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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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verloren. Ich kümmere mich darum. Habt ihr eine Schmiede? Ich muß ein Eisen festmachen.«
    Major Zimon schaute ihn zweifelnd an. »Ja. In vier Glockenschlägen gibt es Essen. Ihr habt noch Zeit, euch zu waschen. Das Tier kannst du hinterher versorgen.«
    Jestak lächelte ihn an, dieser Typ Mensch war ihm sympathisch, aber er spürte auch dessen Unbehagen.
    »Danke, Major Zimon.« Er wandte sich den beiden Coo zu und sah überrascht, daß sie ein wenig schüchtern und verlegen waren. ›Das erleichtert mich. Je weniger Draufgängertum, desto besser.‹

ACHTZEHN
    Zwei Tage später saß Jestak im Empfangszimmer des Gouverneurs von Baligan. Die beiden jungen Coo hatten die für sie aufgestellten Stühle beiseitegescho-ben und hockten rechts und links neben ihm. Sie blieben völlig reglos, trotz der Fliegen, die über die nackte Haut ihrer Arme und Oberkörper krochen.
    Gelegentlich tauschten sie rhythmische Zungen-schnalzlaute. Jestak konnte sich nicht darüber klar-werden, ob es sich dabei um ein Spiel oder um eine raffinierte Verständigungsmethode handelte, aber die geheimnisvolle Originalität dieser Laute schien den Coo zuzusagen.
    Wie Jestak schon vermutet hatte, ließ man sie lange warten. Er hatte mehrmals seine Papiere durchgese-hen, die Parkettquadrate auf dem Fußboden gezählt und versucht, ein mathematisches Shumai-Solitär zu spielen, merkte aber, daß er sich nicht konzentrieren konnte.
    Plötzlich glitt eine Tür auf, und zwei Männer in grauen Uniformen mit engen Hosen traten steif herein und stellten sich zu beiden Seiten der Öffnung auf. Jestak erhob sich. Die beiden Coo regten sich nicht, schnalzten sich aber bedächtig zu.
    Ein beleibter Mann trat mit steifen Schritten ein. Er hatte einen kahlen, glänzenden Schädel, aber seine Glatze säumte ein grauer Haarkranz, der mit seinen schweren, wild wuchernden Augenbrauen einen vollständigen Ring um den Kopf zu bilden schien.
    Auch dieser Mann trug eine schlichte, graue Uniform, die großzügiger geschnitten war als die seiner Adjutanten. Ein einzelner schwarzer Paspelzopf krönte seine Schultern.
    »Gouverneur Entat«, verkündete einer der Adjutanten mit lauter Stimme.
    Der Gouverneur winkte wohlwollend mit der Hand und sagte mit sonderbar gedämpfter Stimme: »Du bist also ... Jestak ... der Pelbar? Und das sind deine ... Gefährten, die ... Coo. Ihr wollt mit mir sprechen? Ich versichere euch, es gibt nicht viel zu sagen.
    Unsere Verträge stehen fest. Unsere Loyalität ist un-verbrüchlich. Ich habe über euer Dokument nachgedacht. Ich sehe keinen Bedarf dafür. Da ihr jedoch von so weit hergekommen seid, bin ich bereit, ... hm ... mir anzuhören, was ihr zu sagen habt.«
    »Ich bin in der Tat Jestak«, sagte der Pelbar und trat vor, »und komme aus der fernen Stadt Nordwall am Heart, um mit dir zu sprechen. Und das sind Xarn und Xord, junge Diplomaten eurer Nachbarn, der Coo.
    Ich hatte ein wenig Gelegenheit, mich in Begleitung von Unterführer Kensing, der uns von Major Zimon zugewiesen wurde, in eurer Stadt umzusehen, und ich muß euch wegen ihrer Ordnung und ihres Unter-nehmungsgeistes wie auch wegen ihrer schönen Lage und wegen des Hafens meine Bewunderung ausspre-chen. Ich lebe, wie du vielleicht weißt, an einem gro-
    ßen Fluß, weit im Landesinneren, einem Fluß, der viel größer ist als der Cwanto, der jetzt unsere Grenze bildet und in euren Hafen mündet. Aber ich war schon vor vielen Jahren am Östlichen Ozean, sogar auf den Inseln im Osten, wo ich eine Zeitlang gelebt habe. Es ist schön, das große Salzwasser wiederzusehen. Ich möchte dir auch danken für die Unterkunft, die du uns zur Verfügung gestellt hast, und für die Versorgung meines Pferdes.«
    »Ein merkwürdiges Tier. Soviel ich gehört habe, ist schon die Hälfte der Kinder in der Stadt darauf geritten«, sagte Entat ein wenig schmunzelnd.
    »Einige davon. Es ist ein sanftes Tier, und sie wollten es offenbar gerne. Ich konnte nichts dabei finden.«
    »Tja, sie fanden es ... ah ... offenbar lustig.«
    »Aber zu dem Punkt, den du zu Anfang angesprochen hast, Gouverneur. Wir verstehen natürlich, daß ihr langjährige Bündnisse habt, die ihr nicht brechen wollt, und daß eine Bedrohung dieser Bündnisse bei euren Her ... ah ... bei euren Verbündeten, den Innanigani, nicht gut aufgenommen würde. Ich weiß, daß du mit dem Grenzproblem, das zwischen der Föderation und den Innanigani entstanden ist, wohl vertraut bist, und auch ...«
    »Aber du müßtest auch wissen,

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