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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Sicherheit hatte alle Hände voll zu tun, und ihre Männer und Frauen standen Wache mit müden Augen und in reizbarer Stimmung. Die RA konnten zumindest Computerknöpfe drücken und einen Teil der Büroarbeiten übernehmen. Wieder ein Mord in Q. Es war deprimierend, und man konnte absolut nichts dagegen tun, nur die Tatsache zur Kenntnis nehmen.
    Da gab es einen Bericht über einen Wachtposten, der verdächtigt wurde, eine Kiste mit Downerwein nach Q geschmuggelt zu haben. Ein Offizier hatte den Entschluss gefasst, dass das Problem nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte, denn wahrscheinlich war überall da draußen ein kleiner Schmuggel unter den Kauffahrern zugange. An dem Mann sollte ein Exempel statuiert werden.
    Damon hatte an diesem Nachmittag drei verschobene Anhörungen. Wahrscheinlich würden sie erneut verschoben werden, denn der Rat trat zusammen, und das Justizministerium war dabei beteiligt. Er beschloss, dem Verteidiger in diesem Punkt zuzustimmen, und gab die entsprechende Nachricht durch, reservierte den Nachmittag statt dessen für die Erledigung weiterer Anfragen, mit denen die unteren Stellen des Amtes nicht fertig wurden.
    Und nachdem er das erledigt hatte, schwang er den Sessel herum und betrachtete Josh, der pflichtgemäß am Ersatzanschluss ein Buch las und dabei versuchte, nicht so gelangweilt zu erscheinen, wie eigentlich erwartet werden musste. »Heh!« sagte Damon. Josh sah ihn an.
    »Mittagessen? Wir könnten uns ein ausgiebiges gönnen und es dann in der Turnhalle abarbeiten.
    »Können wir dorthin?«
    »Sie ist offen.«
    Josh stellte das Gerät ab.
    Damon stand auf, ließ alles liegen, ging zu seiner Jacke hinüber und hob sie hoch, tastete nach den Karten und Papieren, um absolut sicher zu sein. Mazians Soldaten standen hier und dort Wache und waren so unzugänglich wie eh und je.
    Josh zog ebenfalls seine Jacke an... sie hatten beide etwa dieselbe Größe, und sie war geborgt. Das Ausleihen akzeptierte Josh, wenn nicht das Schenken; vergrößerte so seine kleine Garderobe, was ihn in die Lage versetzte, in den Büros ein- und auszugehen, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Damon drückte auf den Türschalter und instruierte das Büro draußen, Anrufer auf zwei Stunden zu vertrösten.
    »Um eins zurück«, bestätigte die Sekretärin und wandte sich ab, um einen Anruf entgegenzunehmen. Damon winkte Josh durch das Zimmer und hinaus in den Korridor.
    »Eine halbe Stunde in der Turnhalle, dann ein Sandwich an der Promenade«, sagte Damon.
    »Ich habe Hunger.«
    »Fein«, meinte Josh. Er sah sich nervös um. Auch Damon tat es, fühlte sich unbehaglich. In den Korridoren gab es selbst jetzt nur sehr wenig Verkehr. Die Leute trauten der Situation einfach nicht. In der Ferne konnte er einige Soldaten erkennen.
    »Die Soldaten sollten bis zum Wochenende alle abgezogen worden sein«, erzählte er Josh.
    »Unsere eigene Sicherheit ist in Weiß dabei, wieder ganz zu übernehmen; in zwei Tagen vielleicht auch Grün. Hab Geduld! Wir arbeiten daran.«
    »Sie werden auch dann noch machen, was sie wollen«, meinte Josh düster.
    »Huh. Hat Mallory schließlich?«
    Ein Schatten legte sich auf Joshs Gesicht. »Ich weiß es nicht.
    Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich es immer noch nicht.«
    »Glaub mir!« Sie kamen allein beim Lift an. Eine Soldatin stand an der Ecke zu einem anderen Korridor, eine Tatsache im Augenwinkel und nicht bemerkenswert. Er schaltete den Kode für den Stationskern. »Heute morgen sind ein paar gute Nachrichten gekommen. Mein Bruder hat angerufen und gesagt, dass sich die Lage da unten beruhigt.«
    »Das freut mich«, murmelte Josh.
    Die Soldatin bewegte sich auf einmal. Kam auf sie zu. Damon sah hin. Weitere Soldaten setzten sich weiter unten im Gang in Bewegung, alle fast rennend. »Weg da!« fauchte die erste, als sie sie erreichte, und sie streckte selbst die Hand nach der Schalttafel aus. »Wir haben einen Ruf erhalten.«
    »Ich kann Ihnen eine Priorität verschaffen«, sagte Damon, um sie loszuwerden. Die plötzliche Bewegung kündete von Schwierigkeiten; er stellte sich vor, wie sie auf anderen Ebenen Stationsbewohner herumscheuchten.
    »Tun Sie es!«
    Er zog die Karte aus der Tasche, steckte sie in den Schlitz und kodierte seine Priorität; die Lampen wurden rot. Der Rest der Soldaten traf im selben Moment ein wie der Wagen, und gepanzerte Schultern stießen Damon und Josh zur Seite, als sich die Soldaten hineindrängten und sie dort zurückließen.

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