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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ihre Entscheidung zugunsten der Union ausfallen muss! Dass die Erde Pell aufgegeben hat!«
    »Sie arbeiten für die Union. Gründlich.«
    »Ich möchte, dass meine Station überlebt, Mr. Ayres.
    Zehntausende von Menschen... könnten sterben. Sie wissen, was es bedeutet, wenn Mazian sie als Deckung benutzt? Er kann die Station nicht ewig halten, aber er kann sie zugrunde richten. Ayres saß nur da und starrte auf seine Hand, wusste, dass er in seiner gegenwärtigen Verfassung nicht ausreichend genau argumentieren konnte, wusste auch, dass das meiste von dem, was ihm während seines langen Aufenthaltes bei der Union gesagt worden war, Lüge war. »Vielleicht sollten wir zusammenarbeiten, Mr. Jacoby, wenn das ein Ende des Krieges ohne weiteres Blutvergießen verspricht.«
    Jacoby blinzelte, war vielleicht überrascht. »Wahrscheinlich«, meinte Ayres, »sind wir beide Realisten, Mr. Jacoby... ich schätze Sie so ein. Selbstbestimmung ist ein hübscher Begriff für die letztmögliche Entscheidung, nicht wahr? Ich verstehe Ihr Argument. Pell besitzt keine Verteidigungsmöglichkeiten. Die Neutralität der Station bedeutet dass Sie es mit dem Sieger halten.«
    »Sie haben es erfasst, Mr. Ayres.«
    »Das glaube ich auch«, meinte er. »Ordnung im DRAUSSEN begünstigt den Handel, und das entspricht den Interessen der Kompanie. Es war unvermeidlich, dass sich hier draußen eine unabhängige Macht entwickelt hat. Sie ist nur schneller entstanden, als die Erde begreifen konnte. Sie wäre schon lange anerkannt, gäbe es nicht die Blindheit von Ideologien. Hellere Zeiten sind möglich, Mr. Jacoby. Mögen wir sie erleben.«
    Das war eine Lüge, wie er sie noch nie so ernst geäußert hatte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, während Übelkeit aufgrund der Auswirkungen von Sprung und nackter Angst ihn bedrängte.
    »Mr. Ayres.«
    Er blickte zur Tür. Es war Azov. In Schwarz und Silber glänzend kam der Unionsoffizier herein.
    »Wir werden überwacht«, stellte Ayres bitter fest.
    »Ich mache mir keine Illusionen bezüglich Ihrer Zuneigung, Mr. Ayres. Nur über Ihr Urteilsvermögen.«
    »Ich werde die Aufnahme für Sie machen.«
    Azov schüttelte den Kopf. »Wir kommen angekündigt«, sagte er, »aber mit einer anderen Warnung. Es besteht keine Hoffnung, dass alle Schiffe Mazians im Dock liegen. Wir haben Sie zuallererst wegen der Mazianer mitgebracht; zum zweiten aber auch, weil es bei der Übernahme von Pells Station nützlich sein wird, eine Stimme der früheren Autorität dabeizuhaben.«
    Er nickte ermattet. »Wenn es Leben rettet, Sir.«
    Azov starrte ihn einfach nur an und runzelte schließlich die Stirn. »Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Gleichgewicht wieder zu finden, meine Herren! Und darüber nachzudenken, was Sie zum Nutzen Pells tun könnten.«
    Als Azov ging, blickte Ayres wieder zu Jacoby und stellte fest, dass auch dieser Angst haben könnte. »Zweifel?« erkundigte er sich bitter.
    »Ich habe Verwandte auf der Station«, sagte Jacoby.

BUCH VIER
     
    1.1. Pell 10.10.52; 11:00 Uhr
     
    Die Station war jetzt ruhiger. Man stellte wieder Fragen an die Rechtsabteilung, und das war ein gutes Zeichen dafür, dass die Spannung auf der Station im Nachlassen begriffen war.
    Der Eingabeordner war voller Fragen bezüglich militärischer Aktionen, Prozessdrohungen, entrüsteter Proteste von stationsansässigen Kaufleuten, die fanden, dass ihnen Schadensersatzzahlungen für das anhaltende Ausgehverbot auf den Docks zustanden. Es gab Proteste vom Kauffahrerschiff
Finity‘s End
betreffs eines verschwundenen Jugendlichen - Gegenstand großer Aufregung aufgrund der Annahme, er könnte in den Dienst einer militärischen Besatzung gepresst worden sein. Wahrscheinlich hielt sich der Jugendliche jedoch zusammen mit einem Sexpartner von einem anderen Schiff in irgendeinem Hotel der Station auf. Der Computer war mit einer stillen Suche beschäftigt, wobei er die Kartenbenutzung verfolgte, keine leichte Sache, denn Kauffahrerpässe wurden nicht so häufig benutzt wie Stationsbewohnerkarten.
    Damon hegte die Hoffnung, den Burschen in Sicherheit vorzufinden, weigerte sich, Alarm zu geben, solange Suchberichte eintrafen. Er hatte zuviel solcher Fälle über seinen Schreibtisch gehen sehen, bei denen man letztlich nur einen jungen Kauffahrer entdeckte, der einen Streit mit seiner Familie oder einfach zuviel getrunken hatte, um den Videodurchsagen zuzuhören. Die ganze Sache war auf diesem Niveau mehr eine Aufgabe für die Sicherheit, aber die

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