Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Die Flotte hatte die gesamte Zone in der Tasche... Mazians Schiffe über den gesamten vielschichtigen Hab verstreut, der vom Kauffahrerorbit um Pell gebildet wurde.
    »Weg da!« vertrieb er einen Techniker von dem Pult, setzte Coledy an dessen Stelle und schaltete eigenhändig zur Kom-Zentrale durch. Bran Hales Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf. »Ich habe da einen Ruf für dich, den du hinaussenden sollst«, berichtete er Hale. »Er geht über allgemeinen Override.«
    »Klar«, meinte Hale.
    »Mr. Lukas!« rief jemand und unterbrach damit das in der Zentrale herrschende Schweigen.
    Er sah sich um. Die Scannerbildschirme blinkten einander überlagernd Alarm.
    »Wo ist es?« rief er. Der Scanner zeigte nichts Eindeutiges. Ein gelber Staubschleier warnte vor etwas, das eindrang, und zwar schnell. Der Computer ließ die Alarmsirenen heulen. Es gab leise Aufschreie und Flüche, als die Techniker an die Pulte griffen.
    »Mr. Lukas!«
schrie jemand, ein wilder Appell.
     
    2.4. »Finity‘s End«
    »Scanner«, erscholl der Alarmruf. Elene sah das Flackern und warf einen wilden Blick auf Neihart.
    »Ablegen!« sagte Neihart, mied ihren Blick. »Los!«
    Das Wort raste von Schiff zu Schiff. Elene stemmte sich gegen den Ruck des Ablegens... zu spät, um wieder auf das Dock zu rennen, viel zu spät. Die Verbindungsschläuche waren schon längst abgenabelt, das Schiff hatte nur noch an den Greifern gehangen.
    Ein zweiter Ruck. Sie waren frei und lösten sich von der Station, und die ganze Reihe der noch im Dock befindlichen Kauffahrer folgte ihrem Beispiel, entgegen dem Uhrzeigersinn um den Rand der Station herum. Wenn irgendein Fehler bei den Innenverschlüssen einen durchtrennten Verbindungsschlauch bedeutete, dann konnten ganze Docksektoren eine Dekompression erleiden. Elene saß reglos da und spürte die vertrauten Empfindungen, die sie nie mehr zu spüren geglaubt hatte, frei und gelöst wie das Schiff. nach außen gewandt, weg von dem, was sie bedroht hatte. Und doch hatte sie ein Gefühl, als sei ihr ein Teil ihrer selbst genommen worden.
    Ein zweiter Eindringling kam vorbei... kam aus dem Zenit und störte den Scanner, löste Alarm aus... war wieder verschwunden, hatte seinen Weg zur Flotte fortgesetzt. Die Kauffahrer waren lebendig und schwebten mit ihrer hilflos langsamen Geschwindigkeit ins Freie, flogen auf einem übereinstimmenden Kurs hinaus, ein allgemeines Davonschweben derer, die im Dock gelegen hatten. Elene kreuzte die Arme auf ihrem Bauch und betrachtete die Bildschirme vor sich in der Kommandozentrale der
Finity‘s End,
dachte an Damon und überhaupt alles, was zurückblieb.
    Vielleicht war er tot; sie sagten, dass Angelo tot war;
    vielleicht auch Alicia; vielleicht Damon... vielleicht... sie zwang sich dazu, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen, ihn in einer vernünftigen Geistesverfassung zu akzeptieren, wenn er schon akzeptiert werden musste, wenn dafür Rache zu üben war. Sie atmete tief, dachte an die
Estelle,
an ihre ganze Verwandtschaft. Also war sie ein zweitesmal verschont geblieben. Ein Talent in der Umgehung von Katastrophen. Sie trug ein Leben in sich, das gleichzeitig Quen und Konstantin war, Namen, die etwas bedeuteten im DRAUSSEN; Namen, die die Union in der Zukunft als unbequem für sich entdecken würde, an die zu erinnern Elene ihr den Grund liefern würde.
    »Bringen Sie uns weg von hier!« sagte sie in kaltem Zorn zu Neihart, und als er sie anschaute und überrascht zu sein schien über diesen Meinungswechsel: »Bringen Sie uns fort! Gehen Sie in den Sprung! Geben Sie die Nachricht weiter! Matteos Punkt. Strahlen Sie es systemweit aus! Wir verschwinden, mitten durch die Flotte hindurch!«
    Sie war eine Quen und eine Konstantin, und Neihart tat wie geheißen. Die
Finity‘s End
schoss über die Station hinweg und setzte ihren Weg nach draußen fort, sendete die Anweisung an alle Kauffahrer überall im System. Mazian, die Union, Pell... keiner von ihnen konnte es verhindern.
    Die Instrumente verschwammen vor Elenes Augen und wurden nach einem Blinzeln wieder deutlich. »Nach Matteo«, sagte sie zu Neihart, »springen wir wieder. Es gibt noch weitere von uns... in der Tiefe. Leute, die schon genug hatten, die nicht nach Pell kommen wollten.
    Wir werden sie finden.«
    »Es gibt dort keine Hoffnung für Sie selbst, Quen.«
    »Ja«, stimmte sie zu und schüttelte den Kopf. »Keine von meinen Leuten. Sie sind nicht mehr. Aber ich kenne die Koordinaten. Wir alle kennen sie. Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher