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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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aber nicht alles, was uns bekannt ist, und das frisst an ihren Nerven. Sie verschaffen sich Vergnügungen, wo sie nur können. Sie erkennen eine keineswegs optimale Lage auf der Station: Knappheiten, einen wuchernden Schwarzen Markt - vor allem aber die Feindseligkeit der Zivilisten. Sie sind nicht über die Maßnahmen auf dem laufenden, die wir ergreifen, um die Lage zu verbessern. Und selbst wenn sie es wären, gibt es da immer noch die Unionsflotte, die draußen auf den richtigen Zeitpunkt für ihren Angriff wartet. Wir wissen von einem Unionsaufklärer da draußen, gegen den wir nichts unternehmen können. Auf dieser Station besteht nicht einmal mehr die Normalität des Docksverkehrs. Wir gehen einander mittlerweile an die Kehle - und ist es nicht genau das, worauf die Union hofft, dass wir allein dadurch, hier ohne Fluchtmöglichkeit festgehalten zu sein, verrotten werden? Sie wollen uns nicht im offenen Kampf gegenüberstehen. Das wäre teuer, selbst wenn sie uns vertreiben können. Und sie wollen auch nicht das Risiko eingehen, dass wir zerstreut werden und uns wieder Guerilla-Operationen zuwenden - denn es gibt ja noch Cyteen, nicht wahr, ihr Kommandozentrum, nur zu verwundbar, wenn jemand von uns sich entschließt, es auf eigene Faust anzugreifen. Sie wissen, was sie sich einhandeln, wenn wir von hier entwischen. Also bleiben sie einfach hocken und lassen uns im Ungewissen. Sie hoffen darauf, dass wir in falscher Hoffnung hier bleiben, und bieten uns gerade genug Ruhe, dass es sich für uns auszahlt, nicht zu verschwinden. Sie pokern; wahrscheinlich ziehen sie Streitkräfte zusammen, da sie jetzt ja wissen, wo wir uns befinden. Und sie haben recht... wir brauchen die Ruhe und den Stützpunkt. Für die Soldaten ist es das Schlimmste, aber was sonst sollten wir machen? Wir haben ein Problem. Und ich schlage vor, dass wir unseren in die Irre gehenden Soldaten einen Geschmack von Schwierigkeiten vermitteln, um sie aufzurütteln und davon zu überzeugen, dass noch mit Aktionen zu rechnen ist. Wir werden einigen Gütern nachspüren, die auf Pell knapp sind. Die Kurzstreckentransporter, die uns so sorgfältig aus dem Weg gehen, können weder schnell noch weit fliegen. Und die Minen verfügen noch über andere Dinge, die Güter, von denen sie leben. Wir werden einen zweiten Träger hinaus auf Patrouille schicken.«
    »Nach dem, was mit der
North Pole
geschehen ist...« brummte Kreshov.
    »Mit angemessener Vorsicht. Wir halten alle an der Station liegenden Träger in Bereitschaft und entfernen uns nicht zu weit aus der Deckung. Es existiert ein Kurs, auf dem man einen Träger dicht an die Minen heranführen kann und doch nicht zu weit aus der Deckung hinauszuführen braucht. Kreshov, bei Ihrem bewundernswerten Sinn für Vorsicht soll das Ihre Aufgabe sein. Besorgen Sie die Güter, die wir brauchen, und lehren Sie ein paar Lektionen, wenn es nötig ist! Ein bisschen aggressives Vorgehen von unserer Seite wird die Truppen zufrieden stellen und die Moral stärken.«
    Signy biss sich auf die Lippe und kaute darauf, beugte sich dann vor. »Ich melde mich freiwillig dafür. Soll Kreshov ruhig abwarten.«
    »Nein«, erwiderte Mazian und hob rasch besänftigend die Hand. »Nicht mit irgendeiner Herabsetzung, ganz und gar nicht. Ihre Arbeit hier ist von vitaler Bedeutung und wird von Ihnen ausgezeichnet erledigt. Die
Atlantic
wird die Patrouille durchführen. Ein paar Frachter zurück in die Reihe treiben und den Stationsverkehr wiederherstellen. Schießen Sie einen ab, wenn Sie müssen, Mika. Sie verstehen das. Und bezahlen Sie den Schaden mit Interimsscheinen der Kompanie.«
    Allgemeines Gelächter war die Reaktion. Signy blieb verdrießlich. »Kapitän Mallory«, sagte Mazian, »Sie scheinen unzufrieden zu sein.«
    »Schießereien bedrücken mich«, meinte sie zynisch. »Piraterie ebenso.«
    »Wieder eine politische Debatte?«
    »Vor Ergreifung von Maßnahmen dieser Art in größerem Maßstab würde ich gerne einen Versuch erleben, die Kurzstreckentransporter zu rekrutieren, nicht sie abzuschießen. Sie haben mit uns gegen die Union gestanden.«
    »Weil sie ihr nicht ausweichen konnten. Da besteht ein riesiger Unterschied, Mallory.«
    »Wir sollten nicht vergessen... welche von ihnen mit uns draußen gewesen sind. Und denen sollten wir uns auf eine andere Art und Weise nähern.«
    Mazian war nicht in Stimmung, auf ihre Gründe zu hören, heute nicht. Seine Wangen waren stark gerötet, und die Augen dunkel. »Erlauben Sie

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