Pells Stern
sie alle nervös.
Ein Computersignal kam von der
Europe.
Eine Ruhezeit wurde gewährt, damit man sich ausruhen konnte. Signy lehnte sich zurück und entfernte den Komstöpsel aus ihrem Ohr, schnallte sich los und stand schließlich auf, woraufhin Graff den von ihr freigemachten Platz einnahm. Sie hatten nicht die Nachteile von manchen anderen. Die
Norway
war eines der Haupttagschiffe - ihr Hauptkommandostab nach dem Plan, dem sie jetzt folgten. Andere, wie die
Atlantik, Afrika
und
Libya,
waren Wechseltagschiffe, so dass Kampfzeiten nie auch nur annähernd vorhergesagt werden konnten, so dass es zu jeder Zeit Schiffe gab, deren Stammbesatzungen im Einsatz waren. Diesmal aber folgten alle dem Haupttag, eine Synchronisation, die sie noch nie durchgeführt hatten, und die Wechseltagkapitäne trugen die Hauptlast der Gleichzeitigkeit von Sprung und umgekehrten Zeitplänen.
»Übernehmen Sie!« befahl sie Graff und marschierte zwischen den Stationen einher, berührte da und dort eine Schulter, kehrte zu ihrer eigenen Nische im Korridor zurück..., und ging daran vorbei. Statt dessen suchte sie die Mannschaftsquartiere auf, blickte zu den Leuten der Wechseltagbesatzung hinein, die meisten von Drogen bewusstlos, um trotz des Sprungs ihren Schlaf zu bekommen. Ein paar, die eine Abneigung gegen diesen Vorgang hatten, waren wach und saßen im Aufenthaltsraum der Besatzung, sahen besser aus, als sie sich wahrscheinlich fühlten. »Die Lage ist stabil«, teilte sie ihnen mit. »Alle in Ordnung hier?«
Sie erklärten, dass es so war. Sie würden sich anschließend mit Drogen betäuben, sicher und friedlich. Signy überließ sie diesem Vorhaben, nahm den Lift hinab zur Außenschale und den Truppenquartieren, ging durch den Hauptkorridor hinter der Ausrüstungszone und besuchte nacheinander sämtliche Unterkünfte, wo sie Knäuel auf Knäuel von Männern und Frauen unterbrach, die dort saßen und Spekulationen über ihre Aussichten austauschten... schuldbewusste und überraschte Blicke, Soldaten, die bestürzt aufsprangen, als sie entdeckten, dass sie von
ihr
unter die Lupe genommen wurden, wild nach Kleidungsstücken griffen, das eine oder andere versteckten, was vielleicht ihre Missbilligung fand; das tat es zwar nicht, aber die Besatzung und die Truppen pflegten einige kuriose Dinge zurückzuhalten und mit sich zu führen. Auch hier schliefen manche den Drogenschlaf, lagen bewusstlos in ihren Kojen; bei den meisten war das jedoch nicht der Fall... unterhielten sich in so mancher Kabine mit Glücksspielen, während das Schiff sein eigenes Würfelspiel mit der Tiefe ausfocht, während Fleisch und Schiff sich aufzulösen schienen und das Spiel sich am anderen Ende eines langgedehnten Augenblicks fortsetzte.
»Es wird hier unten ein wenig gemütlicher werden«, sagte sie bei allen Gelegenheiten. »Wir sind auf der Schleife, und die Lage ist stabil. Entspannt euch, aber haltet euch bereit, innerhalb einer Minute einsatzfähig zu sein! Kein Grund zu glauben, dass es ein Problem gibt, aber wir gehen keine Risiken ein.«
Di Janz fing sie nach dem dritten dieser Besuche im Hauptkorridor ab, nickte höflich und begleitete sie von da an durch seine private Domäne, schien erfreut über ihre Anwesenheit in seinem Befehlsbereich zu sein. Soldaten nahmen Haltung an, als Di mit ihr vorbeikam; widmeten ihm ihre volle Aufmerksamkeit. Es war besser so, dachte sie, diese vorgebliche Inspektion durchzuziehen, einfach um die Leute wissen zu lassen, dass das Kommando sie nicht hier unten vergessen hatte. Das, was auf sie zukam, war die Art von Operation, die die Soldaten fürchteten, ein Kampf zwischen vielen Schiffen, der das Risiko des Getroffenwerdens erhöhte. Und die Truppen mussten ihn blind und nutzlos durchstehen, eingepfercht in der kleinen Sicherheit, die die inneren Bereiche des Schiffes ihnen boten.
Sie waren tapferer, wenn es dazu kam, in drohendes Feuer zu stürmen, wenn sie einen angehaltenen Kauffahrer enterten, wenn sie zu einem Bodenangriff landeten; und sie nahmen auch den üblichen Angriff leicht hin, wenn die
Norway
allein heranbrauste, zuschlug und wieder verschwand. Aber jetzt waren sie wirklich nervös... das konnte Signy den gemurmelten Kommentaren entnehmen, die durch den offenen Kom sickerten - der immer offen war, eine Tradition auf der
Norway,
damit alle wussten, was los war, bis hinab zum jüngsten Soldaten. Sie gehorchten, pflegten stets zu gehorchen, aber in dieser neuen Phase des Krieges wurde ihr Stolz verletzt,
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