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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gepresst. Andere fürchteten Beschlagnahmung von Vorräten, Waffen, Ausrüstung und Personal. Derartige Befürchtungen und Beschwerden waren Damons Angelegenheit; mit manchen redete er, wenn er in der Lage war, irgendeine Beruhigung anzubieten. Von der Rechtsabteilung wurde erwartet, solche Beschlagnahmungen durch gerichtliche Verfügungen, Erlasse und Dekrete zu verhindern.
    Dekrete - gegen Mazian. Die Kauffahrer wussten, welchen Wert das hatte. Sorgenvoll marschierte Damon auf und ab, trat schließlich an den Kom und schaltete einen anderen Kanal ein, stellte eine Verbindung zur Sicherheit her.
    »Dean«, grüßte er den diensttuenden Mann, »rufen Sie die Wechseltagschicht! Wenn wir sie nicht von Q abziehen können, so können wir doch auch die Frachterdocks nicht jeder leichten Invasion offenlassen. Stellen Sie einem solchen Versuch Männer in den Weg!
    Uniformieren Sie einen Teil des Aufsichtspersonals, wenn Sie nicht genug Leute haben!
    Allgemeine Mobilisierung; sichern Sie diese Docks und sorgen Sie auch dafür, dass die Downer von dort verschwinden!«
    »Wird das von Ihrem Amt autorisiert?«
    »Das wird es.« Ein Zögern am anderen Ende der Leitung;
    Papiere wurden erwartet, Gegenzeichnungen des Hauptamtes.
    Der Stationsleiter konnte das machen; aber das Amt des Stationsleiters hatte alle Hände voll mit dem Versuch zu tun, die Situation mit klarem Verstand zu bewältigen. Sein Vater saß am Kom und versuchte, die Flotte mit Argumenten fernzuhalten. »Besorgen Sie mir ein unterzeichnetes Papier, wenn Sie können«, sagte Dean Gihan. »Ich schaffe die Leute dorthin.«
    Damon zischte leise und schaltete ab, nahm sein Aufundab-Laufen wieder auf, blieb dann erneut hinter Elenes Sessel stehen und lehnte sich an dessen Rücken. Sie lehnte sich für einen Augenblick zurück, halb umgedreht, um seine Hand zu berühren. Ihr Gesicht war weiß gewesen, als er den Raum betreten hatte. Jetzt hatte sie Farbe und Fassung zurückgewonnen. Techniker blieben beschäftigt, übermittelten die genaueren Einzelheiten von Befehlen an die Dockmannschaften unten, Vorbereitungen dafür, dass die Stationszentrale Frachter verlegte, um der Flotte entgegenzukommen. Chaos herrschte - nicht nur lagen im Dock Frachter, sondern hundert Kauffahrern waren permanente Bahnen um Downbelow zugewiesen worden, eine schwebende Wolke von Frachtern, für die es sonst keinen Platz mehr gab. Neun Schiffe von gewaltiger Größe bewegten sich darauf zu, schickten andere Schiffe aus dem Dock heraus und in diese Wolke. Mazians Kom schoss ein ständiges Trommelfeuer von Fragen und Anweisungen auf Pell ab, lehnte bis jetzt ab, genau bekannt zu geben, was er eigentlich wollte oder wo er anzulegen beabsichtigte, wenn er das überhaupt vorhatte.
    Sind wir die nächsten?
Dieser Alptraum lastete auf ihnen. Evakuierung. Die Schwangerschaft war kein geeigneter Zustand, um sich Gedanken zu machen über ihre Fahrt auf einem Flüchtlingsschiff weiß Gott wohin, durch Sprünge hindurch... zu irgendeiner seit langem verlassenen Station der Hinteren Sterne; nach Sol, zur Erde... Er dachte an die
Hansford
... an Elene darin.
    An die, die beim Start noch zivilisierte Menschen gewesen waren.
    »Vielleicht haben wir gewonnen«, meinte ein Techniker. Damon blinzelte, erkannte das auch als Möglichkeit, wenn auch als keine wahrscheinliche - sie hatten schon immer im Herzen gewusst, dass das unmöglich war, dass die Union zu groß geworden war, dass die Flotte ihnen vielleicht Jahre verschaffen konnte, wie sie es bislang getan hatte, aber keinen Sieg, niemals. Die Träger wären nicht in dieser Zahl gekommen, nicht für irgendeinen anderen Grund als den Rückzug.
    Er überlegte ihre Chancen, wenn Pell eine Evakuierung ablehnte; überlegte, was jeden Konstantin in den Händen der Union erwartete. Das Militär würde ihm nie erlauben, zurückzubleiben. Er legte Elene die Hand auf die Schulter, während ihm das Herz bis zum Hals klopfte angesichts der Erkenntnis, dass sie vielleicht getrennt wurden, dass er sie und das Baby verlor. Im Falle einer Evakuierung würde er an Bord unter Arrest gestellt werden, genauso wie es auf anderen Stationen geschehen war, damit lebenswichtiges Personal nicht der Union in die Hände fiel, Leute, die auf jedes erreichbare Schiff gebracht worden waren. Sein Vater... seine Mutter... Pell war ihr Leben; war für seine Mutter das Leben selbst - und für Emilio und Miliko. Er fühlte sich krank im Herzen, ein Stationsbewohner, geboren aus Generationen von

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