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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Blauzahns Warnung.
Kalt ihre Augen.
    Wirklich kalt.
    Und in der Zwischenzeit hatten sie noch den Markt und Ngos Kneipe.
    Er ging entlang Grün Neun auf die Kneipe zu, nicht durch die Tunnels, die zum Korridor führten, auf den Ngos Hintertür hinausging, denn sie dienten für Notfälle, und Ngo mochte es nicht, wenn jemand diesen Weg ohne Grund benutzte... wollte nicht, dass jemand im Gästeraum gesehen wurde, der nicht durch den Haupteingang gekommen war, wollte auch nicht, dass im Computer ein Eintrittsalarm losging. Ngos Kneipe war ein Ort, wo der Markt blühte, und als solcher versuchte er, sauberer zu sein als die meisten anderen, eine von fast zwanzig Kneipen und Unterhaltungskonzessionen entlang Dock Grün und dem Neuner-Zugang, die einmal durch den Händlerverkehr geblüht hatten... eine Reihe von Übernachtungsheimen, Videotheatern, Salons, Restaurants und einer ungewöhnlichen Kapelle, die die Reihe komplettierte. Die meisten Kneipen waren offen; die Theater und die Kapelle und manche der Übernachtungsheime waren ausgebrannte Hülsen, aber die Kneipen dienten - die meisten genau wie die von Ngo - gleichzeitig auch als Restaurants, die Kanäle, durch die die Station immer noch die Bevölkerung speiste, und Schwarzmarktnahrung vergrößerte das Angebot dessen, was die Station zu liefern bereit war.
    Josh warf vorsichtige Blicke hierhin und dorthin, als er sich der stets weit offenen Vordertür von Ngos Kneipe näherte, kein offensichtliches Umschauen, sondern ein Rhythmus des Gehens und Blickens, wie es ein Mann sehr wohl tun mochte, der sich einfach nur zu entschließen versuchte, welche Kneipe er aufsuchte.
    Ein Gesicht hielt seinen Blick fest, abrupt und herzanhaltend. Er hielt einen halben Herzschlag lang inne und blickte zu Mascaris Bar hinüber, über den Korridor hinweg zum Ausgang von Neun auf die Docks. Ein hochgewachsener Mann, der dort gestanden hatte, bewegte sich auf einmal und huschte in die Bar hinein.
    Dunkelheit legte sich über Joshs Blickfeld, das Aufblitzen einer Erinnerung, so lebhaft, dass er taumelte und sein ganzes Verhaltensmuster vergaß. Er war verwundbar in diesem Augenblick, in Panik... drehte sich blind zu Ngos Eingangstür um und ging hinein, in das matte Licht und die hämmernde Musik, den Geruch des Alkohols und der Speisen und der ungewaschenen Kundschaft.
    Der alte Mann bediente selbst an der Bar. Josh trat an die Theke und lehnte sich daran, bat um eine Flasche. Ngo gab ihm eine, ohne nach seiner Karte zu fragen. Das kam alles später im Hinterzimmer. Aber Joshs Hand zitterte, als er die Flasche packte, und Ngos rasche Hand umklammerte sein Handgelenk. »Ärger?«
    »Beinahe«, log er... und vielleicht war es gar keine Lüge. »Ich konnte mich losreißen.
    Schwierigkeiten mit einer Bande. Machen Sie sich keine Sorgen. Niemand hat mich verfolgt.
    Nichts Offizielles.«
    »Es wäre gut, wenn Sie dessen sicher sind.«
    »Kein Problem. Die Nerven; es sind nur die Nerven.« Er umklammerte die Flasche und ging nach hinten, blieb einen Moment lang an die Hintertür gelehnt stehen, die zur Küche führte, und wartete, um sicherzugehen, dass sein Weggang nicht beobachtet wurde.
    Einer der Mazianer vielleicht. Sein Herz jagte noch durch diese Begegnung. Jemand, der Ngo überwachte. Nein. Das bildete er sich ein. Die Mazianer hatten es nicht nötig, so zurückhaltend vorzugehen. Er öffnete die Flasche und trank daraus - Downerwein, ein billiges Beruhigungsmittel. Er nahm noch einen tiefen Schluck und fühlte sich dann schon besser. Er machte die Erfahrung solch blitzartiger Einblicke nicht oft, aber sie waren stets übel. Alles mögliche konnte sie auslösen, normalerweise irgendeine kleine dumme Sache, ein Duft, ein Klang, ein für einen Augenblick falscher Blickwinkel beim Betrachten von etwas Vertrautem oder einer gewöhnlichen Person... Dass es in der Öffentlichkeit passiert war, beunruhigte ihn am meisten. Er hätte Aufmerksamkeit erregen können, hatte es möglicherweise sogar. Er beschloss, heute nicht mehr hinauszugehen, war sich bezüglich des nächsten Tages nicht sicher. Er nahm einen dritten Schluck und ließ noch einmal den Blick über die Gäste an dem Dutzend Tischen schweifen, schlüpfte dann in die Küche, wo Ngos Frau und Sohn die Bestellungen kochten. Er warf ihnen einen beiläufigen Blick zu, der dumpf starrend erwidert wurde, und ging weiter zum Vorratsraum.
    Er stieß die Tür mit der Hand auf. »Damon«, sagte er, und der Vorhang an der Rückseite der

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