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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zwischen den Korridor herumstehenden Soldaten hindurch. »Alles in Ordnung, Di ist noch ganz. Hauen Sie ab und lassen Sie die Mediziner arbeiten! Gehen Sie zurück in die Quartiere! Ich werde ein Wörtchen mit Edger wechseln, aber wenn Sie oder irgend jemand sonst sich auf den Docks blicken lässt, schieße ich Sie eigenhändig nieder. Mein Wort darauf. Und jetzt
nach unten
mit Ihnen!«
    Sie zerstreuten sich. Signy ging nach vom zur Brücke und nahm die Besatzung in Augenschein, die sich dort an ihre Posten begeben hatte. Graff war dort, auch er reichlich mit Blut besudelt.
    »Reinigen Sie sich!« sagte sie. »Passen Sie auf Ihre Stationen auf! Mono, gehen Sie hinunter und befragen Sie Soldat Uthup und alle anderen aus jener Abteilung; ich möchte die Namen und die I.D.s dieser
Australia-Soldaten
haben. Ich will eine formelle Beschwerde - und ich will sie jetzt!«
    »Kapitän«, bestätigte Mono den Befehl.
    Er ging eilig; Signy blieb auf der Brücke stehen und sah sich um, bis sich alle Köpfe wieder ihrer Arbeit zugewandt hatten.
    Sie ging weiter in dem Zwischengang auf und ab, bis sie es bemerkte und stehenblieb.
    Da war noch die Sache mit der Aufforderung, bei Mazian zu erscheinen. Sie hatte Blut auf der Uniform, Dis Blut. Sie gelangte endlich zu dem Entschluss, zu gehen und sich vorher nicht zu reinigen.
    »Graff hat das Kommando«, sagte sie schroff. »McFarlane. Ich brauche eine Eskorte für den Weg hinüber zur
Europe.
Los!«
    Sie machte sich auf den Weg zum Lift und hörte dabei, wie Befehle in den Korridoren hallten. Im Ausgangskorridor stießen Soldaten zu ihr, fünfzehn Mann in voller Gefechtsausrüstung. Sie ging hinaus, schritt zwischen den Soldaten hindurch, die die Eingangsrampe auf den Docks bewachten. Sie trug keinen Panzer. Dies war ein sicheres Dock, und sie sollte eigentlich auch keinen brauchen, aber im Augenblick hätte sie sich nicht sicherer gefühlt, wäre sie nackt über Dock Grün marschiert.
     
    3.5. Pell: »Europe«; Dock Blau; 8.1.53; 20:15 Uhr
    Mazian kam nicht verspätet, diesmal nicht. Das Publikum bestand aus zwei Leuten, Signy selbst und Tom Edger, und Edger war zuerst angekommen. Das war zu erwarten gewesen.
    »Setzen Sie sich!« forderte Mazian sie auf. Sie nahm einen Sessel auf der Edger gegenüberliegenden Seite des Konferenztisches. Mazian hatte seinen Platz am Kopfende, lehnte auf den verschränkten Armen und funkelte sie an. »Nun? Wo ist der Bericht?«
    »In Vorbereitung«, sagte sie. »Ich nehme mir die Zeit, Fragen zu stellen und I.D.s zu bestätigen. Di hat Namen und Nummern abgefragt, bevor sie ihn niederschossen.«
    »War es Ihr Befehl, der ihn dorthin führte?«
    »Meine Truppen stehen unter dem Befehl, vor Schwierigkeiten nicht zurückzuweichen, wenn sie sich vor ihnen aufbauen. Sir, meine Leute sind seit dem Zwischenfall mit Goforth systematisch schikaniert worden.
Ich
habe den Mann erschossen, und meine Leute werden schikaniert, werden gerempelt, subtiles Zeug, bis jemand zu betrunken ist, um noch den Unterschied zu kennen zwischen Schikane und direkter Meuterei. Ein Soldat wurde nach ihrer Nummer gefragt und weigerte sich rundheraus, sie zu nennen. Sie wurde verhaftet, zog daraufhin die Pistole und eröffnete das Feuer auf einen Offizier.«
    Mazian blickte zu Edger und dann wieder zu ihr. »Ich habe eine andere Geschichte gehört, nämlich dass Ihre Soldaten den Befehl haben, zusammenzuhalten, dass sie selbst auf vorgeblichem Freigang noch unter Ihrem Befehl stehen, dass sie in Abteilungen und unter Leitung von Offizieren herumgehen und überall auf dem Dock ihr Gewicht in die Waagschale werfen. Man berichtet, dass das ganze Verhalten der
Norway-
Soldaten und des Norway-Personals widersetzlich und provokativ ist, ein direktes Widersetzen gegen meinen Befehl.«
    »Ich habe meine Soldaten keine dienstlichen Aufgaben während ihrer Freizeit gegeben.
    Wenn sie in Gruppen gehen, dient das dem Selbstschutz. Sie werden in Kneipen überfallen, die für alle außer Norway-Angehörigen offen sind. Verhalten
dieser
Art wird bei den anderen Besatzungen ermutigt. Sie haben letzte Woche eine Beschwerde von mir in dieser Sache auf den Tisch bekommen.«
    Mazian starrte sie für einen Moment nur an und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, eine ungeduldige, nervöse Geste. Schließlich wandte er den Blick wieder zu Edger.
    »Ich habe damit gezögert, einen Protest einzureichen«, sagte Edger. »Aber da draußen baut sich eine üble Atmosphäre auf. Offensichtlich gibt es

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