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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Verfolgung dort hineingehen.«
    Miliko erreichte ihn. Er spürte ihre Hand auf seinem Arm und legte die Arme um sie, drückte sie an sich. Eine leichte Benommenheit blieb in ihm; das war wohl das Recht eines Mannes, dessen Welt endete. Die Leute auf der Station waren entweder Gefangene oder tot. Er dachte mittlerweile auch an diese Möglichkeit, zwang sich zu einer Auseinandersetzung damit. Er verspürte Übelkeit im Magen und zitterte in einem Zorn, den er auf diese taube Stelle beschränkte, abseits von seinem Denkprozess. Er wollte nach jemandem schlagen - und hatte niemanden bei der Hand.
    Der Kom wurde verladen. Ernst überwachte die Verladung des Gerätes auf die Pritsche, und zwischen dem Notstromaggregat und dem tragbaren Generator hatten sie jetzt dieses für Informationen - wenn irgendwelche kamen.
    Zuletzt kamen dann die Leute, die gefahren werden sollten, und es blieb noch Platz für Bettrollen und Säcke, ein schützendes Nest. Die Menschen liefen und keuchten, aber die Panik schien nachgelassen zu haben. Noch zwei Stunden waren es bis zur Morgendämmerung. Die Lichter in den Kuppeln verbreiteten immer noch ihren gelben Schein, den sie aus gespeicherter Energie bezogen. Aber ein Geräusch fehlte in all dem Krach der Raupenschleppermotoren. Die Kompressoren schwiegen. Ihr Pulsschlag war nicht mehr.
    »Abfahren!« rief er, als es wieder ein wenig nach Ordnung aussah, und die Fahrzeuge wurden gestartet und begannen knirschend ihren Weg die Straße entlang.
    Und dahinter bildete sich die Marschkolonne, ergoss sich auf die Straße, wo diese parallel entlang des Flusses verlief. Sie kamen an der Mühle vorbei und betraten den Wald, wo die Hügel und Bäume der nächtlichen Landschaft rechter Hand aufschlossen. Der ganze Vorgang wirkte irgendwie unwirklich, das Schimmern der Lkw-Scheinwerfer auf dem Schilf und den Grasspitzen, den Hügelflanken und Baumstämmen, dann die Silhouetten dahintrottender Menschen, der seltsame Gleichklang der zischenden und schnalzenden Atemmasken inmitten des Knirschens der Maschinen. Und am seltsamsten war, dass es keine Beschwerden gab, keine Einwände, als habe der Wahnsinn übereinstimmend von allen Besitz ergriffen. Sie alle hatten schon einen Vorgeschmack auf Mazians Regierungsgewalt gehabt.
    Das Gras erstreckte sich neben der Straße, eine Schlangenlinie durch hüfthohes Schilf. An der hügelwärtigen Straßenseite flüsterten Blätter an den Büschen. Miliko deutete auf eine derartige Bewegung, und auch andere hatten sie gesehen, deuteten dorthin und murmelten begreifend.
    Emilios Herz hob sich. Er nahm Milikos Hand und drückte sie, ließ sie dann stehen und schritt hinaus in das Schilf und unter die Bäume, während die Lastwagen und die Kolonne ihren Weg geduldig fortsetzten. »Hisa!« rief er laut. »Hisa, hier ist Emilio Konstantin! Seht ihr uns?«
    Sie kamen, eine Handvoll, die scheu ins Lampenlicht vortrat. Einer streckte die Hände nach ihm aus, und er tat desgleichen.
    Der Downer kam zu ihm und umarmte ihn fest. »Liebe dich«, sagte der junge Mann. »Du gehen wandern, Konstantin-Mann?«
    »Bounder? Bist du Bounder?«
    »Ich Bounder, Konstantin-Mann.« Das schattige Gesicht sah zu ihm auf, matt beleuchtet von den jetzt stehen gebliebenen Lastwagen, und zeigte ein scharfzähniges Grinsen. »Ich laufen laufen laufen, kommen zurück wieder beobachten dich. Wir alle Augen für dich, machen dich sicher.«
    »Liebe dich, Bounder, liebe dich.«
    Der Hisa hüpfte vergnügt, ja, tanzte beinahe. »Du gehen wandern?«
    »Wir laufen weg. Es gibt Schwierigkeiten im Ganzoben, Bounder, Menschenmit-Gewehren.
    Vielleicht kommen sie nach Downbelow. Wir laufen fort wie die Hisa, alte, junge, manche von uns nicht stark, Bounder. Wir suchen einen sicheren Platz.«
    Bounder wandte sich zu seinen Gefährten um und rief ihnen etwas zu, das die Tonleitern hinauf- und hinablief und von den anderen weiter nach hinten zwischen die Bäume und hinauf zu deren Ästen geschnattert wurde. Und Bounders fremdartige, starke Hand schloss sich um die Emilios, als der Hisa ihn zurück zur Straße führte, wo die ganze Kolonne stehen geblieben war und die Hintersten sich herbeidrängten, um zu sehen, was los war.
    »Mr. Konstantin!« rief ein Stabsangehöriger vom Beifahrersitz eines Lastwagens, Nervosität in der Stimme. »Alles klar, wenn sie mitkommen?«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte er. Und zu den anderen:
    »Seid froh, dass sie da sind! Die Hisa sind zurück. Die Downer wissen, wer auf Downbelow

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