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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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unterschiedliche Meinungen darüber, wie die Flotte als ein Ganzes geordnet ist. Loyalität gegenüber dem Schiff - gegenüber bestimmten Kapitänen - wird an manchen Stellen ermutigt, aus Gründen, die mir auszumalen ich ablehne, vielleicht
durch
bestimmte Kapitäne.«
    Signy holte tief Luft und rammte die Hände nach unten, stieß sich fast aus ihrem Sessel heraus, bevor kühle Vernunft sich behauptete. Kalte Vernunft. Edger und Mazian hatten einander immer nahegestanden... standen einander nahe, vermutete sie schon seit langem, auf eine Art und Weise, in die sie nicht einzudringen vermochte. Sie beruhigte ihren Atem und lehnte sich zurück, betrachtete ausschließlich Mazian. Es war Krieg; die Wege von Mazians und Edgers Ambitionen waren Stromschnellen von solcher Enge, wie sie die
Norway
nie durchfahren hatte. »Irgend etwas stimmt ganz und gar nicht«, meinte sie, »wenn wir so weit kommen, dass wir aufeinander schießen. Mit Ihrer Erlaubnis... wir sind die Ältesten in der Flotte, diejenigen, die am längsten überlebt haben. Und ich sage Ihnen offen, dass ich weiß, was vorgeht, und ich habe bei Ihrer Scharade mitgemacht, die Organisation dieser Station weitergeführt, die überhaupt keine Bedeutung mehr haben wird, sobald sich die Flotte in Marsch setzt. Ich habe die Unternehmungen durchgeführt, die dem Betrieb dieser Station dienen, und ich habe meine Arbeit gut gemacht. Ich habe meinen Soldaten und meiner Besatzung kein Wort von dem mitgeteilt, was ich weiß. Und langsam begreife ich den Sinn hinter den Dingen, vermute ich... dass den Soldaten erlaubt wird, auf der Station zu machen, was sie wollen, weil es auf lange Sicht ohnehin keine Rolle mehr spielt.
    Weil Pell keine Rolle mehr spielt, und sein Weiterbestehen jetzt unseren Interessen zuwiderläuft. Wir zielen jetzt auf etwas anderes ab, oder haben es vielleicht schon immer, und Sie haben uns dem nur schrittweise nähergebracht, um uns nicht zu stark zu schockieren, wenn Sie uns letzten Endes Ihren Vorschlag unterbreiten, Ihr wirkliches Vorhaben, die einzige Wahl, die Sie uns gelassen haben. Sol, nicht wahr? Die
Erde.
Und es wird ein langer und gefährlicher Marsch dorthin sein, und an seinem Ende warten jede Menge Probleme. Die Flotte - übernimmt die Kompanie. Vielleicht haben Sie ja recht.
    Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit. Vielleicht macht es Sinn, und vielleicht macht es schon seit langer Zeit Sinn, seit dem Zeitpunkt, an dem die Kompanie uns ihre Unterstützung entzog. Aber wir werden das nicht erreichen, wenn Pell die Disziplin zerstört, auf deren Grundlage die Flotte seit Jahrzehnten funktioniert. Und wir werden es auch dann nicht erreichen, wenn die Einheiten zu etwas homogenisiert werden, dessen Bestandteile nicht mehr getrennt handlungsfähig sind. Und genau das wird mit diesen Schikanen herbeigeführt. Es sagt mir, wie ich die
Norway
zu führen habe. Wenn das anfängt, bricht alles zusammen. Sie nehmen den Soldaten ihre Abzeichen und Kennzeichnungen, ihre Identifikation und ihren Geist... und alles geht dahin... und wie Sie es auch nennen, genau das passiert da draußen, wenn ein Schiff einem Standard entsprechen soll, der jeder Regel widerspricht, die die Leute je gekannt haben, wenn Kapitäne in dieser Flotte ihre Truppen subtil dazu ermutigen, meine zu schikanieren, und in Anwesenheit eines anderen Feindes machen sie es dann auch. Die Flotte hat jahrzehntelang nicht als Ganzes existiert, und genau das war unsere Stärke... der Spielraum, zu tun, was getan werden musste, über all diese gewaltigen Entfernungen hinweg. Homogenisieren Sie uns, und wir werden berechenbar sein. Und so wenige, wie wir inzwischen sind... wir wären erledigt.«
    »Erstaunlich«, meinte Mazian, »dass ausgerechnet
Sie
jetzt irgendwie dabei sind, sich für die Trennung der Besatzungen einzusetzen, wo
Sie
doch diejenige sind, die sich über den Mangel an Disziplin beklagt. Sie verfolgen ganz erstaunliche Gedankengänge, meine Teure.
    Das muss ich schon sagen.«
    »Mir ist befohlen worden, in Reih und Glied zu marschieren, jede Politik und jede Ordnung zu ändern, die auf meinem Schiff besteht. Meine Truppen empfinden das als eine Beleidigung der
Norway,
und es gefällt ihnen nicht. Was erwarten Sie sonst, Sir?«
    »Die Einstellung von Soldaten reflektiert eher die des verantwortlichen Offiziers und die des Kapitäns, nicht wahr? Vielleicht haben Sie sie ermutigt.«
    »Und vielleicht wurde auch das, was in jener Kneipe geschah,

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