.«
    »Das hatten wir angenommen.«
    »Und daß wir keinerlei Abkommen treffen werden, das nicht ihren Interessen entspricht.«
    »Ich verstehe. Wir hatten nie gehofft, daß ihr den Vertrag mit ihnen außer Kraft setzen würdet. Wir machen uns um die Einhaltung unseres Grenzab-kommens Sorgen. Es ist für das Wachstum des Handels zwischen uns notwendig. Und das wäre für beide Seiten gewinnbringend.«
    »Handel. Ja. Du hast davon gesprochen ...«
    »Tuch, Häute, Felle, Kohle, Talg, Holz und Bau-holz, Mais, Kräuter und Wissen. Außerdem etwas Kupfer, Keramik, Töpferwaren, behauene Steine aus dem Westen ... die müßten natürlich über das Meer kommen. Mit Hilfe der Atherer.«
    Der Gouverneur rieb sich die Augen. »Es wäre von äußerstem Interesse für uns, in Frieden Handel zu treiben«, sagte er. »Es freut mich, dich kennengelernt zu haben. Du mußt mir etwas Zeit lassen, um über diese Dinge nachzudenken. Könntest du vielleicht in drei Tagen wiederkommen? Am Vormittag?«
    »Gerne«, sagte Jestak mit einer leichten Vernei-gung. »Wir ersehnen den Frieden genauso wie ihr.
    Ganz offen gesagt, wenn die Innanigani wirklich in unser Territorium eindringen, dann sollte euch die Art eures Vertrages, der ja ein Verteidigungspakt ist, unserer Meinung nach nicht zum Eingreifen zwingen.
    Wir meinen, wenn ihnen das klar ist, ist auch die Chance für den Frieden größer. Sie haben der Grenze am Cwanto zugestimmt, genau wie wir auch. Wir möchten, daß ihr Beobachter an die Grenze entsendet, und sind bereit, sie bei unseren Patrouillen mitlaufen oder -reiten zu lassen, wenn ihr damit einverstanden seid. Ein Kampf ist wirklich sinnlos, wenn du be-denkst, daß wir einst ein Volk waren – und daß soviel Platz für uns alle vorhanden ist.«
    »Ein Volk? Ich habe schon gehört, daß du diese Theorie vertrittst.«
    »Es gibt vieles, was sie stützt. Eigentlich alles, was ich gesehen habe.«
    »Die Verschiedenheit der Kulturen spricht jedoch dagegen.«
    »Zum Teil sicher. Die gemeinsame Sprache scheint sie zu stützen, Gouverneur. Aber lassen wir das. Wir werden in drei Tagen wiederkommen, wie du es wünschst. Inzwischen werde ich sicher weiterhin mit Genuß die Krabben kosten, die es in euren Gewässern so reichlich gibt.«
    Der Gouverneur lächelte, neigte den Kopf und verließ mit schweren Schritten den Raum. Seine Adjutanten schoben die Türen zu und stellten sich davor.
    Die Coo erhoben sich wie auf ein Zeichen gleichzeitig und erschreckten damit die Baligani. Auch Jestak neigte erst vor Entats verschwindendem Rücken, dann vor den Wachen den Kopf, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging.
    Am zweiten Abend seiner Wartezeit auf die Antwort des Gouverneurs schlenderte Jestak in Begleitung von Xord und Unterführer Kensing am Hafen entlang. Es herrschte Ebbe, und obwohl der Wasserstand des Cwanto noch nicht so niedrig war wie im Sommer, verriet der breite Schlammstreifen am Hafenufer, daß das Wasser durch den langen Kanal ins Meer hinaus zurückgewichen war.
    »Es ist seit Jahrhunderten Brauch«, sagte Kensin, »daß jedes Schiff, das den Hafen verläßt, Steine nimmt und sie über die große Bucht im Süden der Stadt wirft. So haben wir den Hauptwasserstrom allmählich von den toten Gebieten im Süden durch den alten Kanal nach Osten abgelenkt. Jetzt müssen wir kaum noch ausbaggern. Nun erwachen die toten Gebiete im Süden offenbar wieder zum Leben. Sehr langsam. Aber die Leute fürchten sie ohnehin und meiden sie, bis auf die Krabbenfischer südlich des steinernen Damms.«
    Jestak hörte kaum zu. Irgend etwas störte ihn. Flö-
    tenmusik, die aus der Richtung eines Durcheinanders von am Ufer liegenden Hütten und Booten kam. Sie hörte sich so vertraut an.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Was? Die Musik?«
    »Wenn ich nicht genau wüßte ...«
    Kensing schaute ihn verständnislos an, gerade als die Flöte aussetzte und dann wieder zu spielen anfing, eine Pelbar-Hymne, die Jestak gehört hatte, so lange er lebte. Er sang mit und suchte sich die Worte zusammen.
    Ist auch der Fluß versiegt im Staube, Und sind die Pappeln alle tot.
    Das Wasser, das uns Stütze bot, Strömt weiter, ihm gilt unser Glaube.
    In diesen Strömen wurzelt er, In Avens nie versagender Kraft, wir ...
    Jestak hielt inne und lauschte wieder. »Das kann nur ein Mensch sein«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher