Pellkartoffeln und Popcorn
und Beile sorgfältig unter Mänteln oder in Einkaufstaschen verborgen.
Die zu Brennholz verurteilten Kiefern waren etwa acht bis zehn Meter hoch, ziemlich verästelt und mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Herr Bennich übernahm das Kommando. »Wer kann denn mit einer Säge umgehen?« Maugi erklärte, er habe früher manchmal Laubsägearbeiten gemacht, aber das sei schon eine ganze Weile her.
»Also niemand!« stellte Herr Bennich ganz richtig fest. Keiner widersprach. »Man muß vor allen Dingen gleichmäßig sägen, nicht rucken, nicht drücken, nur ganz systematisch ziehen. Wir fangen am besten mit dem kleinsten Baum da drüben an. Herr Wirth, fassen Sie mal mit an.«
Onkel Paul griff sich die Bandsäge und legte los.
»Das ist die verkehrte Seite«, korrigierte Herr Bennich geduldig, »wenn wir hier einsägen, dann kippt der Baum genau in das Brombeergestrüpp, er soll aber in die Mulde fallen!« Aha.
Wir umringten die beiden Holzfäller und sahen interessiert zu, wie sich die Säge in den Baumstamm fraß. Manchmal quietschte sie ein bißchen, manchmal bäumte sie sich auf, manchmal blieb sie stecken. Aber sie sägte.
»Nun mal los, Herrschaften, oder sollen wir alles alleine machen?« Tante Else und Frau Brüning nahmen den nächsten Baum in Angriff, Opi und Frau Hülsner rückten dem dritten zu Leibe. Maugi suchte noch einen Partner, fand ihn in Omi, aber die beiden konnten sich beim Sägen nicht über die Richtung einigen und gaben auf.
Der erste Baum fiel. Genau in die Brombeeren.
»Alle Mann in Deckung!« Lothar hatte Spaziergänger auf der Rodelbahn erspäht. Es waren Kinder mit Schlitten.
»Die tun uns nichts. Weitermachen!«
»Am besten entgräten wir erst mal den einen Baum«, meinte Tante Else, als ihre Säge wieder steckengeblieben war. »Ich bin eben kein Holzfäller, aber ich will wenigstens versuchen, ob ich die Äste abhacken kann.«
Bis zum Mittagessen hatten wir alle vier Bäume gefällt und zwei davon in meterlange Stücke zersägt, tatkräftig unterstützt von einem Spaziergänger, den die kreischenden Sägen angelockt hatten. Nachdem ihm drei Meter Kiefernstamm zugesichert worden waren, beteiligte er sich eifrig an unserem Vernichtungswerk. Hin und wieder verschwand jemand aus der Brigade, um sich zu Hause aufzuwärmen und zu verköstigen, aber jeder kam prompt zurück, um weiterzuarbeiten.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit hatten wir’s geschafft. Alle Stämme waren zersägt und zum Abtransport bereit.
»Abholen können wir das Zeug aber erst nachher«, überlegte Onkel Paul, »jetzt ist noch zu viel Betrieb auf den Straßen.«
Nach dem Abendessen zogen wir wieder los, diesmal mit Schlitten, Seilen und alten Säcken. Unser zufälliger Komplize war schon da und quälte sich mit einem Stamm herum. »Das ist eine elende Schufterei«, knirschte er mit zusammengebissenen Zähnen, »ich glaube nicht, daß wir mehr als einen Stamm pro Schlitten wegkriegen.«
»Dann sind wir ja morgen früh noch nicht fertig«, protestierte Opi und wuchtete mit Onkel Pauls Hilfe das zweite Holzstück auf den Schlitten. Als sie das dritte draufpacken wollten, fielen die beiden anderen wieder runter.
»Verdammter Mist!« fluchte Maugi, dem das Schlittenseil gerissen war, »mir langt es allmählich. Außerdem habe ich ein Loch in der Sohle und schon klatschnasse Füße. Ich habe die Schnauze restlos voll!«
»Mein Sohn, befleißige dich einer gewählteren Ausdrucksweise«, klang es aus dem Hintergrund. »Im übrigen hast du völlig recht, mir reicht es ebenfalls!«
Man einigte sich darauf, es für heute bei jeweils einer Fuhre zu belassen und die restlichen Stämme morgen zu holen. Da waren sie dann allerdings weg!
»Wenn ich dem Kerl noch mal begegne, dann verarbeite ich ihn eigenhändig zu Brennholz!« prophezeite Onkel Paul und meinte unseren hilfsbereiten Handlanger, in dem wir mit einiger Berechtigung den Dieb vermuteten.
Der abschließende Teil unserer Holzaktion spielte sich im Keller ab. Da wurde gesägt und gehackt, Sägemehl rieselte, Späne flogen, und wer den Kellergang betrat, gab akustische Vorwarnung, damit er nicht doch mal ein Holzscheit an den Kopf bekam.
Im Laufe des Winters wiederholten sich diese Unternehmungen häufig. Allerdings zogen wir nicht mehr in hellen Scharen los, sondern nur noch zu zweit oder zu dritt. Die ausgesuchten Bäume wurden auch jedesmal kleiner, weil sie dann schneller durchzusägen waren. Einmal wurden Mami und Onkel Paul bei ihrem frevlerischen Tun
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